Alaska to Mexico 28. August 2023 - Day 1: Anchorage to Fairbanks (628 km)

Der Start erfolgte planmässig und wir machten uns nach der Verabschiedung von Iris und Jean-Philippe auf den Weg Richtung Fairbanks. Fast den ganzen Tag wurden wir vom schlechten Wetter und Regen begleitet. Da es aber von der Navigation her wenig anspruchsvoll war, störte das nicht weiter. Den ersten Rundkurs absolvierten wir ganz ordentlich, wenn auch noch etwas vorsichtig, da man sich gut verfahren konnte, was einigen auf Grund der Spuren ganz offensichtlich gelungen ist. Fast wären wir auch darauf reingefallen, aber eben nur fast .

Die erste Regularity führte uns auf sandiger, aber meistens recht gut befestigter Piste auf den Harder-Pass. Trotzdem rutschten wir auf der nassen Oberfläche in den Kurven häufig in querer Position hindurch und an einigen Steigungen drehten ab dem Gehopper die Räder von 'Luigi' durch. Also mussten wir gedanklich die aktuelle Zeit etwas kompensieren und gelangten nach 14 km mit nur 2 Sekunden Differenz zur Sollzeit ins Ziel. 

Der zweite Rundkurs wurde abgesagt, da die Strecke buchstäblich ins Wasser fiel und dort blieb. Gesamthaft hat es aber zum Tagessieg gereicht (zeitgleich mit zwei anderen Teams) .

Leider machte sich im Innenraum von 'Luigi' ein immer stärker werdender Benzingeruch bemerkbar und die Tankuhr wanderte verdächtig schnell Richtung 'leer'. An einer Tankstelle öffnete ich bei laufendem Motor die Haube und musste mit Erschrecken feststellen, dass laufend Benzin aus dem Vergaser entwich und zwar an der Oberseite der Schwimmerkammer durch die Öffnung, wo das Gestänge der Beschleunigerpumpe hindurchführt. Nach dem Abstellen und Neustarten war aber alles wieder dicht und wir fuhren mit mulmigem Gefühl bis zum Mittagshalt weiter. Da noch weit und breit kein Mechaniker zu sehen war, demontierte ich den oberen Teil des Vergasers selber und fand heraus, dass der Schwimmer, welcher die Benzinzufuhr bei voller Schwimmerkammer über ein Ventil stoppen sollte (analog einer Toilettenspülung), irgendwo - vermutlich am Deckel der Schwimmerkammer - anschlug, bevor das Ventil ganz geschlossen war. Ich baute den Schwimmer aus, verbog die dazugehörige Aufhängung nach Augenmass und baute alles wieder ein. Tatsächlich war das Problem so gut wie behoben und am Nachmittag fuhren wir problemlos die restlichen 350 km bis ans Etappenende. So ganz traue ich aber dem Frieden noch nicht. Nach wir vor schwappt manchmal - vor allem bei starkem Bremsen und in Kurven - etwas Benzin zum schon erwähnten Loch raus. Dieses Loch ist grundsätzlich beabsichtigt, da die Schwimmerkammer laufend be- und entlüftet werden muss. Da aber die entsprechende Gestängeabdichtung fehlt, ist das Loch halt etwas gross und das Benzin kann (zu) gut austreten. Damit könnte ich gut leben, aber etwas mehr Sorge macht mir der Umstand, dass ich keinen Grund für den Auftritt des Problemes erkennen konnte. So eine Schwimmeraufhängung verstellt sich normalerweise nicht von selber!

Ansonsten lief alles nach Plan und wir waren schon vor 17:00 Uhr im Hotel in Fairbanks. Die Strassen sind gut ausgebaut (Ausnahmen bestätigen die Regel) und es hat nur wenig Verkehr. Man kann also recht zügig fahren ...