Carrera España 27. April 2022 - Day 3: Sos del Rey Católico to Soria (385 km)

Über Nacht hat es geregnet und auch bei der Abfahrt war der Himmel bedeckt. In der Ferne sah man diverse Regenfronten, was uns aber nicht daran hinderte, mit offenem Verdeck zu fahren. Irene hat sich wie üblich gut eingepackt und ihr Gesicht war unter den Kleider- und Kopftuchlagen kaum zu sehen.

Nach rund 70 km kamen wir zum Navarra-Rundkurs, wo wir auf der Gokartpiste unsere Runden drehen durften. Schon rund 10 km früher mussten wir wegen starkem Regen unser Dach schliessen und so war auch der ganze Rundkurs nass. Das machte jetzt erst recht Spass und wir drifteten friedlich um die Kurven. Natürlich war der Aston Marin DB5 wiederum der Schnellste (sogar aller Teilnehmer), aber wir verloren diesmal auf seine 1 min. 37 sek. nur 6 Sekunden und beendeten das Rennen mit 1 min. 43 sek. Der aufgemotzte Ford Mustang, welcher tatächlich 450 PS unter der Haube hat, war 2 Sekunden langsamer als wir, was der Fahrer desselben zuerst gar nicht glauben konnte. Er wollte deshalb einen Blick unter unsere Motorhaube werfen und als er das originale Mustang V8-Aggregat aus dem Jahe 1965 vorfand, huschte so etwas wie ein Anflug von Bewunderung über sein Gesicht. Rob - so sein Name - erwies sich als ausgezeichneter Mustang-Kenner und erklärte mir freundlich, aber in einem sehr breiten und für mich kaum verständlichem englischen Dialekt, was alles für andere Motoren auch noch unter diese Haube passen würden. Er könne mir jeden gewünschten Motor besorgen. Ich erklärte ihm, dass das Zürcher Strassenverkehrsamt vermutlich keine Freude an solchen Änderungen haben und ich zudem auch den Veteranenstatus verlieren würde. Damit war für ihn wie auch für mich das Thema erledigt.

Die heutigen drei Regularities gelangen uns mit nur 4 Strafsekunden aus 3 Timing-Punkten ganz gut. Auf der letzten Regularity kamen uns noch ein paar Rindviecher in die Quere und wollten uns partout nicht vorbeilassen. Erst ein ganz leichtes Stupsen mit unserer Kühlerhaube liess dann auch das letzte Viech zum Verlassen der Strasse verleiten. Die verlorene Zeit konnten wir aber dank der PS-Stärke unseres Mustangs aufholen, mussten aber höllisch aufpassen, dass wir nicht auf den zahlreich vorkommenden nassen Kuhfalden ausrutschten.

Leider haben wir auf der letzten Regularity auch den Chrysler eines lieben CH-Freundespaar überholen müssen. Aus mir noch nicht nachvollziehbaren Gründen hing das Fahrzeug mit dem linken Hinterrad über einem mindestens 20cm hohen Stellriemen auf der linken Strassenseite. Es ist aber niemandem etwas passiert und der Fahrer war bereits daran, mit Hilfe eines Wagenhebers das Fahrzeug zurück auf die Strasse zu wuchten, während seine Beifahrerin den Verkehr regelte. Hoffentlich ist keine grosse mechanische Beschädigung entstanden!

Ansonsten ist alles gut gegangen und gegen Schluss konnten wir auf gut ausgebauten Strecken noch etwas Zeit gut machen, so dass wir als Erste im Hotel einchecken konnten. Um 18:00 Uhr gibt es ein Wein-Tasting (wir sind im Rioja-Gebiet) und das wird dann wohl nahtlos zum Nachtessen übergehen. Morgen sollte das Wetter wieder etwas besser sein, es erwarten uns zwei Rundkurse und drei Regularities. Vermutlich werde ich heute Abend den Aston Martin DB5 Fahrer zum ausgiebigen Wein-Tasting motivieren devil.

Nachtrag 1 um 21:15 Uhr: Inzwischen ist bekannt, wie der Chrysler eines lieben CH-Freundespaares auf den Stellriemen gekommen ist. Kurz vor der 'Unfallstelle' hat das Team erkannt, dass sie den Start zur Regularity verpasst hatten und versuchten, auf der Strasse zu wenden. Das geschah in der Hitze des Gefechtes etwas gar zu stürmisch, so dass das Auto beim Rückwärtsfahren mit dem linken Hinterrad über den Stellriemen schoss und auf der Bllattfedernaufhängung hängen blieb. Mit vereinten Kräften und der Hilfe eines Mechanikerteams des Organisators konnte das Auto unbeschadet auf die Strasse zurückgestellt werden und das Team kam am Abend pünktlich im Hotel an.

Nachtrag 2 um 21:30 Uhr: Auf dem Rundkurs von heute haben wir die drittbeste Zeit (zusammen mit 2 anderen) aller Teilnehmenden gefahren. Auch sonst haben sich die üblichen Hierarchien eingependelt wink. In unserer Klasse wie auch auf der Gesamtrangliste ist der Aston Marion DB5 an der Spitze, aber danach folgen in unserer Klasse wir auf dem 2. Platz, während der Mercedes wie auch der aufgemotzte Ford Mustang auf den Plätzen 3 und 4 zu finden sind. Auch den Porsche konnten wir etwas mehr distanzieren, obwohl er heute auf dem Rundkurs die gleiche Zeit hingelegt hat wie wir. Allerdings sind wir alle dermassen nah beisammen, dass schon der kleinste Fehler diese Zwischenrangliste wieder ziemlich über den Haufen werfen kann.   

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