The Himalayan Challenge 22. September 2018 – Day 2: Chandigarh to McLeod Ganj (270 km)

Glücklicherweise hat es heute nur ein einziges Mal geregnet, dafür durchgehend und immer noch anhaltend. Das indische Strassennetz ist frei von jeglicher Entwässerung oder ähnlichen Annehmlichkeiten, so dass unsere Fahrt eher einem Wasserlachen-Springen glich. Die immer noch zahlreichen Moped-Fahrer wurden rücksichtslos geduscht, was diese aber nicht sonderlich zu stören schien. Leider waren auch alle Schlaglöcher mit Wasser gefüllt, so dass deren Tiefen nicht annähernd abgeschätzt werden konnten. Das alles konnte ‚Isabella‘ nicht aus der Ruhe bringen, zuverlässig spulte sie die ganzen 260 Etappenkilometer ab.

Inzwischen können wir definitiv bestätigen, dass sämtliche Verkehrsregeln, Mittel- und Sicherheitslinien reine Empfehlungen sind. Am ehesten kann man sich darauf verlassen, dass der Linksverkehr ziemlich flächendeckend akzeptiert ist und auch angewendet wird. Bekanntlich bestätigen Ausnahmen die Regel und so kann es gut einmal vorkommen, dass einem auf der ‚richtigen‘ Seite ein Falschfahrer entgegen kommt. Wenn dann gleichzeitig noch eine heilige Kuh im Wege steht, kann es schon etwas eng werden.

Aber auch all das konnte uns nicht erschüttern und wir sind auf dem letzten Drücker, aber pünktlich im Hotel auf 2’000 Meter ü. Meer angekommen. Die letzten Kilometer waren teilweise sehr steil und man war froh, nicht anhalten und erneut anfahren zu müssen. Das ist einem der Bentley-Fahrer zum Verhängnis geworden (jawohl, genau demjenigen, welcher schon auf der letztjährigen Südafrika-Rallye Einzug in meinen Blog gefunden hat), denn dieser musste anhalten und konnte nicht mehr anfahren. Seine Frau stieg aus und versuchte, das mehr als 2 Tonnen schwere Fahrzeug anzuschieben, was jedoch nicht gelang. Erst dank der Hilfe von zufällig anwesenden Soldaten und mit stark schleifender (und stinkender) Kupplung gelang das Manöver. Während dieser Aktion haben wir ihn überholt und leider das Einsteigen seiner Frau ins fahrende Auto verpasst. Es ist aber alles gut gegangen, denn knapp 5 Minuten nach uns kam er ins Ziel.

Wir fuhren heute viel über Land und durch einige Städte und Dörfer. Immer war ein riesengrosser Betrieb und trotz aller schlammigen Strassen und total durchnässten Einwohnern wurden wir überall fröhlich begrüsst und fotografiert. Die sichtbare Armut und Bescheidenheit ist manchmal erdrückend und stimmt nachdenklich, andererseits ist die gezeigte offene Fröhlichkeit bewundernswert!

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