Carrera Iberia 10. Oktober 2019 - Day 3: Alcañiz to Cuenca (331 km)

Bezüglich Wetter kann ich heute nur auf meine Angaben von gestern verweisen, mit der Ausnahme dass in den Bergen auf rund 1'700 Meter ü. Meer statt des Regens dichter Nebel vorhanden war. Vom Nachmittag an war es nur noch sonnig und warm. 

Heute fuhren wir fast alles auf  bestens und erst vor kurzem ausgebauten Strassen. Viele gross angelegte Kreisel säumten den Weg, fast könnte man meinen, diese seien nur im Multipack erhältlich gewesen.  Nur etwas fehlte: Der Verkehr! Es war und ist kaum zu glauben, wie wenig Fahrzeuge auf der Strasse unterwegs sind. In den grösseren Städten ist es schon anders und ähnlich wie bei uns. Aber auf dem Lande ist gähnende Verkehrsleere. Wer diese super Infrastruktur wohl alles mit finanziert hat? Da kommen mir nur gerade 2 Buchstaben in den Sinn ...

Heute morgen habe ich gesehen, warum ich gestern auf dem Rundkurs 25 Sekunden auf das Fahrzeug auf dem ersten Platz verloren habe: Einerseits lag das sicher daran, dass ich den Mustang nicht 'ausgewunden' und den Zwischenstopp sowie den Schluss bremsmässig moderat ausgeführt habe. Andererseits liegt auf diesem ersten Platz ein neu und perfekt aufgebauter Aston Martin DB5 aus dem Jahre 1965 mit einem Spezialmotor von 4 Litern Hubraum und - gemäss Halter-Angaben - mehr als 350 PS! Das ganze aus nur 6 Zylindern aber dafür 3 Doppelvergasern. Es ist vom Typ her das gleiche Fahrzeug wie es James Bond im Film 'Goldfinger' benutzte, nur fehlen die entsprechenden Zutaten wie der Beifahrer-Schleudersitz, die Maschinengewehre und andere Kleinigkeiten. Wenn wir bei unseren Beschleunigungsvorgängen von diesem Aston Martin überholt werden, könnte man glatt meinen, wir fahren rückwärts! 

Die heutigen drei Regularities haben wir nicht so gut gemacht (3 Sekunden / 8 Sekunden / 14 Sekunden). Die erste war ja noch ok, aber bei den zweiten beiden mit mehreren Schnittwechseln wissen wir nicht, warum wir für unsere Verhältnisse so schlecht abgeschnitten haben. Eine erste Überprüfung der Systeme ergab keinen Fehler und Irene hat meines Erachtens auch alles korrekt abgelesen. Es ist im Mustang bei tiefen Geschwindigigkeiten zwischen 30 und 40 km/h schwierig, genau nach Tacho zu fahren, da die Nadel ziemlich hin und her springt. Wir werden morgen nochmals alles prüfen, denn nichts ist ärgerlicher als Fehler zu machen ohne zu wissen warum angry.

Ansonsten geht es uns prächtig und wir haben auf Grund des Offen-Fahrens schon recht an Gesichtsbräune zugelegt. Irene hält sich auch bei schlechtem und kühlem Wetter tapfer, sie mummelt sich dann in zwei Jacken, einen Schal und die Beine in eine Wolldecke ein. Die Heizung im Mustang funktioniert zwar nicht schlecht, aber wenn der Motor nicht genügend warm wird, hält sich die Heizleistung in Grenzen. Den Berg hoch kann ich buchstäblich 'heizen', aber runter wird es dann immer deutlich kühler. Wir haben erst einmal - gestern, als es dauerhafter und stärker zu regnen begann -  das Dach schliessen müssen.

Gestern wie heute übernachte(te)n wir in einem Paradores. Das Hotel gehört einer spanischen Hotel-Kette, welche in Staatseigentum ist und diese Hotels vornehmlich in alten sorgfältig restaurierten Gemäuern betreibt, meist an erhabenen Orten mit wunderbarer Aussicht. Alles ist gut gepflegt und auch an Personal mangelt es im Prinzip nicht. Schwierigkeiten hat dieses wohl nur zu entscheiden, wer als erstes arbeiten muss, ganz nach dem Motto: Kunde droht mit Auftrag! Ich weiss nicht, wie alt ich noch werden muss, bis ich diese Haltung verstehen oder wenigstens akzeptieren kann.

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Kommentare

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Hanns 11.10.2019 18:17

"da die Nadel ziemlich hin und her springt"
Das Probem hatten wir bei unserem 66er Mustang auch.
Es ist wohl die Tachowelle, die nicht ganz sauber läuft und immer wieder hängt.
Da ich keine Lust auf einen Komplett-Tausch hatte, habe ich die Sehne rausgezogen und mit reichlich Graphit behandet und wieder eingesteckt.
Hat funktioniert.
Euch weiter gute Fahrt und Danke für die Berichte
Hanns

Beat 11.10.2019 00:22

Diese Arbeitshaltung findet man bevorzugt bei Behörden und Dienststellen, auch in der Schweiz. (Mikado-Prinzip). Muss gesundheitlich begründet sein (lieber es Büüchli vom Frässe als es Puggeli vom Schaffe)...
Trotzdem, weiterhin viel Spass und täglich mindestens ungefähr ein Bier, dann ist es erträglicher...