The Trans America Challenge 10. Juni 2018 – Day 15: Santa Fe to Colorado Springs (689 km)

Wie vermutet, wurden wir heute vor einige schwierige Aufgaben gestellt. Schon kurz nach dem Start in Santa Fe stiegen wir bei moderaten Temperaturen schnell auf 2’500 Meter über Meer. ‚Luigi‘ (und andere Fahrzeuge) zeigten die erwarteten Schwächen, konnten aber trotzdem mit dem übrigen Verkehr recht gut mithalten.

Ab ca. 2’600 Meter über Meer begann ‚Luigi‘ plötzlich an Kraft und Durchzug zuzulegen, dass es eine wahre Freude war. Auf ca. 2’800 Meter über Meer konnte ich auf einer langen ansteigenden Geraden im 4. Gang locker auf 130 km/h beschleunigen und dann im 5. Gang problemlos halten! Ich war in der Tat etwas ratlos, denn bis heute dachte ich nur, dass es manchmal etwas schwierig sei, die Frauen zu verstehen und jetzt kam noch ein Oldtimer dazu. Unmittelbar nach der Passhöhe begann eine Regularity und so hatte ich keine Zeit mehr, weiter nach den Gründen zu forschen. Als wir wieder im Bereich von ca. 2’200 Meter über Meer waren, verhielt sich ‚Luigi‘ wieder wie erwartet und spulte die folgenden Kilometer leicht gequält aber problemlos ab.

Die erste wie auch die zweite Reguarity gelangen uns sehr gut und auch sonst waren keine Probleme zu verzeichnen. Am Nachmittag ging es wiederum auf Höhen bis 3’020 Meter hoch und es zeigte sich ab ca. 2’600 Meter über Meer das gleiche Bild. ‚Luigi‘ flog fast die Pässe hoch und wir konnten manchen vor sich hin röchelnden oder stehenden Mitbewerber überholen. Kaum waren wir wieder unter 2’600 Meter über Meer, war es vorbei mit der Kraftprotzerei und wir mussten uns Mühe geben, im normalen Verkehrsstrom mit schwimmen zu können.
Je näher wir zu Colorado Springs kamen, umso heisser wurde es und ‚Luigi‘ zeigte seine üblichen hitzebedingten Macken immer stärker. Wenn wir nicht Vollast fuhren, strömte eine kurze Zeit lang Benzin durch die Öffnung des Gestänges der Beschleunigerpumpe aus der Schwimmerkammer des Vergasers und hinterliess eine gut riechbare Benzinfahne im Wageninnern.

Gleichzeitig begann ‚Luigi‘ zu husten, verlor an Leistung oder dann starb der Motor an den Ampeln ab. Mit Ach und vor allem Krach kamen wir trotzdem pünktlich im Hotel an. In der Tiefgarage öffnete ich den Vergaser und bog das Gestänge des Schwimmers so zurecht, dass das Schwimmernadelventil früher schloss und so kein überflüssiges Benzin mehr einströmen liess. Mindestens in der Tiefgarage war die Probefahrt erfolgreich, mal sehen, ob es dann morgen auf 4’300 Meter über Meer auch klappt.

Heute sind übrigens ganze 6 Fahrzeuge ausgefallen, davon mindestens zwei wegen irreparablem Motorenschaden. Ob die anderen Morgen starten können, ist noch nicht klar, denn zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses dieses Artikels waren alle noch am Schrauben.

Ranglistenmässig ist für uns alles beim Alten, wir konnten auf die vor uns klassierten etwas Zeit gut machen und unsere unmittelbaren Verfolger weiter auf Distanz halten. Morgen ist die höhenmässige Königsetappe und da kann noch einiges passieren …

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