Carrera Iberia 9. Oktober 2019 - Day 2: Rioja to Alcañiz (400 km)

Wettermässig haben wir heute ausser Hurrikan, Hagelgestöber und Schneeschauer fast alles erlebt, vor allem am Morgen. Am Nachmittag klarte es deutlich auf und am Schluss hat uns nur noch die Sonne durch das bezaubernde spanische Hinterland begleitet. Fernab (fast) aller Zivilisation fuhren wir auf vielen engen, aber recht gut ausgebauten Strassen unserem abendlichen Ziel entgegen. Erinnerungen an die zahlreichen Rallye Korsika kamen auf, denn mancherorts waren die durchfahrenen Gegenden kaum zu unterscheiden, weder von der Landschaft noch vom Verkehr her. Auf rund 45 km Gebirgsstrassen begegneten wir exakt drei entgegen kommenden Fahrzeugen. Selbst die Strasse querenden Rindviecher waren deutlich zahlreicher. Die Natur hat zum grossen Teil schon das Herbstgewand angezogen: Es war einfach einmal mehr ein wunderschönes (Fahr-)Erlebnis!

Alle Sonderprüfungen sind uns recht gut gelungen, auch der zweite Rundkurs. Im Gegensatz zu gestern habe ich wegen der instabilen Vordersitzlehne des leeren Beifahrersitzes keine 180° Pirouette mehr hingelegt (im offiziellen Rallybericht waren es bereits 360° und ab morgen werden es wohl 720° sein und gegen Schluss der Rallye wird sicher noch ein Überschlag dazu kommen), allerdings war der Schnellste meiner Klasse offenbar nochmals 25 Sekunden schneller als ich, was ich aber bei einer Gesamtzeit von um die 4 Minuten kaum glauben kann. Wir haben bereits drei Fassungen der aktuellen Rangliste erhalten, wobei bei der letzten Mail die Liste im Anhang fehlte. Macht aber gar nichts, denn auf dieser Rallye steht irgendwie das Land und die (kulinarische und bachantische) Kultur mehr im Vordergrund als auf der letzen Rallye.

Soeben kam die vierte Fassung der Rangliste: Wir sind momentan auf dem 8. Platz gesamt und auf dem 2. Platz in unserer Klasse. Das ist für uns schon ein recht gutes Resultat, denn in unserer Klasse müssen wir uns mit mindestens gleich starken, aber deutlich kurventauglicheren Fahrzeugen messen. Einen Preis hätten wir aber nach vielseitig vorgebrachter Meinung schon erhalten: Unser Mustang sieht nicht nur schön aus, er tönt auch am Besten!

Das Nachtessen haben wir heute ausgelassen, denn wir fühlen uns immer noch satt vom ausgezeichneten Essen des Vortages. Zugegebenermassen wurde dafür der Apéro etwas ausschweifender, die Spanier haben einfach einen unwahrscheinlich guten und würzigen Schinken zu welchem (nicht nur) wir auch einen passenden Rosé gefunden haben.

Die ersten beiden Tage der Carrera Iberia unter der Leitung der neuen Organisation Rally The Globe dürfen als sehr gelungen bezeichnet werden. Für uns ist es eine gute Mischung zwischen gelebter Freundschaft, faszinierender Landeskultur und adäquatem Wettbewerb. Von nichts zu viel, aber von allem etwas vorhanden. Die Organisation ist (erwartungsgemäss) gut, einige gern gesehende neue Akzente wurden gesetzt und viel Bewährtes beibehalten. Wir freuen uns auf die kommenden Tage!

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