The 6. Classic Safari Challenge 10. Oktober – Day 2: Clanwilliam to Fisch River Canyon (650 km)

Schon früh morgens ging’s los und kaum 10 km nach dem Start war schon die erste Sonderprüfung angesagt. Mit ziemlich Volldampf fuhren wir die sandig-steinige Strecke vorbei an verschiedenen Weinbergen und drifteten von Kurve zu Kurve. Irene wurde zusehends ruhiger, was mindestens mir nichts ausmachte, da man sich so oder so nicht verfahren konnte und auch keine speziellen Navigationskünste nötig waren. Gestern erreichten wir trotz verhalten gefahrener Sonderprüfung den 2. Gesamtrang in der Kategorie der Vorkriegsfahrzeuge, dies aber auch, weil sich der Schnellste der Sonderprüfung dafür tagsüber verfahren hatte und so schon mehr als 1 Stunde Strafzeit kassierte. So standen wir heute schon fast etwas unter Druck, den Rang des Vortages halten zu können/müssen.

Nach anschliessenden rund 400 km Fahrt auf asphaltierter Strasse mit einem Durchschnittstempo über 100 km/h gelangten wir an die Grenze zu Namibia. Während die Ausreise aus Südafrika in sagenhaften 20 Minuten abgewickelt wurde, dauerte die Einreise nach Namibia deutlich länger! Aus Rücksicht auf die eventuell zarten Gemüter einiger Lesenden verzichte ich auf die detaillierte Schilderung der total ineffizienten Abläufe und damit verbundenen gedanklichen Nettigkeiten. Wer schon frühere Reiseberichte von mir gelesen hat, kann gerne dort nachlesen. Bis heute glaubte ich, der Grenzübertritt von der Mongolei nach Russland sei nicht zu toppen. Ich wurde eines Besseren belehrt!

Den grössten Teil der restlichen 200 km fuhren wir auf sandiger, aber recht gut präparierter Piste. Auch da kamen wir zügig voran, mussten aber wegen des aufgewirbelten Staubes recht Abstand zum Vorderfahrzeug halten. Die Temperaturen sind jetzt deutlich wärmer und auch die namibische Wüste deutlich karger. Um ca. 18:00 Uhr kamen wir in einer kleinen Lodge mitten in der gebirgigen Wüste an, wo wir unser Quartier bezogen. Soeben haben wir uns und unsere Kleider vom Sand befreit und freuen uns auf das Abendessen. Auch ‚Luigi‘ hat sein Häppchen Öl schon bekommen, den Sand muss er aber noch etwas länger aushalten.

Nachtrag um 22:15 Uhr: Leider lässt sich trotz aller Bemühungen kein Internet auftreiben. Das ist ganz gut so, denn wir durften einen wunderschönen Abend auf einer Terasse mit offenem Feuer, feinem Essen und afrikanischer Folklore geniessen. Zudem erhielten Irene und ich heute eine Medaille, wir wussten zwar nicht genau warum, aber offenbar haben wir die heutige Sonderprüfung gar nicht so schlecht absolviert. Wir sind nach wie vor auf dem 2. Rang in unserer Kategorie, ungefähr 45 Sekunden nach einem Bentley, der das Ganze sehr ernst nimmt und sich auch entsprechend aufführt (der Fahrer). Das kann uns aber nicht erschüttern, weil a) Irene immer mehr in den Rallye-Modus kommt und b) ‚Luigi‘ offenbar auch einen zweiten und noch weitere Gänge im Getriebe hat. Vermutlich werde ich diese nächstens zur Anwendung bringen müssen …

Namibia war schwierig zu verfehlen
Namibia war schwierig zu verfehlen
Namibia war schwierig zu verfehlen
Der ganz normale Warte-Wahnsinn!
Der ganz normale Warte-Wahnsinn!
Der ganz normale Warte-Wahnsinn!
IMG_3198.JPG
IMG_3198.JPG