Alaska to Mexico 27. August 2023 - Day 0: Scrutineering & Signing-on

Wir konnten tatsächlich fast 11 Stunden am Stück - abgesehenen von wenigen Entleerungsunterbrüchen - schlafen und sind gegen 07:00 Uhr gut erholt aufgewacht. Das Wetter ist weiterhin bedeckt und die Temperaturen liegen so bei 12° bis 15° Celsius, also durchaus im angenehmen Bereich.

Unser Hotel hat seine beste Zeit bereits länger hinter sich. Stilmässig könnte es mit manchem früheren DDR-Schuppen mithalten, nur wenige technische Neuerungen zeigen, dass dann und wann ein wenig investiert wurde. Wir sind im 8. Stock (von total 15) untergebracht und das Wasser - sogar warmes - kommt mit der Zeit tatsächlich bis in unser Zimmer hinauf. Der kombinierte Badeduschhahn öffnet im ersten Drehviertel den Wasserfluss (0 oder 1) und im nächsten Drehviertel kann (könnte) man die Temperatur einstellen. Je wärmer man dreht, umso mehr geht der Wasserfluss wieder zurück, dafür beginnt die Leitung zu vibrieren, was gegen Ende der möglichen Drehbewegung geräuschmässig an einen brünftigen Elch erinnert. Mit wenigen, aber beherzten Schlägen lässt sich diese offensichtliche Resonanzschwingung der Wasserleitung unterbrechen und durch weiteres unkoordiniertes Drehen des Badeduschhahnes kann man am Schluss tatsächlich bei vernünftiger Temperatur, aber spärlichem Wasserfluss duschen.

Das Hotel kann ungefähr 200 Personen beherbergen und der Frühstücksraum bietet Platz für rund 50 Gäste. Also standen wir längere Zeit an, bis uns dann ungefähr eine halbe Stunde später ein Platz zugewiesen wurde. Das Personal gab sich viel Mühe und hatte diese auch. Aber irgendwie passte alles zusammen und man merkt, dass Alaska schon etwas weiter weg von den zivilisierten amerikanischen Grossgebieten ist. Dafür sind die Einheimischen sehr freundlich und interessiert, wenn auch für Irene und mich sprachlich nur schwer verständlich.

Das Scrutinneering verlief ohne grössere Probleme. 'Luigi' scheint aber die lange Seereise nicht so gut bekommen zu sein. Die neue Batterie hält jetzt zwar gut und der Motor lässt sich problemlos starten. Allerdings verliert der linke hintere Reifen immer etwas Luft. Von der jeweils entweichenden Menge her kann ich ein Loch nahezu ausschliessen, also habe ich das Innenleben des Reifenventils ausgewechselt und wieder aufgepumpt. Mal schauen, ob das hält.

Während der Motor auf dem Parkplatz lief, fiel plötzlich der Öldruck zusammen und die Warnlampe leuchtete auf. Sofort habe ich den Motor abgestellt und den Ölstand überprüft. Alles war in Ordnung und nach dem nächsten Neustart funktionierte alles wieder korrekt. Doch kaum eine Minute später leuchtete die Lampe schon wieder, aber der Druck bei der Manometeranzeige blieb unverändert stehen. Das sah mir jetzt verdächtig nach einem Kontaktproblem am Ölfühler aus! Also kroch ich unter den Wagen und wackelte an allen mir zugänglichen Kontakten und siehe da, nach dem nächsten Start zeigten alle Lampen/Instrumente wieder Normalzustand an.

Wenig später gingen Irene und ich auf die Tripmasterstrecke und eichten unsere Instrumente. 'Luigis' Motor starb aber immer wieder ab und nahm seinen Dienst erst nach längerem Örgelen und mit viel Benzingeruch wieder auf. Ob sich da während des Transportes über den Atlantik irgendwo Kondenswasser niedergeschlagen hat? Also jagte ich 'Luigi' ein paar Kilometer ausserhalb von Anchorage durch die wenig befahrenen Strassen und das schien tatsächlich zu helfen. Er starb auf dem Rückweg nur noch einmal ab und wenn er läuft, dann läuft er gut wink.

Anchorage hat - soweit wir das in der kurzen Zeit erkennen konnten - wenig Sehenswürdiges zu bieten. Eindrücklich sind die zahlreichen Obdachlosen-und Drogencamps, welche häufig direkt an die Hauptstrassen münden. Ist schon etwas gewöhnungsbedürftig ...

Um 15:00 Uhr findet sie offizielle Begrüssung und das Fahrerbriefing statt und ab 19:00 Uhr ist der Welcome-Apéro mit dem anschliessenden Dinner. Wir werden morgen mit der Startnummer 16 um 07:44 starten und haben gleich 618 km nach Fairbanks vor uns. Dabei absolvieren wir zwei Rundkurse und eine Regularity. Wenn wir keine technischen Probleme haben, sollte das alles gut zu schaffen sein ... 

Nachtrag um 16:30: Wir wurden erneut von den frei herumlaufenden Wildtieren gewarnt, welche wir jederzeit und (fast) überall zu erwarten hätten. Ein ausgewachsener Elchbulle könne sich recht schnell fortbewegen und gut 1 Tonne Gewicht wiegen. Da hätten auch 'Luigis' Scheibenwischer Probleme, für freie Sicht zu sorgen ...

Von Tony B. wurden wir angefragt, ob wir mit ihm und noch jemandem ein Wertungsteam bilden wollen. Wer sich noch an meine Schilderungen bezüglich Tony B. aus früheren Berichten erinnern mag, kann nachvollziehen, dass diese Einladung einem navgatorischen Ritterschlag gleichkommt!

 

Wenn ihr wollt, könnt ihr unsere Rallye täglich auf dem Online-Tracker mitverfolgen. Dazu müsst ihr die Internetseite https://almex.extrac.uk/ aufrufen und euch wie folgt einloggen:

  1. Username: Car16@extrac.uk
  2. Password: car16-1940

 

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Kommentare

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Morena 28.08.2023 14:20

Ich wünsche euch viel Erfolg und eine Wildtierfreie Fahrt!

Urs 28.08.2023 13:52

Ich wünsche euch Zweien ein schöne und erfolfreiche Rally. Passt auf euch auf .

Dieter Baumhäckel 28.08.2023 12:42

Gute Fahrt , ganz liebe Grüsse an Irene und Dich und Jean-Phillipe und Iris.

Eveline & Michael 28.08.2023 11:17

Wir wünschen Euch zwei eine unvergessliche, abenteuerliche & unfallfreie Rallye. Wir werden gespannt mitlesen, was Ihr tolles erlebt!
Herzliche Grüsse
Eveline & Michael 🏁🚗