The Trans America Challenge 8. Juni 2018 – Day 13: Amarillo to Santa Fe (461 km)

Zum Glück war es heute morgen in Amarillo deutlich kühler, dafür blies ein kräftiger Südwind, welcher den westwärts strebenden ‚Luigi‘ gehörig durchschüttelte. Heute war keine Sonderprüfung angesagt, denn wir folgten ua. der (alten) Route 66, welche uns während gut 30 km über Schotterpisten führte. Überall gab es etwas zu bestaunen, vor allem verlotterte Gebäude und Fahrzeuge. Die Route stieg kontinuierlich an und führte uns auf 2’100 Meter über Meer auf ein riesiges, recht karges und trockenes Hochplateau, wo auch unser heutiges Etappenziel Santa Fe liegt. Mehrmals mussten wir eine Timecontrol passieren, was uns Gelegenheit für Pausen und Souvenireinkäufe gab. An der Grenze zu New Mexiko durften wir zudem unsere Uhren eine Stunde zurückstellen, so dass wir heute einen entspannten Abend geniessen und uns auf den morgigen Ruhetag vorbereiten können.

Ab Mittag liess der Wind nach und es wurde immer heisser und heisser. Solange wir immer Gas geben konnten, spulte ‚Luigi‘ die Kilometer trotz der Hitze problemlos ab, nur bei Stadtdurchfahrten und vor allem am Schluss in Santa Fe wurde es zunehmend schwieriger, denn das Benzin begann in der Schwimmerkammer des Vergasers zu kochen und bildete Blasen, was der korrekten Gemischaufbereitung gar nicht dienlich war. Mit viel Handgas (jawohl, das gibt es bei den alten Autos noch) und beherzter Fahrweise konnten wir uns fast ohne anzuhalten durch den Verkehr von Santa Fe mogeln und schafften es pünktlich in die Tiefgarage des Hotels auf den uns zugewiesenen Parkplatz, wo dann der Motor von ‚Luigi‘ definitiv abstarb, nicht ohne vorher nochmals lautstark mit dem Auspuff geknallt zu haben.

Apropos Benzin: Das Hitzeproblem scheint auch mit der Benzinqualität zusammenzuhängen. Seit zwei Tagen können wir nur noch Benzin mit 90 Oktan tanken, während vorher 93 oder 95 Oktan verfügbar waren. Die Amis haben zwar für das Oktan eine etwas andere Berechnungsgrundlage als wir in Europa, trotzdem wären (nicht nur) wir froh, wir könnten höherwertiges Benzin tanken, zumal auch bis zu 15% Ethanol beigemischt ist.

An der Rangliste wird sich kaum etwas geändert haben, denn ich gehe davon aus, dass alle Fahrzeuge angekommen sind. Heute Morgen habe ich nochmals die Gesamtrangliste studiert und festgestellt, dass die ersten drei Fahrzeuge alle innerhalb von 20 Sekunden liegen. Unser ‚Profi-Team‘ führt nur noch mit drei Sekunden Vorsprung, dies darum, weil die beiden direkten Verfolger – beides motorenstarke Nachkriegsfahrzeuge – auf dem gestrigen Rundkurs viel Zeit gut machen konnten. Es stehen uns total noch drei Rundkurse bevor und da könnte es am Schluss für das ‚Profi-Team‘ in ihrem schönen, aber etwas behäbigen Vorkriegsfahrzeug eng werden, denn auf den Regularities sind die beiden direkten Verfolger inzwischen ähnlich gut. Wir liegen in der Kategorie der Vorkriegsfahrzeuge weiterhin auf dem zweiten und in der Gesamtrangliste auf dem vierten Platz. Unser Abstand beträgt mehr als 1 Minute 30 Sekunden, so dass wir kaum mehr weiter vorne mitmischen können. Unser Ziel ist es, diese Plätze zu behalten und unsere direkten Verfolger auf Distanz zu halten. Allerdings geht es jetzt in die Berge und da kann immer viel passieren. Abgerechnet wird bekanntlich am Schluss!

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Kommentare

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Beat 29.10.2018 14:57

Apropos ‚vernünftig werden‘ stammen wir ja aus der gleichen familiären Quelle, zum Glück ist die Vernunft in einem gewissen Rahmen dehnbar und die Art von Vernunft, die sonst landesweit verbreitet ist, heisst in meinem Wortschatz ‚ langweilig’….