Carrera Italia 4. Oktober 2021 - Day 2: Alba to Lake Como (340 km)

Um es kurz zu machen, der heutige Tag ist uns nicht gut gelungen: Von den 6 angekündigten Rundkursprüfungen fanden wegen des schlechten Wetters nur 5 statt und davon haben wir 2 'verhauen'. Die Geschwindigkeit war zwar überall gut bis sehr gut, aber auf zwei Kursen haben wir nicht alle Pylonen korrekt umrundet (lag auch an mir, ich sollte manchmal besser auf Irene hören angel). Vor der letzten Prüfung sind Irene und ich nochmals zusammengesessen, haben uns besser kommunikativ abgestimmt und siehe da, es hat plötzlich geklappt. Wir fuhren auf der letzten Prüfung alles korrekt und eine sehr gute Zeit, auch wenn der uns schon bestens bekannte Aston Martin DB5 auf rund 6 Minuten Fahrzeit exakt 10 Sekunden abgenommen hatte. Interessanterweise haben trotz unseres schlechten Resultates nur 2 Plätze verloren, folglich muss es vielen anderen ähnlich gegangen sein wie uns. Regularities fanden heute keine statt. Ansonsten haben wir bei strömendem Regen unspektakulär die Po-Ebene durchquert und logieren jetzt auf der Westseite des Comersees im Grand Hotel Tremezo.

Der immerwährende Verlust der Bremsflüssigkeit liess mich weiterhin stutzig bleiben. Heute auf dem flachen Gelände und den vielen Autobahnkilometern war das weniger ein Problem, aber morgen gehts ja wieder in die Berge und da wäre eine zuverlässige Bremse schon von Vorteil. Nach Rücksprache mit Marcel Moser von der Fischer Classic Cars GmbH kontrollierte ich an der Bremsanlage nochmals alles, was halbwegs zugänglich war. Ich schraubte sogar den Hauptbremszylinder vom Bremskraftverstärker, aber auch dort trat nirgends Flüssigkeit aus. Da das Ende der heutigen Tageswertung bereits auf 16:00 auf dem Testgelände von Pirelli in der Nähe von Mailand angesetzt war, organisierte ich für Irene einen Transport ins 80 km weit entfernte Hotel und nahm ca. 16:15 Uhr den Weg nach Rain bei Luzern unter die Räder.

Dort traf ich trotz strömendem Regen und Staus bereits um 19:15 ein und Marcel begann sofort mit der Überprüfung der Bremsanlage an, während ich die heute von einem Stein getroffene Aufhängung der Tripmaster-Sonde reparierte. Aber auch Marcel fand nirgends ein Leck an der Bremsanlage, alles war in bester Ordnung! Auch er vermutete den einzig möglichen Flüssigkeitsaustritt beim Vorratsbehälter, in dessen Umgebung sich die Farbe an den Metallteilen im Motorrraum etwas auflöste. Er gab der Festhaltefeder des Deckels mehr Spannung, damit dieser satter auf den Behälter gedrückt wird. Auch der Tripmaster funktioniert wieder.

Nach weiteren kleinen Kontroll- und Einstellarbeiten konnte ich die Werkstatt um 21:00 Uhr verlassen und nahm den Rückweg - erneut bei strömendem Regen bis 15 km vor dem Ziel - unter die Räder. Zu allem Überdruss war der Gotthard-Tunnel ab 20:00 Uhr wegen Unterhaltsarbeiten gesperrt, so dass ich über den Pass fahren musste. Da alleine hätte mit sogar Freude gemacht, wenn nicht dicker Nebel gewesen wäre. Mein Mustang - mit der Leuchtausrüstung aus den 60-er Jahren - gab sich alle Mühe, Licht ins Dunkel zu bringen. Sogar die zusätzlich montierten Original-Nebelscheinwerfer kamen zum Einsatz. Trotz all dieser Hilfsmittel musste ich mich über Kilometer mit kaum 40 km/h entlang der Mittellinie den Pass hochhangeln. Wenigstens hat es nicht auch noch geschneit!

Aber letztendlich kam ich unbeschadet in Airolo an und konnte auf der Autobahn weiterschwimmen. Ohne weitere Probleme erreichte ich um 0:15 Uhr unser Hotel am Comersee. Noch nie habe ich die Strecke von Lugano via Gandria an den Comersee so genossen, es kamen mir exakt 2 Fahrzeuge entgegen und ein anderes habe ich eingeholt, welches kurz darauf abbog. So kamen zur heutigen Etappe von 340 km nochmals weitere 550 km dazu.

So, jetzt ist bereits Dienstag, 01:15 Uhr. Irene schläft friedlich und ich werde es ihr bald gleichtun, trotz gemeinsamer Bettdecke wink.

Bruno und Corinna - sie brauchten am Abend keine Dusche, ein Wäschetrockner reichte aus
Bruno und Corinna - sie brauchten am Abend keine Dusche, ein Wäschetrockner reichte aus
Bruno und Corinna - sie brauchten am Abend keine Dusche, ein Wäschetrockner reichte aus
Funktionäre bei der Auswertung der Resultate
Funktionäre bei der Auswertung der Resultate
Funktionäre bei der Auswertung der Resultate
Auf dem Pirelli-Testgelände
Auf dem Pirelli-Testgelände
Auf dem Pirelli-Testgelände
So sähe unser (?) Hotel bei schönem Wetter aus ...
So sähe unser (?) Hotel bei schönem Wetter aus ...
So sähe unser (?) Hotel bei schönem Wetter aus ...