Islands of Japan 29.09.2025 - Day 11: Niigata to Nikko (305 km)
Der Tag startete wieder einmal regnerisch, bald klarte es auf, dann regnete es wieder, dann klarte es wieder auf und so ging es den ganzen Tag hin und her. Wir durchfuhren wiederum einige Nationalparks auf seeeehr kurvenreichen Strecken. Meine Oberarme werden bald denjenigen von Popeye gleichen und das ganz ohne Spinat
.
Die 3 Regularities waren teilweise recht anspruchsvoll. Sie fanden zwar alle auf geteerten Strassen statt, aber diese führten durch den Wald. Das bereits liegengebliebene Laub war ziemlich rutschig und häufig konnten auf hunderten von Metern keine Fahrzeuge kreuzen. Wir liessen trotzdem nichts anbrennen und schlossen diese drei Regularities mit total 6 Strafsekunden ab (3-2-1). Das wird uns zwar nicht für den Tagessieg reichen, aber wir konnten auf Graham und Marina - unsere nächsten Verfolger - weitere 16 Sekunden gut machen, da diesen die letzte Regukarity nicht gut gelungen ist.
'Luigi' lief wiederum störungsfrei, braucht aber ziemlich Öl (jetzt mehr als 1 Liter auf 1'000 km). Allerdings wurde er heute auf den vielen Bergstrecken auch ziemlich gefordert. Meine Vorräte reichen daher nicht bis zum Ende der Rallye und so werde ich übermorgen am Ruhetag auf Ölsuche gehen müssen. Es wird vermutlich schwierig werden, ein nicht synthetisches Öl der Sorte 20W-50 zu finden
. Andere Teams haben aber ganz andere Sorgen: Derzeit wird auf dem Hotelparkplatz bei einem Ford Escort die ganze Kupplung ausgetauscht.
Erste Eindrücke von Japan - Teil 3:
- Uns ist jetzt klar, wie die japanische Landesfahne zustande gekommen ist. Es muss eine Homage an die japanischen Verkehrsampeln sein! Die sind einfach überall zu finden, ganz egal ob es Sinn macht oder nicht. Selbst im japanischen Hinterland tauchen sie immer mal wieder auf und lenken so den Verkehrfluss auf Kreuzungen, wo vielleicht 1 Fahrzeug pro Stunde in die Hauptstrasse einbiegen will. Man steht dann häufig mehr als 1 Minute an der Kreuzung und es passiert einfach nichts. In den Städten hat es fast bei jeder Kreuzung eine Ampel, aber nichts ist miteinander koordiniert. Jede Ampel schaltet nach einem vorgegebenen Zeitwert um, ganz egal, ob es auf der kreuzenden Strasse Verkehr hat oder nicht. Das ist insofern mühsam, da auch nach dem Umschalten der eigenen Spur auf Grün die Japaner nach einigen Gedenksekunden sehr vorsichtig anfahren, da die jüngeren Fahrer zuerst das Handy weglegen müssen und die älteren Semester nicht mehr so reaktionsschnell sind.
- Die Geschwindigkeitsvorgaben sind für mich inzwischen etwas besser durchschaubar:
Innerorts ist entweder 30 km/h, 40 km/h oder 50 km/h signalisiert. Das sollte man einhalten, aber die Polizei akzeptiert so 10-15 km/h Überschreitung.
Ausserorts dürfte man 60 km/h fahren, ausser es ist etwas anderes signalisiert. Das ist es häufig, meistens sind nur 50 km/h gestattet, dafür kann von einer Toleranzschwelle von 20 km/h ausgegangen werden, aber so genau weiss das niemand.
Auf Autobahnen wären gemäss Gesetzt bis zu 100 km/h gestattet, allerdings ist bis jetzt fast immer nur 70 km/h ausgeschildert. Die japanischen Autobahnen sind pro Richtung generell 1-spurig und anstelle einer Mittelleitplanke hat es gespannte Seile. Der Pannenstreifen ist manchmal breiter als die Fahrspur. Ca. alle 5 km wird die Autobahn pro Richtung 2-spurig und die erlaubte Geschwindigkeit wird auf 80 km/h erhöht. Dort darf man dann für ca. 2 km überholen, nachher wird die Autobahn wieder 1-spurig. Lastwagen fahren auch auf Autobahnen nur 60 bis 65 km/h und wenn man dann einmal überholen darf, blockieren die Einheimischen die Überholspur mit 70 km/h, so dass man sich gut ausrechnen kann, wieviele Lastwagen tatsächlich überholt werden können. Fazit: In der Ruhe liegt die Kraft und viel Geduld ist gefragt
. Die Gebühren auf Japans Autobahnen sind hoch! Sie setzen sich aus einer Grundgebühr und einer Kilometergebühr zusammen, welche je nach Attraktivität der Strecke ändern kann. Überschlagsmässig waren das für uns ca. 25 Rappen pro Kilometer, da soll mal einer noch sagen, die Autobahnvignette in der Schweiz sei teuer. Für diese CHF 40 käme man in Japan gerade mal 160 km weit!





Beat 30.09.2025 21:08
Sogar Spaghetti mit Shrimps in Japan! Macht mich grad hungrig. Ich wünsche Euch weiterhin viel Erfolg, Spass und Pannenfreiheit! Wir werden am morgigen EFRIMO an Euch denken und auf Euch anstossen!
Bruno Allmendinger 29.09.2025 18:09
Jetzt habe ich einmal alle Kommentare bis heute nachgelesen.
Nach fast 7 Jahren Japanaufenthalt verwundert mich vieles nicht. Es scheint gleich geblieben zu sein. Allerdings sind mir die Abfallsitten nicht mehr geläufig, aber wir waren ja auch in den 70er Jahren dort, also vor 50 Jahren.
Wart ihr schon einem Ofuro (sehr heisses Gemeinschafts-Bad)? Auf keinen Fall verpassen!
Übrigens ist heisst das grüne Ampellicht "aoi",, also blau...
oyasuminasai
Bruno