6. Vintage Shamrock Rallye 10.05.2025 - Hinreise: Cork to Kenmare to Cork (225 km)
Die Nacht auf der Fähre verlief zunehmend ruhiger und ich habe dank des nur noch seichten Wellenganges fast 10 Stunden geschlafen. Beim Frühstück kam ich noch mit einer der gestern Gitarre spielenden Sängerinnen ins Gespräch. Im Gegensatz zu gestern hatte sie heute Kleider an, welche einen grossen Teil ihres stattlichen Körpervolumens bedeckten, aber trotzdem kaum etwas versteckten. Auf meine Nachfrage hin erklärte sie mir, dass sie eigentlich Studentin sei und mit solchen 'singenden' Hin- und Rückfahrten einen Teil ihres Unterhaltes verdienen könne. Die Bezahlung sei zwar nicht sonderlich gut, aber sie habe ein Dach über dem Kopf (wo sie wohl sonst schläft?) sowie freie Kost und Logis. Dank dem - leider spärlich - fliessenden Trinkgeld (ich habe dazu keine Bemerkung gemacht ) käme sie aber trotzdem recht weit, vor allem auch darum, weil sie in dieser Zeit andersweitig kein Geld ausgebe.
Sie war sehr freundlich, aufgeschlossen und gesprächig und es freute mich, wieder einmal eine junge Dame kennen gelernt zu haben, welche unter allen Umständen auf eigenen Beinen durchs Leben kommen wollte. Sie hat mir auch erzählt, was sie studiert, aber erstens habe ich es nicht richtig verstanden und zudem auch schon wieder vergessen. Es ist etwas mit Sozialem gewesen ...
Auch das Ausschiffern klappte problemlos und ich stand tatsächlich als 1. Fahrzeug am Zoll. Die ältere Zollbeamtin wollte ausser dem Pass gar nichts anderes sehen und so konnte ich kaum 15 Sekunden später weiter fahren. Ich nahm Kurs auf das 110 km entfernte Zielhotel Sheen Falls Lodge in Kenmare, wo ich den Anhänger und das Zugfahrzeug bis zum Ende der Rallye abstellen darf.
Auf eigener Achse und mit einer gut gelaunten und gleichmässig brummenden 'Isabella' ging es zurück nach Cork ins Starthotel Fota Islands Resort. Unterwegs habe ich noch fast 120 Liter Benzin getankt (es war wieder nur E10 erhältlich ) sowie die auf 'Isabella' klebenden Mücken von der Hinfahrt entfernt. Zum Glück hat 'Isabella' einen niedrig verdichteten Motor, so dass der 10%-ige Ethanolanteil im Benzin (daher E10) keine Probleme bereiten sollte. Wir werden sehen ...
Auf dem Hotelparkplatz angekommen sind mir schon die ersten bekannten Gesichter (Tim Eades und Jeff McLaren) aus früheren Rallyes begegnet. Beide sind - wer hätte das gedachtt - schon etwas in die Jahre gekommen, aber immer noch topfit und auch der Schalk aus früheren Begegnungen ist nicht verloren gegangen. Für mich ein Ansporn, mit ihnen mindestens Schritt zu halten .
Sonst ist rallyemässig noch nicht viel los, daher werde ich heute auch nicht mehr allzuviel unternehmen, eher die Bar im Freien aufsuchen und bei ungefähr einem Bier friedlich eine Pfeiffe rauchen. Morgen muss ich dann den Tripmaster eichen gehen und auch sonst noch kleine Vorbereitungsarbeiten durchführen, bis dann am Abend Irene eintreffen wird .