Carrera España 28. April 2022 - Day 4: Soria to Segovia (330 km)

Der heutige Tag stand ganz im Zeichen des Testens unserer Dachöffnungs- und Dachschliessungsfunktion. Mindestens hier hat unser Mustang keine Strafpunkte erhalten, da der Vorgang jedesmal bestens und auf Anhieb klappte (ohne Überlast des Thermoschalters, danke Marcel!). Trotz des sehr wechselhaften Wetters kamen wir gut voran und einmal mehr waren wir beeindruckt von den Weiten, Höhen und Tiefen des spanischen Nordens. Die mehrheitlich sehr gut ausgebauten und fast verkehrsfreien Strassen konnten einem schon zum Niederdrücken des Gaspedals verleiten, aber ich konnte mich dann und wann auch beherrschen. In den Dörfern haben wir aber alle peinlich genau das Geschwindigkeitslimit eingehalten, denn wir möchten ja gerne wiederkommen und haben damit auch der Bitte unseres Veranstalters entsprochen, einen fahrerisch möglichst guten Eindruck zu hinterlassen.

So hat denn die spanische Polizei auch keine Geschwindigkeitskontrollen aufgebaut, sondern versuchte, uns mit Rollstopp-Kontrollen das Leben schwer zu machen. Ausgerechnet unser Rallye-Direktor tappte mit seinem Vorausfahrzeug als Erster in die Falle, konnte dies aber sofort im Rallye-Chat kundtun und  - oh Wunder - kein weiterer Fahrer 'übersah' das Stoppschild. Als wir dann als eine der zuletzt Gestarteten an dieser Stelle vorbeikamen und selbstverständlich korrekt stoppten, war weit und breit keine Polizei mehr zu sehen.

Heute erklommen wir anlässlich einer Regularity Höhen bis zum 1'600 Meter ü. Meer und kamen dabei dem Schnee schon recht nahe. In tieferen Lagen hält der Frühling Einzug und die Bäume werden von Tag zu Tag grüner. Es ist wirklich sehr schön, diese Gegenden zu befahren. Wie schon anlässlich der Carrera Iberia im Herbst 2019 festgestellt, waren auch jetzt fast alle durchfahrenen Dörfer menschenleer und die Häuser mit ihren heruntergelassenen Rollläden scheinen alle verlassen. 

Die beiden heutigen Rundkurse haben wir bestmöglichst absolviert, hatten aber gegen den Aston Martin DB5 erneut keine Chance und auch der aufgemotzte Mustang hat uns dank der vielen Beschleunigungstrecken mehrere Sekunden abgenommen. Zudem ist bei unserem Mustang bei etwas stärkerem Bremsen ein blechernes rasselndes Geräusch aufgetreten, was mich zu etwas zurückhaltenderer Fahrweise motiviert hat. Die anschliessende Kontrolle ergab jedoch keine Auffälligkeiten, alle relevanten Aufhängungs- und Bremsteile waren vorhanden und mit anderen nebensächlichen Konstruktionselementen habe ich mich nicht weiter abgegeben. Rund 20 km später hat es auf der normalen Strasse in einer Kurve nochmals gescheppert, irgendetwas flog vermutlich weg, denn seither hat nichts mehr gescheppert und unser Mustang läuft immer noch tadellos smiley. Der aufgemotzte Mustang des anderen Teams ist zwar wirklich schnell und durchzugsstark, aber der Scheibenwischer muss seit heute manuell mit Schnüren bewegt werden und die Kühlerhaube lässt sich nur unter Aufbietung des ganzen Körpereinsatzes des Beifahrers Tony B. wieder in die richtige Position bringen (siehe Foto). 

Die drei heutigen Regularities haben wir recht gut hingekriegt (total 4 Sekunden) und so waren wir wenigstens hier besser als das Team mit dem aufgemotzten Mustang (trotz Tony B,. als Navigator!). Andererseits hat es heute das Team mit dem Mercedes aus unserer Klasse geschafft, alle drei Regularities mit 0 Strafsekunden zu absolvieren, was schon eine ausgezeichnete Leistung ist. Zum Glück konnten wir dieses auf den Rundkursen deutlich distanzieren und unseren Vorsprung auf diese gesamthaft ausbauen. Uns ist bislang in den ersten 4 Tagen erst ein einziger 0-er gelungen und ich frage mich manchmal, an was das liegt. Irgendwie muss ich lernen, noch besser auf die Kommandos von Irene hören, was mir ja eigentlich keine Mühe bereiten sollte wink. Andererseits haben wir bei den bereits mehr als 10 gefahrenen Regularities noch nie mehr als 2 Sekunden pro Zeitmesspunkt verloren. Also soooo schlecht höre ich wohl doch nicht zu ...

Morgen sind nur drei etwas schwierigere und längere Regularities und keine Rundkurse angesagt. Auch das Wetter soll wieder schöner werden!

Übrigens: Auf einer weiteren Foto sieht man unten 10 lokal aufgebotene Sicherheitsleute, welche unsere Fahrzeuge bei der Znünipause auf die spärlich vorhandenen Parkplätze eingwiesen haben. Diese geballte Menge an unorganisiertem Einweisungspersonal hat das Ansteuern des Parkplatzes nicht unbedingt vereinfacht, aber der Wille dazu war vorhanden ... 

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