Carrera Iberia 4. bis 6. Oktober 2019 - Fahrt von Seuzach nach Santander

4. Oktober 2019

Gegen 10.00 Uhr bin ich in Winterthur schon einen Tag früher als geplant abgefahren. Ich wollte den Mustang noch ein letztes Mal auf Herz und Nieren prüfen und bin mit diversen Ablängerungen via die französischen Alpen bis nach Chambery gefahren. Irene wird erst am Sonntag nach Bilbao fliegen und konnte so noch einen für sie wichtigen Termin wahrnehmen. Das Wetter war leider nicht berauschend, häufig regnete es und erst am Col de Forclas besserte es ein wenig. Die Fahrt verlief erwartungsgemäss ohne Probleme und die Strassenlage des Mustangs ist deutlich besser, da ich im Kofferraum fast nichts drin und alles vor der Hinterachse anstelle der Rückbank geladen habe. Um 20:00 Uhr war ich in Chambery, suchte ein Hotel und war um 21:30 Uhr schon am Kopfkissen horchen.  

5. Oktober 2019

Um 09:00 Uhr fuhr ich los mit Tagesziel Pau. Knapp 800 km waren zurück zu legen, davon 99% auf Autobahnen. Das Wetter besserte deutlich und ab Mittag konnte ich offen fahren. Jetzt wurde wenigstens das Rauschen in der Benzinleitung vom Fahrtwind übertönt und ich kam gut voran. Aber o Schreck: Als ich an einer Steigung vom fünften in den vierten Gang schalten wollte, war kein Schalthebel mehr am gewohnten Ort sondern hängte schlaff nach unten. Alles Probieren und Stochern half nichts, der Schalthebel fühlte sich an wie ein Kochlöffel in der Polentaschüssel und an Schalten war nicht mehr zu denken. Mit Ach und Krach schaffte ich die Steigung im fünften Gang und konnte den Mustang auf einem kleinen Rastplatz ausrollen lassen. Nach der Demontage der Mittelkonsole sowie des Vorderraumteppichs und des Gummiwulstes um den Schalthebel kam ich an die relevanten Teile heran. Zum Glück war nichts gebrochen, es haben sich nur zwei Schrauben gelöst und diese waren zum Glück im Gummiwulst hängen geblieben. Keine 15 Minuten später war alles wieder montiert und ich konnte mit einem tipptopp funktionierenden Getriebe weiterfahren. Der Rest des Weges verlief ohne weitere Pannen und schon um 17:00 Uhr war ich in einem Hotel in Pau angekommen.  Morgen geht's weiter nach Bilbao wo ich Irene um ca. 13:30 Uhr am Flughafen abholen und wir dann nach Santander an den Startort fahren werden. 

6. Oktober 2019

Nach einer turbulenten Nacht (das Wetter ist gemeint ) bin ich schon um 07:00 Uhr aufgestanden, habe gemütlich gefrühstückt und bin um 09:30 Uhr losgefahren. Da ich viel Zeit zur Verfügung hatte - ich musste erst um 13:30 Uhr am Flughafen in Bilbao sein - bin ich mit 100 km/h dahin gezokkelt und hatte viel Zeit, Natur und Verkehr zu beobachten. Natur gab es viel zu bestaunen, Verkehr weniger, denn es ist ja Sonntag. Dafür waren heute viele schnelle Automobilisten unterwegs und so habe ich auch die neuen französischen Geschwindigkeitsmessmethoden kennen gelernt. Alle paar Kilometer überspannt ein grosser LED-Schirm die Autobahn und alle zu schnell fahrenden Fahrzeuge werden bei der Vorbeifahrt mit dem Nummernschild und der Warnung: Sie fahren zu schnell angezeigt. Anderes als bei einer Preisverteilung ist das mehrfache Aufrufen wohl nicht erstrebenswert, denn es gibt verschieden deutliche Hinweise, je nachdem, wie viele Male ein Fahrzeug schon aufgerufen wurde. Ob daraus auch Bussen resultieren, konnte ich nicht feststellen, wohl eher nicht, denn einige der Schnellfahrer liessen sich ab der Anzeige nicht beeindrucken oder waren vielleicht so schnell, dass das Ablesen der Tafel gar nicht möglich war. Ich liess mich nicht beirren und fuhr mein gemächliches Tempo weiter, die Benzinrechnung wird's freuen.

Trotz aller Gemütlichkeit kam ich eine Stunde zu früh am Flughafen in Bilbao an. Jetzt sitze ich in der Ankunftshalle, habe soeben so etwas wie einen Thonsalat gegessen (es war so angeschrieben) und haue in die Tasten. In rund 20 Minuten sollte Irene ankommen, dann fahren wir rund 100 km weiter nach Santander wo wir heute Abend unsere langjährigen Rallye-Freunde treffen werden.