Road To Hanoi Marathon 1. Februar 2024 - Day 5: Da Nang to Mang Den (375 km)

(wegen Internetproblemen erst am 2.2.2024 hochgeladen ...)

Unser erster vollständiger Rallyetag! Wir sind pünktlich abgefahren und pünktlich angekommen. 'Isabella' fuhr - mit Ausnahme des Antriebstranglärmes - einwandfrei. Der Lärm hat sich im Laufe des Tages wiederum verändert, es scheppert und kleppert jetzt in anderen Geschwindigkeitsbereichen als gestern, aber insgesamt ist das Fahren angenehmer geworden. Besonders bei Bergfahrten oder beim Beschleunigen ist der Lärm zwar noch da, tönt aber wesentlich harmonischer, wenn auch noch weit weg von angenehmen Geräuschen.

So ganz im Rallye-Modus sind wir noch nicht angekommen, aber auf besten Wegen dort hin. Die heutige Rallye-Tag wurde vor wenigen Wochen wegen der Unpassierbarkeit von Strecken nochmals komplett neu gestaltet und wir haben diese Informationen erst gestern bekommen. Heute morgen gab es noch letzte Informationen, welche wir in der Hitze des Gefechtes nicht vollständig gelesen haben.

Da stand nämlich, dass die 1. Regularity zwei Timingpunkte habe und nicht nur einen. Das haben wir doch glatt übersehen und nach dem ersten Timingpunkt, welchen wir mit nur 1 Strafsekunde erreichten, die Uhren abgestellt und sind autoschonend weiter gefahren. Daher haben wir schon etwas gestaunt, als dann der 2. Timingpunkt auftauchte und so haben wir dort das Maximum der Strafzeit gefasst. Sehr viel schneller wären wir wahrscheinlich nicht gewesen, denn 'Isabella' musste schon bis zum ersten Timingpunkt alles geben und danach ging es noch steiler den Berg hinauf. Es ging dann auch wieder ziemlich runter und ich habe fast alles mit der Motorbremse zurückgelegt um die Radbremsen zu schonen. Dafür schlossen wir später die 2. Regularity mit einem Nuller ab.

Mit meiner Einteilung der vietnamesischen Verkehrsteilnehmer in die Kamikaze-Fahrertypen 1 bis 3 war ich etwas voreilig. Mit Abstand die gefährlichsten Verkehrsteilnehmer sind die Fahrer der roten Überlandbusse und demzufolge ist das neu der Kamikaze-Fahrertyp 0. Diese erzwingen den Vortritt grundsätzlich und hupen alles aus dem Weg, was ihnen in die Quere kommt. Verkehrsregeln gelten für diese so gut wie nicht und überholt wird überall, in der Erwartung, dass der Gegenverkehr ausweicht und/oder anhält. Auch wir mussten einmal nach rechts ausweichen und anhalten, ansonsten es wohl gekracht hätte. Da hilft nur eines: Ruhig Blut und vorausschauend fahren. Seit wir auf über Land fahren, kommen wir täglich an 1 bis 2 Unfällen vorbei. Der schlimmste war ein umgekippter Lastwagen voller Bierflaschen. Dem Fahrer ist nichts passiert, aber die Ladung ...

Das Wetter war wiederum recht schön und vor allem feucht, teilweise fast bedeckt. Ungefähr 80 Kilometer fuhren wird durch sehr ländliche und abgeschiedene Gebiete mit vielen kleinen Strassendörfern. In jedem Dorf jubelten uns dutzende Kinder zu, auffällig viele im Alter so um die 6 Jahre herum. Ob es da im Jahr 2017 einmal einen längeren flächendeckenden Stromausfall gab? 

Generell werden wir sehr freundlich empfangen, wir sind offensichlich eine seltene Abwechslung im vermutlich eher tristen und arbeitsreichen Alltag der Landbevölkerung. Überall wird irgendetwas angepflanzt oder aus den Bäumen gewonnen. In der Mehrheit haben wir Reisfelder gesehen, aber es werden auch irgendwelche Schilfe gepflanzt, geerntet und am Strassenrand getrocknet und gebunden. In den Dörfern sind alle Strassen mit der Landesfahne von Vietnam geschmückt, da in Kürze das vietnamesische Neujahrsfest stattfindet.
 

IMG-20240201-WA0007.jpg
IMG-20240201-WA0007.jpg