The Trans America Challenge 7. Juni 2018 – Day 12: Wichita Falls to Amarillo (614 km)

Heute wäre eigentlich Ausschlafen angesagt gewesen, wenigstens theoretisch, denn der Start war erst ab 09:00 Uhr vorgesehen. Das hat aber verschiedene Herren nicht davon abgehalten, infolge mutmasslicher seniler Bettflucht schon Stunden früher den Parkplatz aufzusuchen, um sich liebevoll um den Wagen zu kümmern. Es wurde geputzt und gewienert, was das Zeug hielt.

Auf dem Hotel-Parkplatz waren zudem zwei Gartenschläuche an zwei Wasserhahnen liegen geblieben, so dass manches Auto zusätzlich eine Vollwäsche erhielt. Unter dem Fahrzeug unseres ‚Profi-Teams‘ lag bereits wieder (oder immer noch)? der Fahrer und hantierte am Getriebe herum. Später haben wir erfahren, dass die beiden Teilnehmer dieses über Nacht demontiert und repariert haben (evt. war es auch ’nur‘ die Kupplung, jedenfalls konnten sie heute fristgerecht starten). Ab so viel gesehener Putzwut bekam ich (fast) ein schlechtes Gewissen und habe bei ‚Luigi‘ wenigstens das Armaturenbrett abgestaubt und die leeren Wasserflaschen entsorgt. Bezüglich Putzen sehe ich das etwas entspannter (mindestens für mich): Sobald eine gescheite Dreckschicht auf dem Lack ist, so ist dieser automatisch auch besser geschützt, vor allem, wenn man auf Kies-/Dreckstrecken hinter einem anderen herfahren muss oder in einen Sandsturm gerät. Letzterer tritt auf dieser Rallye zugegebenermassen nicht häufig in Erscheinung, aber irgendetwas muss ja als Ausrede herhalten, damit ich nicht täglich das Fahrzeug waschen muss. wink

Wegen Unpassierbarkeit einer Zwischenstrecke fiel die einzige heutige Regularity aus und wir durften ziemlich abkürzen, so dass wir schon um 15:30 Uhr auf dem Rundkurs zur letzten Tagesprüfung ankamen. Wir kurvten so schnell wie möglich durch den Kurs, aber wohlweislich nur so schnell, um keinen der Pylonen umzufahren, denn das hätte Strafpunkte gegeben. Am Ziel teilte uns der Funktionär mit, wir wären die Schnellsten in unserer Kategorie gewesen, was mich allerdings nicht sonderlich erheiterte, denn der Teilnehmer mit dem Alvis Firefly hatte zu diesem Zeitpunkt den Kurs noch nicht absolviert. Er wird wohl schneller sein, denn sein Fahrzeug ist klein, stark und wendig, andererseits haben wir mehr als 8 Minuten Vorsprung auf ihn.

Wiederum war es sehr heiss und auch gelegentlich durchfahrene Gewitterzellen brachten keine Abkühlung. Öfters sah man in der Ferne ausregnende Wolken, dass Wasser getraute sich aber ob der Hitze gar nicht auf den Boden herunter. So schwitzen wir alle einen weiteren Tag friedlich vor uns hin und haben den Weg gemäss dem Lied von Tony Christie ‚Is this the way to Amarillo?‘ gesucht und auch gefunden!

Nachtrag um 23:00 Uhr: Uuuh, das war jetzt wieder genau so ein Abend, wo ich mich gefragt habe: Wann wirst Du endlich vernünftig? Fabrizio (und andere) kennen die Antwort: Wahrscheinlich nie (und das ist gut so)! Mein Englisch ist mit zunehmenden Prosecco-Konsum zur Höchstform aufgelaufen und es gab Situationen, wo mich (fast) alle verstanden haben, will heissen: Auf dem Rundkurs haben wir alle in unserer Kategorie ‚abgetrocknet‘ und haben das Gejammer über falsch gestellte Pylonen und unrunde Kieselsteine einfach an uns abplätschern lassen.

Einziger Wermutstropfen war die Aussage von Irene am Schluss des Rundkurses: Von mir aus hättest Du schon noch etwas mehr Gas geben können. Da soll einer mal die Frauen verstehen ...

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