Road To Hanoi Marathon 2. Februar 2024 - Day 6: Mang Den to Krong Ban Lung (255 km)

Auch heute liess uns 'Isabella' nicht im Stich, ganz im Gegenteil, auf den beiden Regularities haben wir je einen Nuller hingelegt was uns ganz sicher den Tagessieg bringen wird (vielleicht müssen wir den noch mit anderen teilen).

Bald darauf gelangten wir zur vietnamesisch / kambodschanischen Grenze. Unsere lokale Begleitgruppe 4UTours, welche ich vorbehaltslos empfehlen kann, hat das Ausreiseprozedere gut vorbereitet, so dass wir nur wenige Stempel abholen mussten. Einmal mehr war es ein 'Vergnügen', die vermutlich jahrzehntealten und teilweise schon eingeschliffenen Abläufe in der Zollabfertigung mitzuverfolgen. Für das Abstempeln war ein (1) Schalter offen, dahinter sassen zwei Beamte und ein dritter Beamter lief auf und ab. Einer der sitzenden Beamten (2 Streifen / 1 Stern)  scannte den Pass ein, verglich penibel das Passfoto mit der vor ihm stehenden Erscheinung (manche mussten die Brille absetzen, manche aufsetzen, je nachdem, mit was das Passfoto ursprünglich erstellt wurde) und prüfte das ausgestellte Visum (der eigenen Behörde) auf Vollständigkeit und Korrektheit. Nachdem alles zu seiner Zufriedenheit ausgefallen war, überreichte er den Pass dem zweiten sitzenden Beamten (1 Streifen / 3 Sterne), welcher mehrere Stempel in den Pass setzte. Darauf ging der Pass zurück zum ersten sitzenden Beamten, welcher die Richtigkeit und Vollständigkeit der gesetzten Stempel prüfte und dann den Pass zurück gab. Das alles ging vermutlich dermassen schnell, dass der dritte stehende, resp. laufende Beamte gar nicht in den Prozess eingreifen konnte. Ich weiss immer noch nicht, was seine Aufgabe war.

Kurz darauf konnten wir ca. 100 Meter weiter fahren und mussten alle unsere Papiere nochmals beim Ausgangstor der Grenzstation zeigen. Nun prüfte ein neuer Beamter mit 1 Streifen und 4 Sterne nochmals unsere Pässe und tatsächlich behagte ihm irgendein Eintrag in meinem Pass nicht. Nach Rückfrage - wo auch immer - war dann doch alles in Ordnung und wir konnten 500 Meter weiter zum kambodschanischen Zoll fahren. 

Dort erwartete uns die kambodschanische lokale Begleittruppe und übergab uns diverse vorbereitete Unterlagen, inkl. neuem Führerausweis und temporärer Autonummer. Mit Hilfe dieser Unterlagen ging die Einreise recht speditiv voran, wir fassten vor Ort unser Visum ($40) und liessen es einen Schalter weiter abstempeln (die $3 pro Stempel wurden uns erlassen). Alles in allem brauchten wir keine Stunde für den Grenzübertritt, was aber in erster Linie damit zu tun hat, dass wir mit der Startnummer 2 ganz vorne fahren konnten. 

Das ländliche Kambodscha unterscheidet sich nur wenig vom ländlichen Vietnam. Die Häuser scheinen etwas stabiler gebaut und stehen häufig auf Stelzen. Auch hier sind aber viele Hütten mit Wellblechdächern vorhanden und das Verkehrsverhalten ist ähnlich, allerdings hat es - bis jetzt - viel weniger Verkehr. Erschreckend anzusehen sind jedoch in beiden Ländern die flächendeckend liegenden Plastikabfälle! An wenigen Orten wird der Plastik und sonstige Müll zwar zusammengetragen, aber sogleich mit riesigem Qualm verbrannt. Unsere einheimischen und meist gut situierten Klimakleber hätten hier eingies zu tun, allerdings würde der Klebstoff auf den schlechten Strassen wohl kaum halten, resp. sie würden überfahren, bevor jemand etwas von dieser Aktion mitbekommen hätte.

In unserem Hotel angekommen, wurde 'Isabella' sogleich von kambodschanischen Mönchen gesegnet. Einer mumelete irgendetwas in den nicht vorhandenen Bart während der andere 'Isabella' mit geweihtem Wasser bespritzte. Anschliessend wurden wir zum temporär aufgebauten Altar begleitet und durften zusammen mit dem Mönchen aufs Gruppenfoto. Selbstredend, dass die Trinkgeldschale der zentralste Punkt auf dem Altar war .  

Wir haben jetzt erst 16:30 Uhr, also genügend Zeit, um uns für den Abend vorzubereiten und ungefähr 1 Bier zu trinken.