The Road to Saigon 7. Februar 2018 – Day 4: Cameron Highlands to George Town (442 km)

In der Tat wurden wir früh morgens durch Fremdgeräusche geweckt. Schuld war aber nicht der Muezzin, sondern der Hotellift, welcher gefühlte 10 Mal pro Minute an unserer Zimmerwand vorbeirauschte. Bis zur ersten Sonderprüfung – ein Rundkurs – benötigten wir mehr als 5 Stunden und so hatten wir genügend Zeit, Land und Leute zu bestaunen. Die von uns durchfahrenen Dörfer waren allesamt reine Strassendörfer und zogen sich kilometerlang hin. Die Häuser sind häufig keine 5 Meter von der Strasse entfernt und die Kinder spielen trotzdem noch zwischen Haus und Strasse. Eine Herausforderung waren und sind die riesigen Mengen von Moped-Fahrer. Sie kommen plötzlich aus dem Nichts auf die Strasse und biegen ebenso unvermittelt ins Nirgendwo ab. Manche stellen sogar einen Blinker, was aber noch lange nicht heisst, dass sie auch tatsächlich in die Blinkrichtung abbiegen. Häufig sitzen 2 Personen drauf und erst wenn man genauer hinsieht, ist meistens noch ein Kind dazwischen eingeklemmt. Zuweilen werden auch Schafe oder Ziegen auf den Gepäckträger geklemmt, was diese offensichtlich mit stoischer Ruhe über sich ergehen lassen. Alles findet ohne Hektik statt, jeder schaut ein wenig auf jeden und auch eine Hupe hört man so gut wie nie. In grösseren Städten ist das Verkehrsgewühl ähnlich gross wie bei uns und trotzdem sind bei den Verkehrsteilnehmern keinerlei Aggressionen zu spüren. Wenn man sich dem lokal gelebten Verkehrsstil anpasst (Gebote sind als Empfehlungen zu betrachten), kommt man ganz gut über die Runden und zügig voran.

Den Rundkurs haben wir gewohnt gemächlich absolviert, aber trotzdem einigen Gummi auf der heissen Piste liegen gelassen. Am Nachmittag gab es dann eine weitere Sonderprüfung, diesmal ging es im Maximaltempo eine von der Polizei abgesperrte Bergstrecke hinauf. ‚Isabella‘ gab alles, trotzdem wurden wir von einem zwei Minuten später gestarteten Teinehmer mit seinem Alfa Romeo überholt. Auf der Gesamtrangliste sind wir wieder auf Platz 3 zurückgefallen, da die am zweiten Tag ausgesprochenen Zeitstrafe eines anderen Teilnehmers annuliert wurde. Allerdings konnten wir den Vorsprung gegenüber dem Viertplatzierten deutlich ausbauen. Der in Führung liegende Bentley-Fahrer wird zunehmend geschmeidiger, da er gemerkt hat, dass von uns auf den Sonderprüfungen keine Gefahr droht. Sein Bentley läuft wie eine Rakete, aber ich habe keine Ahnung, was da für ein Motor unter der Haube steckt. Ganz sicher nicht einer mit einem Hubraum gemäss der ursprünglichen Anmeldung. Aber das ist ja fast bei jedem Fahrzeug so.

Jetzt sind wir in Georgtown angekommen und machen uns für den Abend frisch. Es ist nach wie vor sehr heiss und feucht und wir freuen uns auf den morgigen Ruhetag.

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