Islands of Japan 23.09.2025 - Day 5: Shiretoko to Obihiro (358 km)
Wie gestern schon vermutet, musste die heutige Etappe angepasst werden. Von den vier geplanten Regularities mussten zwei wegen umgestürzten Bäumen und daher gesperrten Strassen abgesagt werden. Die verbleibenden beiden Regularities sind uns mit 0 und 1 Sekunde gut gelungen. Den zweiten möglichen 0-er habe ich selber verbockt, weil ich Ausgangs einer Kurve in einem zu tiefen Gang fuhr und bis zum unmittelbar danach folgenden Timing-Punkt nicht genügend schnell beschleunigen konnte . Trotzdem haben wir auf den aktuellen Platz 1 wiederum 2 Sekunden gut machen können und liegen jetzt nur noch 5 Sekunden zurück. Morgen könnte das aber wieder zu unseren Ungunsten ändern, denn es sind zwei Rundkurse auf Teer angesagt und da ist 'Luigi' bekanntlich nicht der Wendigste. Ich habe jetzt absichtlich nicht vollgetankt und das spart mir ca. 50 Kilo, welche ich nicht durch die Kurven schauckeln muss.
Ansonsten verlief der Tag bei recht schönem Wetter und angenehm kühlen Temperaturen ziemlich ereignislos. Das Highlight war die ca. 20 km lange Strecke direkt der Küste des Pazifischen Ozeans entlang. Ein tolles Naturerlebnis, da das Meer wegen des Sturms immer noch etwas aufgewühlt ist. Gegen den Schluss der Etappe fuhren wir wieder mehr in bewohntem und belebten, aber auch wenig attraktiven Gebieten. Auch der Verkehr nahm zu und es braucht wirklich Geduld, wenn man sich an alle Verkehrsregeln (50 ausserorts mit Überholverbot) halten möchte. Ich habe das nach besten Kräften versucht, aber mit der Zeit haben diese Kräfte halt doch etwas nachgelassen . Anderen soll es ähnlich ergangen sein ...
Unser heutiges Hotelzimmer ist einmal mehr sehr klein und misst ohne Bad keine 10 m2! Man kann sich kaum drehen, geschweige denn das Gepäck halbwegs übersichtlich und zugänglich ausbreiten. Irene und ich haben je ein Handgepäckköfferchen, eine zusätzliche Tasche sowie meine Aktenmappe mit Notebook und allen Rallye-Unterlagen. Mein Bürotischchen - immerhin hat es eines - misst 80x40 cm und man muss sich gut überlegen, was man von den Rallyeunterlagen alles auspacken will. Das Bad ist fast so gross wie das restliche Zimmer, vielleicht habe ich mehr Platz, wenn ich in der Badewanne schlafe. Die vom Hotel zur Verfügung gestellten Pyjamas sind modisch durchaus ansprechend und passen mir grössenmässig gut. Darüber könnte man noch den bereit gelegten Kimono anziehen und so wohl auch zum Nachtessen gehen. Einzig die Pantoffeln sind wie jedes Mal viel zu klein und meine Rallye-Schuhe passen schlecht zu diesem lokalen Outfit, also lasse ich es lieber bleiben .
'Luigi' lief einmal mehr bestens, allerdings nimmt der Ölverbrauch trotz recht moderater Fahrweise leicht zu. Mit knapp 1 Liter pro 1'000 km ist das aber noch nicht besorgniserregend. Die Getriebe-/Differentialgeräusche scheinen konstant zu bleiben.
Morgen hätten wir ursprünglich um 7:15 starten sollen. Wegen erneuten Streckenänderungen wurde der Start um eine halbe Stunde nach hinten verschoben, was für mich immer noch früh genug ist.