Carrera Italia 8. Oktober 2021 - Day 6: Cortina d'Ampezzo to Verona (325 km)

Es gibt sie also doch noch, die Sonne! Vorsichtig aber zunehmend bestimmter schaute sie zwischen den Dolomiten hindurch und begann ebenso vorsichtig, die Umgebungstemperatur aufzuwärmen. Gegen Mittag konnten wir sogar das Dach unseres Mustangs öffnen, auch wenn sich Irene noch ziemlich warm anziehen musste (siehe Foto weiter unten).

Die erste Sonderprüfung auf den Passo di Giau hinauf und auch wieder hinunter war ziemlich anspruchsvoll. Neu war vor allem, dass es auf dieser Prüfung zwei Zeitmesspunkte gab und wer das Time-Book nicht aufmerksam studiert hatte, für den hörte die Regularity nach dem ersten Zeitmesspunkt auf. Gross war dann das Erstaunen, als auf der weiteren Talfahrt rund 4 km später nochmals ein Zeitmesspunkt auftrat und man diesen mit der maximalen Strafzeit von 1 Minute passierte. Unbestätigten Zählungen zufolge soll das mehr als einem Viertel aller Teilnehmer passiert sein. Als schon etwas erfahrenere 'Häsinnen und Hasen' haben wir diese Finesse von Anfang an bemerkt und beide Zeitkontrollpunkte als Einzige mit 0 Sekunden Strafzeit absolviert. Da waren wir natürlich mächtig stolz auf uns smiley.

Die zweite Regularity gelang uns mit 2 Strafsekunden auch nicht allzu schlecht, hingegen die dritte und letzte Regularity des Tages haben wir mit 4 Sekunden Differenz - nach unseren inzwischen gewachsenen Massstäben - etwas 'verhauen'. Nach unseren Berechnungen hätten wir maximal 1 Sekunde Differenz haben müssen. Nun ja, irgendwo müssen wir etwas falsch gemacht haben. Aber mit total 6 Sekunden aus 4 Zeitmesspunkten können wir uns trotzdem sehen lassen.

Unser Mustang läuft derzeit sehr gut. Er bremst dann, wenn ihm so befohlen und lässt andere alt aussehen, wenn das Gaspedal durchgedrückt wird. Dank der etwas kürzeren Hinterachsübersetzung und dem 5-Gang Getriebe können wir immer im optimalen Drehzahlband fahren, aber auch aus den Haarnadelkurven im 4. Gang ruckfrei beschleunigen. Lediglich die Endgeschwindigkeit hat mit der kürzeren Übersetzung etwas gelitten, denn der Trip-Master hat auf dieser Rallye lediglich eine Maximalgeschwindigkeit von 196 km/h aufgezeichnet (keine Ahnung, wie das zustande kam angel).
Am Morgen war die Servolenkung etwas hakelig, was sich aber im Laufe des Tages von selber behob. Auch der elektro-hydraulische Schliessmechanismus unseres Daches gibt manchmal den Geist auf, dann nützt alles Wackeln und Drücken nichts mehr. Wenn man aber rund 10 Sekunden wartet und nichts tut, funktioniert er plötzlich wieder. Ob das Standschäden wegen der vielen abgesagten Rallyes sind?

Soeben sind die Resultate des heutigen Tages veröffentlich worden, wir sind mit total 6 Sekunden Strafzeit wiederum Tagessieger und diesmal erst noch alleine! Auf der Gesamtrangliste sind wir jetzt auf Platz 8 vorgestossen. So macht Rallye fahren Freude - aber es wächst auch der Druck, diesen Platz bis ins Ziel verteidigen zu müssen.

Egal, wie es am Schluss rauskommt. Wir haben riesige Freude!

Ein kleiner Wermuthstropfen zum Schluss: Peking Paris 2022 wurde um 1 Jahr verschoben ...sad

 

Irene in Decken, 2 Jacken und Schal eingepackt und erst noch mit Mütze
Irene in Decken, 2 Jacken und Schal eingepackt und erst noch mit Mütze
Irene in Decken, 2 Jacken und Schal eingepackt und erst noch mit Mütze
In wärmeren Gefilden
In wärmeren Gefilden
In wärmeren Gefilden
Die Mechaniker im Einsatz bei Graham, dem Chairman von Rallye The Globe
Die Mechaniker im Einsatz bei Graham, dem Chairman von Rallye The Globe
Die Mechaniker im Einsatz bei Graham, dem Chairman von Rallye The Globe
2 Funktionäre und 1 Funktionärin zwischen zwei Einsätzen am Essen
2 Funktionäre und 1 Funktionärin zwischen zwei Einsätzen am Essen
2 Funktionäre und 1 Funktionärin zwischen zwei Einsätzen am Essen