Lima to Cape Horn 30. Oktober 2022 - Day 9: Sucre to Uyuni (388 km)

Das Verlassen der Stadt Sucre wurde zum Erlebnis! Wir erhielten am Morgen einen Roadbook-Zusatz, der uns zur Stadt rausbringen sollte. Kaum waren diese Blätter verteilt, sperrte die örtliche Polizei eine der von uns zu fahrenden Strassen, damit die Kirchgänger (es war ja Sonntag) unbehelligt zur Kirche gegen konnten. Also mussten wir auf eigene Faust aus der Stadt, was insofern nicht ganz einfach war, weil es ein Strassennetz aus lauter Einbahnstrassen war. Dank meinem Garmin-Navi und den Wegpunkten war das zumindest für mich kein Problem.

Das Wetter war schön und wiederum angenehm kühl. Die 1. Regularity musste wegen zu schlechten Strassenbedingungen abgesagt werden, also fuhren wir auf der Hauptstrasse weiter. Rund um die Städte finden häufig Polizeikontrollen statt. Jedesmal wird ein 'Documento' oder eine 'Lizenzia' verlangt. Dann wird kurz ein Blick reingeworfen und man kann weiter fahren (war schon in Peru so). Bis jetzt haben alle meine Dokumente dem prüfenden (?) Blick des Beamten standgehalten, sogar der in Deutsch gehaltene Fahrzeugausweis von 'Luigi' wird wohlwollend nickend als ausreichend anerkannt (ein 'Trinkgeld' wurde bis jetzt in Bolivien noch nicht verlangt). 

Wir erklommen wieder Höhen bis zu 4300 Meter und je weiter wir Richtung Süden fuhern, umso offener, aber auch karger wurde die Landschaft. HIngegen nahm die Farbenpracht zu und viele Lama(schige)herden kreuzten die Strasse zur Unzeit und hemmten den Vorwärtsdrang von 'Luigi'. Auf diesen gut ausgebauten Strassen mit langgezogenen Kurven und vielen Auf- und Ab gab es keine Polizei mehr und man konnte auch einmal ungefähr 1 km/h zu schnell fahren wink.

Der Wind blies kräftig und konstant. Je nach Fahrtrichtung wurde 'Luigi', dessen Silhouette doch etwas Raum einnimmt, entweder abgebremst, beschleunigt oder auf die Seite getrieben. Aber es war wunderschön, diese Strassen zu fahren und die prächtigen Landschaften vorüber ziehen zu lassen.

Jetzt bin ich in Uyuni im Hotel Palacido de Sal. Dieses Hotel, welches am Rand eines riesigen Salzsses liegt, wurde komplett aus Salz gebaut und ist offenbar weltweit einzigartig. Die Decke meines Zimmers ist wie ein Iglu, aber aus Salz und Zimmerfenster gibt es auch keine. Eine ganz neue Erfahrung!

Die Stimmung innerhalb der Rallye-Truppe ist sehr gut, wenige Ausnahmen bestätigen die Regel. Ein deutscher Teilnehmer, der mich zu Beginn der Rallye noch bedauert hatte, weil ich alleine fahren 'muss', ist inzwischen neidisch auf meine Ruhe im Fahrzeug.

Heute gab es wieder einmal eine nachgeführte Rangliste. Inzwischen bin ich 3. in der Gesamtrangliste und 1. in der Kategorie der Vorkriegsfahrzeuge. Gestern und auch schon vor 3 Tagen war ich Tagsessieger, was mich natürlich sehr freut, denn jetzt werde ich zu mehr Bier eingeladen, als ich vertragen kann angel.

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