23. Korsika Rallye Wenn das Motorenöl nicht nur im Motor zirkuliert

Der Samstag startete gut und problemlos, aber mit der Zeit roch es im Innenraum immer mehr nach verbranntem Öl. Eine kurze Inspektion zeigte auf, dass es beim Nippel der Kupferleitung vom Ölfilter zum Motorengehäuse leicht tropfte. Da der Ölverlust aber sehr klein war, fuhr ich weiter und nahm mir vor, über Mittag den Nippel stärker anzuziehen. Die Tropferei nahm aber im Laufe der Strecke stetig zu und so konnte es wohl kaum an einem locker angezogenen Nippel liegen, zumal dieser in der Tat fest angezogen war. Also demontierte ich über Mittag die ganze Ölleitung und musste feststellen, dass der Anschlussbördel unter dem Nippel schon bis zur Hälfte des Leitungumfangens angerissen war (ein Bördel ist eine trichterförmige Aufstülpung am Ende der Kupferleitung). Da half alles Anziehen nichts mehr! Der alte Bördel musste abgeschnitten und ein neuer Bördel gepresst werden. Ich hatte alles Nötige dabei, ausser natürlich einem Bördelgerät.

Wie das Leben so spielt, es war Samstag und keine Garage offen. Mit viel Improvisationsgeschick und garantiert den falschen Werkzeugen konnte ich selber einen Bördel pressen/biegen/drücken/würgen und tatsächlich, es passte am Schluss alles zusammen und war erst noch dicht. 8 Minuten vor dem offiziellen Start zur nächsten Halbetappe war ich wieder bereit, zwar mit knurrendem Magen, aber das Tat nichts zur Sache: ‚Luigi‘ lief wieder wie am Schnürchen!