The Himalayan Challenge 25. September 2018 – Day 5: Ausserplanmässiger Rest day

Seit heute Morgen scheint doch tatsächlich die Sonne wieder! Um 09:00 Uhr wurden wir wiederum mit einem Pritschenwagen abgeholt und bis zur Erdrutsch-Stelle gefahren. Die Elementarschäden sind einiges grösser als angenommen. Ganze Strassenabschnitte sind weggespült worden und ein Passieren dieser Stellen war nur zu Fuss möglich. Mit unserem Gepäck überwanden wir alle Hindernisse und gelangten mit einem anderen Pritschenwagen zu unseren Fahrzeugen. Inzwischen hat die Organisation ein neues Hotel mit genügend Parkplätzen auf der richtigen Flussseite gefunden und so fuhren wir rund 3 km talabwärts. Auf dem Parkplatz haben wir ‚Isabella‘ gründlich geprüft und alles für in Ordnung gefunden. So werden wir jetzt nochmals einen Tag lang ausruhen, bevor es morgen direkt nach Shimla geht, wo wir vermutlich nochmals 3 Ruhetage haben. Schade, aber die Originalstrecke ist wirklich unpassierbar und wird es noch lange bleiben!

Nachtrag um 20:30 Uhr: Soeben haben wir erfahren, dass wir morgen bereits um 05:00 Uhr aufbrechen und rund 20 km im Konvoi fahren müssen. Auch talabwärts hat es einige Brücken weggerissen und nur noch eine einzige, sehr schmale Brücke ist befahrbar. Es ist noch nicht ganz sicher, ob alle unsere Fahrzeuge durchpassen, aber wir werden vorsichtshalber von einer Polizeieskorte angeführt, welche die Brücke für uns sperren wird, denn es darf immer nur ein einziges Fahrzeug auf’s Mal auf die Brücke. Nach dem Passieren dieser Brücke sollten dann keine speziellen Hindernisse mehr auftauchen und wir werden auf einer uns noch nicht bekannten Route weiter nach Shimla fahren.
Bekanntlich gibt’s der Herr den Seinen im Schlaf und die Anderen müssen – zumindest einige davon – sich auf das Bauchgefühl verlassen können. Kaum haben wir heute morgen im neuen Hotel eingecheckt, haben wir sofort die einzige Tankstelle in Manali aufgesucht und den Tank von ‚Isabella‘ gefüllt. Wie wir richtig vermutet hatten, waren wir nicht die einzigen und ab Mittag war alles Benzin ausverkauft. Nachschub ist nicht in Sicht, denn auch für die Tankfahrzeuge sind alle Strassen unpassierbar. Einige Rallye-Teilnehmer, welche erst heute Abend oder morgen tanken wollten, haben nun ein ernsthaftes Problem. Hier wird aber der Team-Spirit schon dafür sorgen, dass die gut gefüllten Reservekanister der Anderen den Weg zu den auf dem Trockenen sitzenden Teilnehmer finden werden.

Der Tankvorgang war übrigens ein Erlebnis für sich: Wir waren von vielen Schaulustigen umstellt, welche alle Fotos von uns und mit uns schiessen wollten. Das Benzin plätscherte in dieser Zeit gemächlich in den Tank (die indischen Zapfsäulen kennen keine Eile) und nach etwa 50 getankten Litern wurde der Tankwart zunehmend unruhiger. Bei 70 Litern schaute er unter das Auto und 10 Liter später rief er seinen Kollegen zu Hilfe. Beide schauten nochmals unter das Auto, offenbar auf der Suche nach auslaufendem Benzin. Ich erlöste dann die beiden von ihren Sorgen und erklärte, dass maximal 150 Liter rein gingen, der Tank aber nicht ganz leer sei. Nach 130 Litern klickte der Zapfhahn und die Erleichterung der Beiden war spürbar. Der zu zahlende Betrag von 11’088.66 Rupien überstieg jedoch die mathematischen Fähigkeiten des bereits ziemlich nervösen Tankwartes und er konnte den Betrag auch nach dem x-ten Anlauf nicht in das Kartenlesegerät eintippen. Jetzt wurde der Chef gerufen und tatsächlich, diesem gelang die Eingabe auf Anhieb. Leider hat das nichts genützt, denn das Lesegerät konnte nur indische Kreditkarten verarbeiten. Da wir zu wenig Rupien bei uns hatten, schlug ich vor, in Dollar zu zahlen. Der Chef meinte, dies sei kein Problem, nur habe er keine Ahnung, wie der Kurs sei und umrechnen könne er das auch nicht. Also habe ich ihm den gemäss meinem letzten Kennnisstand ungefähren Kurs angegeben, alles umgerechnet und grosszügig aufgerundet. Er nickte hocherfreut und bedankte sich überschwänglich, auch wenn er vermutlich von der Umrechnung kaum etwas verstanden hatte.

'Isabella' geht in der Menschenmasse beinahe unter
'Isabella' geht in der Menschenmasse beinahe unter
'Isabella' geht in der Menschenmasse beinahe unter
Auf dem Parkplatz nach beim Hotel gab es viel zu reparieren und vor allem auch zum Trocknen
Auf dem Parkplatz nach beim Hotel gab es viel zu reparieren und vor allem auch zum Trocknen
Auf dem Parkplatz nach beim Hotel gab es viel zu reparieren und vor allem auch zum Trocknen
Röbi beim Klopfen der Radkappe
Röbi beim Klopfen der Radkappe
Röbi beim Klopfen der Radkappe