Highland Thistle Rallye 3. September 2021 - Day 1: St. Andrews to Oban (360 km)

Der Tag begann so, wie er vermutlich in Schottland häufig beginnt: Mit Nieselregen und schlechter Sicht. Trotzdem sind wir um 08:42 Uhr pünktlich gestartet, jeder von uns mit einem ausgezeichneten englischen Frühstück im Bauch. Unsere Strecke führte nach einem Abstecher in südlicher Richtung (Rundkurs auf Rennstrecke) mehrheitlich westwärts mit leicht nördlicher Prägung. Giancarlo fand alle Abzweigungen auf Anhieb und so waren wir nie unter Zeitdruck. Der Weg führte uns auf einsamen, schmalen und mässig ausgebauten Pfaden ins schottische Hochland, vorbei an Pferden, vielen Rindern und noch mehr Schafen. Die Landschaft ist generell hügelig und von vielen natürlichen Seen (Lochs) umgeben. Karge Regionen wechseln sich mit bewaldeten Gegenden und Buschland ab. Wenn das Wetter etwas besser gewesen wäre, könnte man meinen, man sei in einer vergrösserten Schweiz. Gegen Nachmittag kam sogar da und dort etwas Sonne zum Vorschein. Alles in allem: Eine wunderschöne, leicht verwilderte, naturbelassene Landschaft!
Die Sonderprüfungen haben wir - mit einer Ausnahme - recht gut bewältigt. Ca. 500 Meter vor dem Ende einer Regularity sind wir auf einen Einheimischen aufgefahren, der ohne jegliche Eile auf der einspurigen Strecke vor sich hin zuckelte. Bis er uns vorbei liess, haben wir fast 30 Sekunden verloren, von denen wir nur noch rund 15 Sekunden aufholen konnten. Nun ja, anderen ist es auch nicht besser gegangen.
Auf dem Rundkurs und auf der abgesperrten Bergstrecke hat 'Luigi' den anderen Vorkriegsfahrzeugen gezeigt, wo der Hammer hängt. Solange keine Kurven gefahren werden müssen, kommen wir sehr gut vorwärts .
Überhaupt läuft 'Luigi' immer besser. Bei der Autobahn-Fahrt nach St. Andrews wurden wohl die letzten Spinnweben aus den Brennräumen gepustet, so dass er jetzt recht geschmeidig und fast ohne Nebengeräusche und Ruckeln fährt. Auch die Aufhängungen etc. knarren deutlich weniger, das muss wohl am feuchten Wetter liegen ...