Lima to Cape Horn 6. November 2022 - Day 16: San Luis to Mendoza (316 km)

Das Badezimmer im gestrigen Hotel war wieder einmal ein meisterhaftes Lehrstück inkompetenter Architekturleistung. Auf einer Fläche von knapp 4 m2 wurden Toilette, Bidet, Badewanne mit Dusche und ein Lavabo untergebracht. Zum Stehen blieb nicht viel Platz übrig, geschweige denn zum sich Bewegen. Der Wasserhahn (oder muss man jetzt Wasserhenne oder Wassergeflügel sagen wink) des Lavabos war so kurz, dass bei normalem Aufdrehen der Strahl nicht bis ins Becken reichte. Wollte man das Wasser bis ins Becken haben, musste man so weit aufdrehen, dass ausser den Händen auch die ganze Umgebung nass gespritzt wurde.

Die Duschwand auf dem Badewannenrand war zweiteilig und aus Glas. Der eine Flügel war fix montiert und der andere nach aussen aufklappbar. Allerdings lies sich dieser nicht schliessen, denn er war etwas zu gross und zudem so schief montiert, dass er von selber mindestens 10 cm weit aufging. Der Duschschlauch war zu kurz und man konnte ihn nur in der oberen Halterung einhängen, wenn man den Schlauchanfang am Wasserhahn genügend unter Zug setzte. Selbstverständlich kam dann mehr Wasser beim geknickten Schlauchanfang raus als am Brausekopf. Der Kaltwasserhahn liess fast kein kaltes Wasser durch, man musste ihn komplett aufdrehen. Wenn man dann den Warmwasserhahn so stark aufdrehte, dass der Umschaltknopf vom Wasserhahn auf die Brause von selber hielt, war das Wasser hitzemässig fast nicht mehr auszuhalten. Ich hätte also mindestens 3 Hände benötigt, um diesen Umstellknopf zu halten, die Glastüre zuzuziehen und mich einzuseifen. 

Das Wasser war also überall gut verteilt, sogar das Innere der Wanne wurde mit dem verbleibenden Restwasser feucht. Als ich nach dieser Wasserschlacht die Glastüre ganz öffnete, reichte der untere Glasrand exakt an den Klapp-Wasserhahn des Bidet und setzte dieses in Gang. Der Wasserstrahl aus der im Bidet senkrecht montierten Düse reichte locker bis an die Decke und nun war auch der Rest des Badezimmers nass angry. Zum Glück gab es einen funktionierenden Bodenablauf!

Trotz dieser nassen Erfahrung konnte ich pünktlich starten und erreichte nach 3 anständig gelungenen Sonderprüfungen schon um 12:00 Uhr das Ziel in einem Weinbaugelände mit Restaurant. Unter prächtigen alten Olivenbäumen genossen wir ein feines Mittagessen und es wurde (teilweise) auch ausgiebig Wein gekostet. Ich habe mich bei beidem stark zurückgehalten, auch wenn meine leichte Magenverstimmung deutlich auf dem Weg zur Besserung ist.

Nach Genuss von Zigarre und Pfeiffe mit Michael und Eveline sind wird als Letzte aufgebrochen und die restlichen 40 km zum Hyatt-Hotel in Mendoza gefahren. In der Tiefgarage im Hotel angekommen, staunte ich einmal mehr über die Vielfalt der möglichen Reparaturarbeiten. Da wurden Hinterachsen zerlegt, Getriebe demontiert und Kupplungen gewechselt sowie weitere verschiedenartige De- und Montagearbeiten durchgeführt. Ich hoffe sehr, dass mir solches nicht auch noch blüht. 'Luigi' läuft nach wie vor tadellos, also ging ich - wie gestern angekündigt - an den Pool, drehte ein paar Schwimmrunden und liess mir die Sonne auf den Bauch scheinen smiley.

Heute Abend haben wir freien Ausgang, dh. jeder kann sich in der Stadt selber verpflegen. Morgen ist nochmals ein vergleichbar gemütlicher Tag, bevor es dann übermorgen auf eine fast 800 km lange Tagesetappe geht.  

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An diesem Fahrzeug wird - sofern es überhaupt ankommt - jeden Abend geschraubt, optisch wie mechanisch eine Klapperkiste. Es gibt offensichtlich Leute, die das brauchen.
An diesem Fahrzeug wird - sofern es überhaupt ankommt - jeden Abend geschraubt, optisch wie mechanisch eine Klapperkiste. Es gibt offensichtlich Leute, die das brauchen.
An diesem Fahrzeug wird - sofern es überhaupt ankommt - jeden Abend geschraubt, optisch wie mechanisch eine Klapperkiste. Es gibt offensichtlich Leute, die das brauchen.

Kommentare

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Thomas Wunderli 27.11.2022 11:23

Hallo Manuel
Es ist einfach immer wieder ein Genuss, deine spannenden und amüsanten Reiseberichte zu lesen. Freue mich jetzt schon auf die Geschichten der nächsten Rallyes :-)
Liebe Grüsse
Thomas

Pierre Gerber 07.11.2022 09:01

Hallo Manuel
Mit grossem Interesse verfolge ich Eure Rallye. Jetzt habt Ihr ja bereits die erste Hälfte geschafft trotz all den Herausforderungen. Gratuliere Euch allen für das Durchhalten und den stetigen Versuch gelassen zu bleiben. Macht weiter so und bei aller Vorsicht „pedal down“!
Liebe Grüsse auch an Michael und Eveline
Pierre Gerber

Hildegard und Dieter 07.11.2022 07:35

Hallo Manuel,
Hildegard und ich lesen mit Vergnügen täglich Deine Berichte und sind froh, dass Luigi und Du so gut durchkommen. Möge es so bleiben. Grüsse Michael und Evelyn von uns.
Gutes Gelingen!
Dieter