The 7. Peking to Paris Motor Challenge 5. Juni 2019 - Day 4: Camp 1 nach Ulan Bator (366 km)

In der Nacht wurde es recht kalt, aber wir waren genügend warm eingepackt, so dass wir trotz der Kälte und des Lärms recht gut schlafen konnten. Bereits um 04:30 Uhr ging die Sonne auf und heizte unseren Zelten tüchtig ein, so dass wir um halb sieben bereits angezogen im Freien standen und unsere Kaffeemaschine in Betrieb nehmen konnten.

Unser Start war um 9:16 Uhr und dann ging es so richtig los. Von den total 370 km waren 315 km unter permanentem Zeitdruck zu fahren. Eingeteilt war das ganze in 6 Einzelprüfungen mit Zeitvorgabe, aber diese Zeitvorgaben waren derart eng gesetzt, dass wir sie lediglich auf einer einzigen Einzelprüfung einhalten konnten. Kaum war die eine Prüfung zu Ende, startete drei Kilometer später die nächste und auch für dieses Zwischenstück existierte eine (etwas harmlosere) Zeitvorgabe. 

An unserem Vernunftvorsatz haben wir ganz leichte Abstriche machen müssen, trotzdem haben wir 'Isabella' wohlbehalten ins Ziel gebracht. Einen kleinen Dämpfer gab es leider: Auf der dritten Einzelprüfung fingen wir - sehr gut in der vorgegebenen Zeit liegend - einen Platten ein und verloren dabei zusätzliche 12 Minuten. Dies konnten wir natürlich nicht mehr aufholen, schliesslich wollten wir ja vernünftig weiterfahren wink.

Unsere fehlenden PS konnten wir häufig mit guter Navigation kompensieren, denn manche PS-Bolide hat uns mehrfach überholt oder wir konnten leistungsstärkere Fahrzeuge überholen, weil wir den kürzeren Weg fanden. Direkt zu Überholen war auf Grund der eingeschränkten Sicht durch die hohe Staubbelastung ziemlich schwierig, also mussten schnellere Alternativrouten gefunden werden. Wir waren einmal mehr ein gut eingespieltes Team und der Zeitdruck war so gross, dass wir auf den Fahrerwechsel verzichteten: Röbi fuhr und ich navigierte und passte auf die Schlaglöcher und Querwege auf. Auch für die Verpflegung blieben nur 4 Minuten Zeit. Ich kann mich nicht erinnern, jemals einen solchen Rallyetag erlebt zu haben (und ich habe schon einige erlebt), es hat einfach nur riesig Spass gemacht!

Morgen ist Ruhetag. Wir werden 'Isabella' gründlich prüfen und alles neu abschmieren und einfetten. Gegen Ende des heutigen Tages ging die Kupplung immer strenger, was auf die hohe Staubbelastung zurück zu führen ist. Wir haben zwar nach dem Ende der Rallyestrecke und vor der Überführungsetappe ins Hotel nochmals den ganzen Kupplungspedalmechanismus geschmiert, aber das hat nicht viel gebracht. Wir morgen alles auseinandernehmen und einzeln reinigen. 

Vorher werden wir aber den Abend vor dem Ruhetag mit ungefähr einem Bier geniessen (vielleicht haben die auch Prosecco).

 

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Kommentare

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Chris 06.06.2019 01:27

Hallo Manu und Röbi. Rita und ich verfolgen eure Fahrt mehrmals am Tag und können die Berichte kaum erwarten. Extrem spannend und witzig geschrieben!
Ehrlich gesagt, es „nägelt“ unter meinen Fingern und ich habe schon mit Beppi gesprochen... vielleicht 2022 sind wir auch wieder dabei... Weiterhin gute Fahrt und vorallem viel Spaß!! Beste Grüße und genießt den sogenannten „Ruhetag“. Grüße auch an Röbi. Christian und Rita

Irene Dubs 05.06.2019 13:37

Dann, wird das ja ein ganz entspannter „Ruhetag“, grins...😊