The 6. Classic Safari Challenge 13. Oktober – Day 5: Sossusvlei to Swakopmund (410 km)

Der heutige Tag begann gut und für Irene überraschend. Beim Verladen des Gepäcks stellte sie fest, dass irgendjemand auf jeder Autoseite einen Kleber mit der Aufschrift  October, 13th: Happy birthday Irene angebracht hat (Foto auf Irenes Facebook-Account). Jetzt wurde ihr auch klar, warum ich gestern am späteren Nachmittag noch unbedingt einen erweiterten Parkdienst ohne sie durchführen wollte.

Die Fahrt nach Swapkopmund verlief mehr oder weniger wie geplant, mindestens wir hatten keine Probleme, weder technische noch zwischenmenschliche. Bereits um 15:00 Uhr kamen wir am Zielort an, obwohl wir teilweise fürchterliche Pisten fahren mussten. Da wir mit ‚Luigi‘ am Morgen immer als fünfte starten, bekommen wir tagsüber nicht genau mit, wie es denn anderen so geht. Immer mehr Fahrzeuge bleiben unterwegs wegen technischer Probleme liegen, was beim einen oder anderen Teilnehmenden (extra geschlechtsneutral geschrieben!) für höhere Blutdurchlaufwerte und/oder ungeahnte verbale Höhenflüge sorgen kann. Eigentlich wollten wir heute Abend zu acht auswärts essen gehen und Irene’s Geburtstag feiern. Von diesen 4 Paaren sind erst wir und ein anderes Paar im Ziel. Ein weiteres Paar liegt mit ihrem Jaguar und gebrochener Hinterachse noch rund 300 km vom Ziel entfernt und der Alfa-Romeo Jeep (ja, das gibt es) des vierten Paares kann wegen eines defekten Lenkstocks nur noch Linkskurven fahren und hängt auch noch irgendwo in der Wüste rum. Auch wenn wir auf diesen Pisten kaum Kurven fahren müssen, macht es doch Sinn, die Ausweichseite bei plötzlich querenden Wildtieren frei wählen zu können. Also werden wir das gemeinsame Nachtessen auf einen anderen Tag verschieben.

Bislang ist ‚Luigi‘ von grösseren Problemen verschont geblieben. Vom losgelösten Kühlerschlauch habe ich ja schon geschrieben und da hält alles wieder bestens. Sonst habe ich nur den hinteren Nummernschildhalter reparieren und die Aufhängungen der beiden Huphörner mit Kabelbinder verstärken müssen. Manchmal geht die Fahrertür auf Grund des Gerüttels auf, aber erstens bin ich immer angegurtet und zweitens erachte ich das als untrügliches Zeichen von oben (oder unten), die Geschwindigkeit etwas zu reduzieren. Vom Fahrerischen her ist die Strecke vermeintlich einfach, aber es braucht auf diesen Sandpisten permanente Aufmerksamkeit, um den Wagen bei Tempi bis 120 km/h in der Spur zu halten. Das Fahrwerk von ‚Luigi‘ ist zum Glück sehr gutmütig und die Reaktionen berechenbar. Trotzdem fahren wir bewusst nur auf der zweitletzten Rille, ganz egal, was das für einen Einfluss auf die Zeit haben kann. Der Weg ist das Ziel!

Nein, die Nummer ist nicht als Geburtstagsgeschenk eingepackt, sondern musste wegen gebrochener Halterung gegen Verlust gesichert werden
Nein, die Nummer ist nicht als Geburtstagsgeschenk eingepackt, sondern musste wegen gebrochener Halterung gegen Verlust gesichert werden
Nein, die Nummer ist nicht als Geburtstagsgeschenk eingepackt, sondern musste wegen gebrochener Halterung gegen Verlust gesichert werden
Swakopmund am Atlantik
Swakopmund am Atlantik
Swakopmund am Atlantik
Ein Ford Mustang eignet sich einfach nur bedingt für solche Rallyes
Ein Ford Mustang eignet sich einfach nur bedingt für solche Rallyes
Ein Ford Mustang eignet sich einfach nur bedingt für solche Rallyes

 

Nachtrag am 25. Oktober 2018, also mehr als 1 Jahr später: Leider hat sich an diesem Tag - Irene's Geburtstag - ein tragischer Unfall ereignet. Auf einer Sonderprüfung hat sich das vor uns gestartete Fahrzeug - ein offener Mercedes - vermutlich infolge eines Fahrfehlers mehrfach überschlagen und ist auf dem Überrollbügel liegen geblieben.

Irene und ich waren als erste der Rallye-Teilnehmer am Unfallort, haben entsprechend Hilfe geleistet und unsere Rallye-Ärztin innert kürzester Zeit an den Unfallort organisieren können. Trotz aller Hilfe verstarb der Fahrer am Unfallort, während seine Ehefrau und Beifahrerin mit ein paar kleinen Schnittwunden davon kam (Irene und ich haben diese Informationen zu diesem Zeitpunkt in unserem Blog bewusst zurückgehalten).  Dieser Unfall hat dann den ganzen Rallye-Betrieb in verschiedener Hinsicht durcheinander gebracht. Der Rallyebetrieb wurde für mehrere Tage unterbrochen und es fanden nur noch reine Überführungsetappen statt.

Am 21. September 2018 war der Start zur Himalayan-Challenge erfolgt. Die vom Unfall betroffene Ehefrau hat an dieser Rallye mit einem der Mechaniker des Veranstalters teilgenommen, einerseits in Gedenken an ihren verstorbenen Mann, andereseits um ihr eigenes Erlebnis besser verarbeiten zu können. Es ist alles gut gegangen und ich durfte mich in mehreren Gesprächen davon überzeugen, dass sie diesen Vorfall einigermassen gut überstanden und verarbeitet hat.

Am diesjährigen Geburtstag von Irene - also genau 1 Jahr danach - haben wir im kleinen Kreis gefeiert. Unsere Gedanken schweiften häufig ein Jahr zurück ...

 

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