6. Vintage Shamrock Rallye 08.05.2025 - Hinreise: Fontainbleau to Lorient (544 km)

Die Fahrt an die Atlantikküste verlief ereignisarm und - mit Ausnahme eines grösseren Staus - ohne Zwischenfälle. Fast alles war Autobahn oder Autostrasse und so konnte ich den Tempomat auf ungefähr 100 km/h stellen und friedlich vor mich hin fahren. Das Wetter war schön und gegen 20° warm.

In Lorient bin ich im Hotel Victor Hugo abgestiegen und residiere in einem rund 10 m2 grossen Zimmerchen (inkl. Dusche/WC). Das Zimmer muss vor kurzem renoviert worden sein, da in der Bettumrandung bereits USB-Steckdosen eingelassen sind. Die gut genährte sympathische Empfangsdame war mindestens so nett wie offenherzig, ein wahrer Lichtblick nach einer mehrstündigen recht monotonen Autofahrt angel. In beinahe akzentfreien Englisch erklärte sie mir die Gepflogenheiten des Hotels und wollte wissen, wann ich zum Frühstück erscheinen würde, da sie dazu extra Personal aufbieten müsse. Ich habe mich jetzt einmal auf 08:00 Uhr festgelegt ohne zu wissen, was mich heute Abend beim Treffen mit Felix Oberle noch alles erwartet. Ich geh jetzt einfach mal an unseren Treffpunkt!


Wir fanden uns  auf Anhieb! Wie es sich für einen anständigen Segler gehört, gab mir Felix den Treffpunkt in Koordinaten an und wir verfehlten uns lediglich um 47 cm, resp. eine Mülltonnenbreite. Kurz darauf landeten wir im Restaurant Westpoint, wo wir draussen bei Sonnenschein ungefähr ein Bier und drinnen ein umfassendes Nachtessen sowie ungefähr ein Glas Weisswein genossen. Das Restaurant war infolge der bevorstehenden Feierlichkeiten zum 80. Jubiläum des Endes des 2. Weltkrieges gut besucht, sogar entsprechend Unifomierte machten die Runde, auch wenn diese nach dem äusseren Erscheinungsbild zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht auf der Welt waren. Ganz nach dem Motto: Mitmachen ist wichtiger als siegen ...

Felix und ich genossen jedenfalls den Abend und stellten in den Gesprächen diverse, auch familiär bedingte Gemeinsamkeiten fest, im Sinne von: Der Apfel fällt nicht weit vom Pferd! Unsere gemeinsame, wenn auch generationenübergreifende (Ur-)Grosmutter Mosi hätte ihre helle Freude an uns gehabt! Felix, bleib wie Du bist und lebe Deinen Traum, der Alltag und manchmal die Vernunft kommen früh genug smiley!

Im Hotelzimmer angekommen empfing mich ein mir von anderen Rallyes gut bekanntes Geräusch: Die WC-Spülung war immer noch aktiv und plätscherte seit Stunden friedlich vor sich hin. Einen Moment lang spielte ich mit dem Gedanken, die offensichtlich herzensoffene, ähhh herzensgute Dame vom Empfang um Abhilfe zu bitten, aber letztendlich überwog mein Sinn fürs Praktische allfällige unangebrachte Gedanken und so reparierte ich die Spülung selber und kurz darauf ist Ruhe im Badezimmer eingekehrt. Frei nach Friederich von Schiller: Der brave Mann denken eben an sich selbst zuletzt ...

So, nun ist aber Schluss, da ich morgen pünktlich um 08:00 Uhr zum Frühstück erscheinen muss!

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