Lima to Cape Horn 23. Oktober 2022 - Day 2: Paracas to Ayacucho (380 km)

Der heutige Tag führte uns bis auf 4766 Meter über Meer. Auf teilweise sehr schmalen Strassen ohne jede Leitplanken aber auch auf gut ausgebauten Abschnitten kämpften wir uns höher und höher. Das war defintiv nichts für Sonntags- oder Gelegenheitsfahrer wink.

'Luigi' musste ab 4000 Meter ziemlich kämpfen und war temperaturmässig trotz zurückhaltender Fahrweise fast immer am Limit (auf 4000 Meter ü. Meer war die Temperatur 18° warm!). Wenn man etwas schneller fahren konnte, ging's noch recht gut, aber bei langsamer Fahrt gab's doch den einen oder anderen Schluckauf, gefolgt von einem Motorabsteller. Aber alles in allem bin ich - im Gegensatz zu einigen anderen - sehr gut durchgekommen. Bin gepannt, wer es heute alles noch ins Hotel schafft.

Die beiden (einfachen) Regularities sind mir ebenfalls gut gelungen, vor allem dank meinen selbst gestrickten Schnitttabellen und vielleicht hatte ich auch einfach nur etwas Glück.

Die Landschaften und die Aussichten von den Höhen sind atemberaubend! Generell ist es recht warm, trotz des permanent vorherrschenden Windes. Von der Bevölkerung werden wir mit sehr viel Wohlwollen, Gejohle und Geklatsche empfangen.

Wir sind von heute auf Morgen in 2 Hotels untergebracht. Meines ist ein 2-Sterne Hotel, aber nach südamerikanischen Massstäben. Nun ja, ich muss ja nur übernachten. Heute sind viele zu spät angekommen oder um 19:00 Uhr immer noch nicht da. Ob der Veranstalter diese Strafen alle konsequent durchzieht ...

Wichtig: Gemäss Tracker bin ich heute gar nicht abgefahren. Dem ist aber nicht so, denn ich bin abgefahren und wohlbehalten am Ziel angekommen, Also macht euch keine Sorgen!

Nachtrag um 19:30 Uhr: Ich bin jetzt im anderen Hotel wo auch das Nachtessen für alle stattfindet. Die Stimmung der wenigen bis jetzt Angekommenen ist nicht so rosig, denn die Organisation lässt leider etwas zu wünschen übrig, da seitens des Veranstalters etwas wenig Personal vorhanden ist. Auf einer solchen Rallye ist nun mal etwas Flexibilität und Improvisationsgabe gefragt, zudem sind wir in Südamerika in den Anden (derzeit auf 3000 Meter ü. Meer). Ausserdem sollte man einigen Teilnehmenden sagen: RTFM (Read The Fu..... Manual).  

Nachtrag um 21:30 Uhr: Das Essensbuffet war in Anbetracht der äusseren Rahmenbedingungen gut und magenfüllend. Es ist jedoch nicht einmal die Hälfte der Teilnehmenden zum Abendessen erschienen, eine der mitfahrenden Damen ist schon im Sessel in der Hotellobby eingeschlafen. Gerade für die älteren Semester (ich bin ja noch im Vor-AHV-Jahr smiley) war der Tag schon happig, auch wenn uns sehr viel Zeit zur Verfügung stand. Einmal mehr ist der Zustand des Fahrzeuges das A und O einer erfolgreichen und entspannten Rallye. Besonders Mühe mit der Höhe hatten die aufgemotzten Fahrzeuge, welche schon bei 3000 Metern ü. Meer kaum mehr weiter kamen.

Einige Teilnehmende haben auch körperlich mit der Höhe zu kämpfen und dies trotz medikamentöser Vorbehandlung. Ich spüre bis jetzt - ausser einem etwas warmen Kopf - nichts dergleichen, hätte aber notfalls Tabletten dabei. Morgen sind wir den ganzen Tag in Höhen um 4000 Meter ü. Meer, bis dann sollten wir uns schon ein wenig daran gewöhnt haben.

An Schlaf ist vorerst nicht zu denken, da alle Wände des Hotels dermassen dünn sind, so dass man jegliche Geräusche aus alles Richtungen hört. Wenn ich die Spülung meiner Toilette betätige, so klappt das vorerst wunderbar, aber die Spülung hört nie mehr auf. Erst wenn ich den Deckel des Spülkasten entferne und den Verschlussstöpsel von Hand an den richtigen Ort setze, ist nach einer Weile Ruhe. Es gibt sogar warmes Wasser bis zu mir in den 3. Stock, es dauert einfach eine rechte Weile, bis es ankommt.

Die Mechaniker sind alle noch nicht eingetroffen und auch die Resultate des heutigen Tages wie auch die Vorgaben für den morgigen Tag sind noch nicht auf dem Virtual Notice Board verfügbar. Das lässt nichts Gutes erahnen und man merkt schon am 2. Tag der Rallye einige kleine Fehlerchen/Nachlässigkeiten in der ganzen Administration. Es geben sich zwar alle sehr viel Mühe, aber vermutlich wurden die lokalen Bedingungen etwas unterschätzt und/oder die Fähigkeiten der Teilnehmenden überschätzt. Ganz sicher hat auch das zweimalige pandemiebedingte Verschieben der Rallye die Qualität der Organisation nicht verbessert. Nun ja, vielleicht sind das aber auch nur die ganz normalen Anlaufschwierigkeiten. Mindestens ich bin optimistisch, dass alles gut kommt!
 

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