The 7. Peking to Paris Motor Challenge 7. Juni 2019 - Day 6: Ulan Bantor nach Camp 2 (488 km)

Der heutige Tag hatte es einmal mehr in sich und dies in verschiedener Hinsicht:

Wie gestern geschrieben, waren wir mit der Reparatur unserer Kupplung nicht ganz zufrieden. Wir konnten zwar wieder kuppeln, aber sie ging sehr streng. Offenbar träumte ich nachts an der Lösung herum, jedenfalls kam mir um 05:30 Uhr der mögliche Grund für unser Problem in den Sinn. Es konnte sich nur um ein Problem am Druckplattenausrücklager handeln, welches sich hinter der Kupplungsglocke auf der Antriebswelle befand. Ab sofort war an Schlaf nicht mehr zu denken und 15 Minuten später standen wir bei 'Isabella'. Ich baute die Abdeckung des Kardantunnels aus und Röbi kroch unter den Wagen, um nach einer Inspektionsöffnung zu suchen. Tatsächlich war der die obere Inspektionsöffnung verschliessende Gummipfropfen weg und so konnte der Staub ungehindert in die Kupplung gelangen. Die Abdeckung der seitlichen Inspektionsöffnung war noch vorhanden, musste jetzt aber entfernt werden um dort das nötige Schmiermittel einbringen zu können. Nach dem Motto: Make a long story short, haben wir alles Nötige gut geölt, alles wieder montiert und ab jetzt ging die Kupplung butterweich und das obere Inspektionsloch ist zugeklebt! 

Die ersten 200 km fuhren wir auf recht guten Teerstrassen, bevor es dann wieder in die Wüste ging. Auch wenn uns das niemand glaubt, wir sind tatsächlich recht vernünftig gefahren und wurden auch ein oder zwei Mal überholt. Einer der Teilnehmer hat uns derart unvernünftig überholt, dass Röbi wie ich sagten, wenn das nur gut geht! Und prompt: 500 Meter weiter hat sich das Fahrzeug überschlagen und lag auf der Seite. Beide Insassen waren noch drin und konnten das Fahrzeug nicht aus eigener Kraft verlassen, denn auf der einen Tür lag das Auto und die andere Türe vermochten sie nicht hoch zu stemmen. Als gut eingespieltes Team holte ich sofort unsere Feuerlöscher raus und sicherte das Fahrzeug, da aus dem Motorraum Flüssigkeit auslief. Röbi kletterte auf das Fahrzeug, stemmte die Tür auf und half beiden Insassen aus dem Fahrzeug. Sie waren zum Glück komplett unverletzt! Der Grund für den Unfall war schnell gefunden: Der Navigator hat den im Roadbook bestens vermerkten Graben nicht gesehen und der Fahrer fuhr viel zu schnell. Zum Glück ist nicht mehr passiert und schon 5 Minuten später konnten wir weiter fahren, da inzwischen ein Fahrzeug des Organisators angekommen war.

Wir spulten alle Sonderprüfungen inklusive der letzten 100 km auf Teer klaglos herunter und kamen um 17:00 hr im Camp an. 'Isabella' lief ausgezeichnet und das Betätigen der Kupplung macht grosse Freude. Wir übernachten jetzt auf 1'256 Meter ü. Meer, also wird es wohl wieder kühl werden. Die Umgebung ist komplett grün und es hat viele Bäume. Man könnte meinen, wir seien im Jura. Wir geniessen jetzt den Sonnenuntergang sowie ungefähr ein Bier. Das nicht ganz freiwillig, denn es haben uns Teilnehmer, denen wir in den letzten Tagen irgendwie geholfen haben, ein Bier vorbei gebracht. Ich bin sicher, wir werden damit umgehen können, haben uns aber vorgenommen, unsere Hilfeleistungen diesbezüglich besser zu koordinieren. blush

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Kommentare

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Beat 08.06.2019 15:05

Lieber Mäni und Röbi
ich geniesse Eure Berichte jeden Tag und schaue immer etwa um Mittag rein, denn dann ist bei Euch schon fast Nacht und der Bericht noch warm.
Mached's wiiter so guät und hebed öi und de Isabella Soorg!
Liebi Grüäss us de Puszta

Bruno und Schaaggi 07.06.2019 17:30

Lieber Manuel und lieber Röbi, Ihr seid einfach super! Und bei solchen Geschichten wie der Kupplung verstehen wir nur Bahnhof ... sind aber jedenfalls beeindruckt, dass Manuel sogar im Schlaf weiter montiert/repariert und Röbi sich schon morgens um 5 wieder unter die Isabella legt. Ihr seid ein tolles Team und wir drücken Euch alle Daumen.
GlG B&J