Carrera Riviera 9. Juni 2023 - Day 5: Rest Day in St. Emilion

Der gestrige Abend verlief im Verhältnis zur Tatsache, dass es der Abend vor dem Ruhetag war, sehr gesittet. Mindestens Irene und ich, aber auch wenige andere waren schon vor Mitternacht im Bett und vom Rest der Truppe haben wir danach nichts mehr mit bekommen wink.

Das Essen war sehr fein und unsere Unterkunft ist es auch. Aber die Arbeitseinstellung einiger Franzosen ist manchmal schon etwas gewöhnungsbedürftig. Es gibt ein paar wenige Ausreisser nach oben und etwas mehr nach unten, getreu dem Motto: Vorsicht, Kunde droht mit Auftrag! Auch die Organisation der Angestellten in den Hotels sowie die Getränkelogistik hat noch ziemlich Luft nach oben. Vorgestern war an der Bar exakt 1 Person zum Breitstellen der Getränke eingeteilt und das für knapp 100 Gäste. Mit der Zeit war der Barkeeper so verzweifelt, dass er die Getränke einfach über den Tresen schob und auf die Bezahlung verzichtete. Gestern ging nach dem Essen, als alle noch einen Schlummertrunk zu sich nehmen wollten, das Tonic (nicht der Gin!) aus. Wir haben dann auf Zitronenlimonade als Ersatz gewechselt und das war auch ganz gut. Zu Beginn des Abends gab es noch Bier vom Fass, aber dann ist die Zapfhenne ausgestiegen und Bier wurde nur noch in Flaschen gereicht. Wenigstens ist das Bier nicht ausgegangen. 

Mich erstaunt einfach, dass das Hotel-Management, welches ja schon seit x Monaten weiss, dass an einem bestimmten Tag eine Horde durstiger und zahlungskräftiger Rallye-Teilnehmer im wahrsten Sinne einfahren wird, sich auf solche Anlässe nicht besser vorbereitet. Nun ja, bekanntlich bin ich jetzt in einem Alter wo ich nicht mehr alles verstehen muss.

Heute haben wir ausgeschlafen, zumal es zu regnen begonnen hatte. Um 13:00 Uhr haben sich 5 Schweizer-Paare (die üblichen Verdächtigen plus Magi und Felix) auf dem benachbarten Weingut getroffen und ein Barbecue mit Weindegustation genossen. Scott, der Winzer, produziert mit seinem Biobetrieb auf nur 25 ha Land einen ausgezeichneten St. Emilion de .... (irgendwas) und wird durften Jahrgänge bis zurück ins 2003 kosten. Das war ein interessanter, lehrreicher und kulinarisch ausgzeichneter Anlass, auch wenn der Jahrgang 2003 seinen Zenith schon etwas überschritten hatte. Herzlichen Dank für die Organisation, Carlos!

Von den 41 gestarteten Teams sind nur noch ca. 35 mit ihren eigenen Fahrzeugen unterwegs. Ein oder zwei (oder schon drei?) sind aus ganz unterschiedlichen Gründen abgereist, die anderen mit Mietwagen unterwegs. Bei Beppis Jaguar wurde heute die halbe Bremsanlage erneuert, resp. eingestellt und er ist jetzt guten Mutes, dass das Fahrzeug nur noch dann bremst, wenn er es auch möchte. Alle anderen Fahrzeuge der Schweizer Teilnehmenden scheinen in gutem Zustand und bereit für die nächsten 6 Etappen zu sein.

Inzwischen ist die Sonne zurückgekehrt und ich bin daran, diesen Bericht zu schreiben und das Roadbook für die nächsten Etappen vorzubereiten. Gegen Abend gehen die gleiche Truppe wie vorher mit dem Taxi in ein feines Lokal zum Abendessen.

Morgen gehts weiter, wir freuen uns!

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