Islands of Japan 25.09.2025 - Day 7: Lake Toya to Hakodate (269 km)
Über Nacht hat es stark geregnet und mit diesem Wetter starteten wir auch in den Tag. Unsere Fahrzeuge standen über Nacht draussen und sie waren entsprechend nass, auch innnen, weil kaum eines der alten Fahrzeuge noch ganz dicht ist (ja, ich weiss, die Fahrer auch nicht ). Mit Hilfe meiner Standheizung brachten wir einen Teil der Feuchtigkeit weg, aber die Scheiben beschlugen immer wieder und schränkten die Sicht ein.
So kam es, dass ich auf der 1. Regularity (Kartennavigation) eine der Abzweigungen verpasste. Wir haben es schnell gemerkt, mussten aber noch ein Stück fahren, bevor wir wenden konnten. Bei diesem Abstecher verloren wir 1 Minute, welche wir - auch wegen der rutschigen Strassenverhältnisse - nicht mehr ganz aufholen konnten und so blieben am Schluss 19 Strafsekunden übrig .
Die 2. Regularity beendeten wir mit einem 0-er, während wir auf der 3. Regularity 5 Sekunden zu spät ins Ziel kamen. Irgendwie habe ich da bei einer etwas heiklen Stelle den Schnittwechsel von 25 km/h auf 40 km/h mit gleichzeitigem Wechseln auf übelsten Gravel verschlafen und als ich noch nicht fertig mit Aufholen war, standen die Marshals schon um die Ecke . Wie wir aber später gesehen haben, ist das noch ganz vielen passiert und wir waren mir unseren 5 Sekunden immerhin noch fünftbeste.
Auf dem letzten Rundkurs beim Hotel auf einem abgesperrten Parkplatz kassierten wir nur 2 Strafsekunden, so dass am Schluss ein Tagestotal von 26 Sekunden resultierte. Alles in allem sind wir trotz meines Patzers glimpflich davongekommen und konnten unsere Führungsposition behaupten, wenn auch nur noch mit 13 Sekunden Vorsprung auf unseren nächsten Verfolger, welcher aber nicht mehr der gleiche ist wie gestern, denn heute hat es die Rangliste ganz schön durcheinandergewirbelt !
Morgen früh geht es als Erstes auf die Fähre. Wir verlassen die Insel Hokkaido und wechseln auf die Hauptinsel, wo dann der Rallye-Tag offiziell um 11:00 Uhr beginnt.
Die Kaffeepause am Morgen verbrachten wir in einem Schnell-Imbissrestaurant und haben eine Lektion bezüglich Abfalltrennung und Abfallsentsorgung erhalten. Das ist ja alles schön und gut wie auch löblich, aber die Japaner produzieren auch Unmengen von Müll!
Jeder Trinkhalm und jede Serviette ist nochmals einzeln in Plastik eingepackt. Selbst die hölzernen Rührstäbchen für den Kaffee werden je in einem separaten Papiertäschchen abgegeben. In jedem Laden und Restaurant hat es diverse Automaten, welche Spielzeug (sorry: Kitsch) in Plastikkugeln enthalten. Kleinste Essensportionen wie Butter, Konfitüre etc. sind alle aufwändig verpackt, selbst 2 dl Kaffeedrinks werden in Aluflaschen mit Alu-Drehverschluss verkauft.
Die Deckeln von Pet-Flaschen sind dafür nicht wie bei uns an der Flasche befestigt, sondern diese werden (vereinzelt) separat gesammelt, mit dem Resultat, dass eine Pet-Flasche nicht zusammengedrückt und geschlossen werden kann, sondern als Leergut in vollem Umfang transportiert wird.
Man macht sich da so seine Gedanken über Sinn und Unsinn gewisser Massnahmen und Vorschriften .
Moeller paul 27.09.2025 07:43
Lieber Manuel
Das läuft ja super für euch unter schwierigsten Verhältnissen, weiter so!
Deine Kommentare zu Umweltmassnahmen sind völlig berechtigt. Dafür ist die Hygiene derart tadellos, dass man im Zug problemlos vom sauberen Boden essen kann. Meines Wissens stammt dieser etwas übertriebene Sauberkeitsfimmel aus der Nachkriegszeit, als man jede Hand zum wirtschaftlichen Wiederaufbau benötigte und sich keine kranken Leute leisten konnte. Zudem leben die Japaner ja auch sehr eng zusammen (hast du mal in ein Büro reinschauen können?) und mit grösster Disziplin wird wenn immer möglich physischer Kontakt vermieden. Deshalb auch praktisch kein Handschütteln….und bei geringstem Zeichen von Erkältung sofort Maske auf um Ansteckung Driitter zu vermeiden.
Trotz dieser japanischen Eigenheiten liebte ich meine ca 12 beruflichen Besuche in Japan sehr., als Vegi sowieso!
Alles Gute und herzliche Grüsse
Paul