Carrera Andalucía 25.06.2025 - Day 3: Granada to Granada (290 km)
In der Nacht hatte es deutlich abgekühlt und am Morgen war es beinahe etwas fröstelig, aber nicht lange! Die Temperaturen stiegen schnell an und erreichten auf Meereshöhe wieder bis 40° Celsius. Wir befuhren wiederum einsame und traumhafte, mehrheitlich in den Bergen der Sierra Nevada gelegene Strassen bis 2'000 Meter ü. Meer. Des öfteren blies ein spürbarer Wind, welcher am ehesten mit einem Heissluftföhn vergleichbar war. Da wir aber periodisch unsere Dächlikappen unters Wasser halten, behalten wir trotzdem einen kühlen Kopf . Zudem haben wir Spritzwasserflaschen dabei, dank deren Betätigung die Hitze gut auszuhalten ist.
Die beiden - nicht sehr anspruchsvollen - Regularities gelangen uns sehr gut, aus 4 Timingpunkten resultierten nur 2 Strafsekunden. Nach dem Mittagessen durften wir auf dem Circuito Guadix zwei Mal zwei verschiedene Rundkurse fahren. Das hat definitiv Spass gemacht ! Obwohl für uns die langen geraden Strecken mittels Pylonengassen und anderen Hindernissen etwas entschärft wurden, kam ich weit über 100 km/h und musste vor den Kurven zünftig in die Eisen steigen. Meine 7 Jahre alten Weisswand-Reifen liessen dabei unter grösseren Pfeiffgeräuschen eingies an Gummi liegen, aber da ich diese altershalber so oder so ersetzen muss, ist das nicht weiter tragisch. Sie müssen also nur noch bis Ende der Rallye halten.
'James' läuft nach wir vor bestens! Zwar klappert und knirscht es mal hier, mal dort, aber bis jetzt konnte ich keine nennenswerten Probleme feststellen. Der früher gemessene vermeintliche Benzinverbrauch von gut 25 Liter auf 100 km hat sich auch relativiert: Jetzt wo ich nach geeichtem Tripmaster fahre, habe ich festgestellt, dass der eingebaute Kilometerzähler rund 30% zu wenig anzeigt, während aber der Tachometer im gleichen Gehäuse 6% zu viel anzeigt. Keine Ahnung, wie das geht, aber es geht und stört nicht weiter!
Ranglistenmässig mischen wir nach wie vor vorne mit, ich werde aber erst am Ruhetag in Cordoba (28. Juni) detaillierter darüber berichten. Bis dahin sollte sich die Spreu etwas vom Weizen getrennt haben (oder man hat Pech und das Fahrzeug bleibt irgenwo liegen).
Derzeit logieren wir in einem 5-Sternehotel in Granada. Wo genau diese 5 Sterne zu finden sind, entzieht sich bis jetzt meinen Kenntnissen. Die Türe zum seeehr kleinen Balkon (1.5 Meter lang, 60 cm breit) ist dermassen undicht, dass man den ganzen Abend pfeiffende Windgeräusche hört. Erst gegen 21:00 Uhr hören diese auf, aber nicht, weil die Türe dichter wurde sondern weil der Wind aufhörte. Der Duschablauf ist entweder unterdimensioniert oder verstopft. Nach spätestens 30 Sekunden muss man das Wasser abstellen, weil sonst das ganze Badezimmer - ohne Bodenablauf - unter Wasser steht. 1 Minute später kann man das Wasser wieder für 30 Sekunden laufen lassen. Vielleicht ist das ja einfach eine versteckte Aufforderung, Wasser zu sparen, was in Andalusien auch nötig wäre.
Gestern war ein freier Abend und wir sind nach dem Besuch des Alhambra mit dem Taxi ins Zentrum gefahren und haben in einem kleinen Restaurant gediegen getafelt. Heute Abend ist wieder ein Gruppenessen im Hotel angsagt. Morgen geht es ab 09:00 Uhr weiter nach Jaén!