Highland Thistle Rallye 7. September 2021 - Day 5: Inverness to St. Andrews (466 km)

Den schottischen Abend haben wir nur am Rande miterlebt, denn wir sassen den ganzen Abend im Garten, rauchten Zigarre und Pfeiffe und haben uns bestens mit anderen Teilnehmenden unterhalten, welche ebenfalls etwas wenig Lust auf schottische Tanzritule hatten. Gegen 22:00 Uhr waren wir bereits zurück in unserer Lodge und zogen uns in unsere Gemächer zurück.
Die Nacht war jedoch durchaus ereignisreich: Unser Minor Manor hat zwar alles abgetrennte Zimmer, aber die Wände sind wohl kaum dicker als 'Luigis' Fensterscheiben, zumindest was die Akkustik betrifft. So waren denn die ganze Nacht hindurch Handwerker am Arbeiten, denn es wurde gesägt, was das Zeug hielt. Diese Sägerei wurde nur noch von denjenigen übertönt, welche zu später Stunde die Treppe erklommen und mit viel Anlauf und in wohl mehreren Versuchen den Zimmerschlüssel ins Schloss gesteckt haben. Die Erleichterung, das richtige Zimmer gefunden zu haben, war rund zwei Minuten später in der mehrfachen Spülung der Toilettenschüssel zu hören. Es folgten diverse weitere Geräusche, welche ich im Halbschlaf nicht eindeutig zuordnen konnte. Entweder war es das Balzgehabe eines schottischen Moorhuhnes vor meinem Fenster oder dann die Überreaktion einer stark geplagten menschlichen Darmflora.
Heute an unserem letzten Rallye-Tag zeigte sich Schottland nochmals von seiner besten Seite. Die Sonne schien fast den ganzen Tag, überall war blauer Himmel und es war gegen 25 ° warm. Sogar die Schotten - von denen böse (englische) Zungen behaupten, sie hätten gar keinen Puls - lebten sichtlich auf und begrüssten uns an fast jeder Strassenecke.
Ranglistenmässig sind wir am Ende des gestrigen Tages weiter vorgerückt und mussten deshalb heute unsere Resulate nochmals unter Beweis stellen. So haben wir denn nochmals alles gegeben und konnten alle - teilweise sehr schwierigen - Prüfungen recht erfolgreich absolvieren. Die letzte Navigationsprüfung mit 3 Timing-Punkten war besonders anspruchsvoll. Auch wir haben uns einmal verfahren, konnten aber umkehren und die verlorene Zeit zum zweiten Timingpunkt bis auf 6 Sekunden aufholen. Da der Gesamtkilometerstand wegen des falsch gefahrenen Weges nicht mehr stimmte, wir aber die Wegdifferenz bis auf rund 20 Yards genau kannten, konnten wir uns dank Giancarlos Rechenkünsten trotzdem recht gut orientieren und kamen wieder bis auf 1 Sekunde an die Sollzeit heran. Leider kam uns ca. 200 Meter vor dem Ziel auf dem 'single road track' ein grosser Lastwagen entgegen und unser Rückstand stieg wegen des mühsamen Kreuzungsmanövers bis auf 20 Sekunden an, wovon wir nur noch 3 Sekunden aufholen konnten angry.
Trotzdem haben wir uns heute nochmals verbessern können: Wir sind auf dem 1. Platz in unserer Klasse (von total 7), dann auf dem 2. Platz in der Kategorie 'Vorkriegsfahrzeuge' (von total 12) und auf dem 6. Platz in der Gesamtrangliste (von total 37).

Das gehen wir jetzt feiern!

DSC9889-64-2000.jpg
DSC9889-64-2000.jpg
DSC_5185-84-2000.jpg
DSC_5185-84-2000.jpg
DSC_5520-72-2000.jpg
DSC_5520-72-2000.jpg
DSC_5524-76-2000.jpg
DSC_5524-76-2000.jpg
DSC_5823-180-2000.jpg
DSC_5823-180-2000.jpg
DSC_4731-91-2000.jpg
DSC_4731-91-2000.jpg