6. Vintage Shamrock Rallye 11.05.2025 - Hinreise: Letzte Vorbereitungen und Verdauen der Erlebnisse
Der gestrige Abend gehörte wieder einmal zur Sorte: Das kannst Du nicht organisieren, selbst wenn Du es möchtest!
Begonnen hat es um ca. 17:00 Uhr bei ungefähr einem Bier, zu welchem mich der Chauffeur der Firma CARS eingeladen hatte. Die Firma CARS transportiert jeweils unsere Oldtimer in alle Ecken der Welt. Das Thema 'ungefähr' hat er recht wörtlich genommen, irgendwann habe ich aufgehört, die Biere zu zählen. Aber wir hatten gute Gespräche und er ist ein sehr symphatischer und bodenständiger Typ!
Irgenwann habe ich mich gewollt alleine in einem der Restaurants wieder gefunden und ein ausgezeichnetes Abendessen - begleitet von einem hervorragenden Chablis Jahrgang 2020 - genossen. Da war Sozialstudie vom Feinsten angesagt:
Links von mir sass ein älteres Ehepaar (etwa in meinem Alter ) und schwieg sich ziemlich lautstark an. Jedes Mal, wenn sich eine Kommunikation anzubahnen drohte, verkrochen sich beide in ihr Handy und schwiegen sich weiterhin erfolgreich an. Immerhinh erhielten sie die bestellten Mahlzeitengänge gleichzeitig und auf der Grund der Mimik glaubte ich zu erkennen, dass sie sich gegenseitig einen guten Appetit wünschten. Es hätte aber auch sein können, dass sie sich über das gegenseitige Ende der Akkukapazität informiert haben ...
Geradeaus sass vermutlich ein klassisches Sugardaddy- und Sugarbaby-Paar. Bei jedem Klappern ihrer aufgesetzen Wimpern bewegten sich die Vorhänge im Raum reihum mit im Takt und lenkten ihn kurzzeitig vom Blick in ihr üppiges Dekoltee ab. Das Knabbern des ziemlich trockenen Amuse Bouche hatte die junge Dame mit den aufgeplusterten Lippen dermassen gut im Griff, wie es andere Damen beim lasziven Lutschen einer Banane nie besser hinbringen könnten. Ich weiss nicht genau, wo sich das Blut im Körper des männlichen Parts gerade aufhielt, aber weit oben kann es nicht gewesen sein. Die junge - nicht unwesentlich attraktive - Dame zog alle Register und es wäre jetzt gelogen zu sagen, ich hätte da nur widerwillig zugeschaut .
Rechts von mir sass eine mehrköpfige Familie mit ungefähr 5 (eigenen?) Kindern. Die genaue Zusammensetzung war mir bis zum Schluss nicht ganz klar, da es mindestens zwei Frauen gab, welche im Laufe des Abends zwei Kindern die Brust gaben. Das kann aber auch damit zu tun haben, dass der Inhalt der Chablis-Flasche schon etwas verdunstet war und ich beim Einreihen und Zuordnen der Kinder zu den verschiedenen Oberweiten etwas Mühe hatte. Zudem war die ganze Sippe recht laut und ich war froh, als sie dann irgendwann von dannen zogen.
Später an der Bar traf ich einen weiteren Rallye-Freund mit seiner Frau, welche aber gerade im Begriff waren, ihr Hotelzimmer aufzusuchen. So blieb ich doch ca. 5 Minuten alleine, als sich eine relativ junge Dame (so zwischen 30 und 50) - objektiv gesehen schon leicht angesäuselt - zu mir gesellte. Sie war Gast an der gleichzeitig stattfindenden Hochzeitsparty und nach dem nächsten Gin & Tonic hat sie mir im recht breit gesprochenen Englisch offenbart, dass eigentlich sie an der Stelle der aktuell gefeierten Braut hätte sein sollen (oder wollen?). Alle, die mich gut kennnen, wissen, dass ich spätestens jetzt einen flimreifen Abgang hingelegt hätte und so kam es auch . Ich weiss nicht mehr, unter welchem Vorwand - aber es war einer - habe ich mich dezent an eine andere Bar zurückgezogen und bin irgendwann später auch auf mein Zimmer gegangen. Einmal mehr habe ich bestens geschlafen nach dem Motto: Man kann einen Kelch auch einmal einfach an sich vorüberziehen lassen ...
So, jetzt geht es an die letzten Vorbereitungen. Vielleicht schreibe ich heute nochmals, ansonsten morgen Abend wieder .
Beim Abfahren der Tripmaster-Eichstrecke ist bei 'Isabella' beim Anfahren plötzlich ein schepperndes Geräusch aufgetreten, weches ich nicht lokalisieren konnte. Kaum hatte ich Fahrt aufgenommen, war das Geräusch auch schon wieder weg und ich konnte fahrtechnisch keine Einschränkungen feststellen. Manchmal schepperte es und manchmal nicht, aber vor allem war das Geräusch nicht direkt von der Drehzahl des Motors abhängig. Also fuhr ich weiter und dann zurück ins Hotel, wo das Geräusch dann nach dem sportlichern Queren einer Bodenrinne komplett verschwunden war. Auf dem Parkplatz stellte ich fest, dass der Keilriemen recht lose war, also spannte ich diesen und drehte erneut eine Runde --> keine Geräusche mehr. Aber ob das des Rätsels Lösung war? Wir werden sehen ...
Gegen 18:00 Uhr ist Irene zusammen mit anderen 'anfliegenden' Teilnehmern angekommen und wir genossen einen geselligen Abend, bevor es dann ziemlich zeitig ins Bett ging.
Fabrizio 11.05.2025 22:16
Lieber Mäni
Deine Berichte sind jeweils sehr amüsant und hervorragend geschrieben.
Man könnte fast meinen die Rallye sei Nebensache. 😉
Auf gutes Gelingen und haltet die Ohren steif.
Liebi Grüess
Beat 11.05.2025 20:39
Lieber Mäni
Köstlich geschrieben, wie immer. Du musst einmal Deine gesammelten Werke als Buch herausgeben, wird bestimmt ein Bestseller..
Und betreffend 'Waffel', da sind wir uns glaub absolut einig...
Macheds guät und liebe Grüsse Beat
Regina 11.05.2025 17:53
bis dahin wieder einmal mehr so toll geschrieben…..ich lese deine berichte unglaublich gerne…….euch zwei dann toi toi toi …..