Internationale Alpenfahrt Bad Kleinkirchheim 17. September 2011

Der dritte Tag führte uns auf die knapp 300 km lange Kärntner-Seen Runde. Wiederum befuhren wir traumhafte Strecken, vorbei an Hügeln und Seen und erfreuten uns der vielen Naturschönheiten. Dies einmal so ausgiebig, dass wir eine Abzweigung verpassten und dadurch noch einige zusätzliche Kilometer abspulten. Zum Glück war in diesem Bereich keine Sonderprüfung angesagt, so dass der unplanmässige Ausflug ohne Konsequenzen blieb. Die uns jetzt besser bekannten Sonderprüfungen absolvierten wir mit einer fast schon beängstigenden Routine, lediglich die immer wieder am Wegrand weidenden Kuhherden sorgten manchmal für einen etwas höheren Puls.

Gegen das Etappenende hin begann es zu regnen, so dass die letzte Sonderprüfung in Feld am See für den Beifahrer zu einem besonderen Erlebnis wurde. Zuerst musste nämlich eine Strecke von 58 Metern in genau 11 Sekunden durchfahren werden, anschliessend musste der Beifahrer das Fahrzeug in einem vorgegebenen Abschnitt möglichst schnell verlassen und die nächsten 58 Meter mussten so gefahren werden, dass die Gesamtzeit 27 Sekunden betrug. Meine Frau hat sich schon während des ganzen Tages mental auf diese Sonderprüfung vorbereitet und sich die optimalste Kauerstellung auf dem Sitz eingeprägt, damit sie dann auf mein Zeichen hin direkt aus unserem Cabriolet hechten konnte. Der Regen machte dann unseren Plan zunichte und einen Schleudersitz wie in James Bond‘s Fahrzeug im Film Goldfinger hatte ich auch nicht eingebaut. So verliess denn meine Frau das Fahrzeug bei strömendem Regen und ohne Schirm durch die dafür vorgesehene Öffnung, während ich dem Mustang die Sporen gab um das Ziel möglichst zeitgenau zu erreichen, was auch tatsächlich gut gelang. Bald darauf erreichten wir das Etappenziel und waren froh, eine weitere Rallye ohne Schaden an Mensch und Maschine und ohne Ehekrach absolviert zu haben (unbestätigten Gerüchten zur Folge sei eine Beifahrerin nach der letzten Sonderprüfung nicht mehr eingestiegen …).

Der Schlussabend und die Siegerehrung bildeten einen weiteren Höhepunkt der Veranstaltung. Mit dem opulenten Buffet und dem freundlichen Service wurde uns ein weiteres Mal gezeigt, was unsere österreichischen Nachbarn unter Gastfreundschaft verstehen und auch die Siegerehrung wurde angenehm speditiv aber nicht minder herzlich durchgeführt (wir wurden nicht aufgerufen …). So genossen wir im Kreise unserer schweiz-österrreichischen Mitstreiter einen wunderschönen Abend und liessen die Erlebnisse der vergangenen Tage nochmals Revue passieren.

Die Heimfahrt am Montag glich der Hinfahrt: Regen ohne Ende und im oberen Teil der Tauernautobahn so viel Schnee auf der Fahrbahn, dass unser mit Sommerreifen bestückte Ford Mustang bald mehr quer als längs über den Asphalt pflügte.
Zurück bleibt die Erinnerung an ein Rallye-Erlebnis der besonderen Güte. Nicht nur die bemerkenswerten schönen Landschaften und die fahrerischen Herausforderungen bleiben uns in bester Erinnerung sondern auch die ausgezeichnete Organisation des ganzen Anlasses unter der Leitung des immer freundlichen Walter Schuschnig. Ein grosser Dank geht auch an alle Streckenposten und Zeitnehmer sowie an die vielen Zuschauer, welche den Weg gesäumt und uns damit immer wieder die Richtigkeit unserer Kartenlesekünste bestätigt haben.