Carrera España 2. Mai 2022 - Day 8: Puebla de Sanabria to Luintra (305 km)

Erneut mussten wir heute den Verdeckmechanismus nur vor dem Start und nach der Zielankunft betätigen, trotz gegenteiliger Wetterprognose! Es war jedoch zu Tagesbeginn recht kühl, so dass Irene ihr volles Jacken- und Kopftuchprogramm durchziehen musste, inklusive Sitzheizung,  Wolldecke und Handschuhe. Aber auch ich war froh um die winddichte jacke und den wärmenden Gesässuntersatz.

Nach rund 60 km Berg- und Talfahrt durch malerische Gegenden ohne jeglichen Verkehr kamen wir zur 1. Regularity. Diese war erstmals etwas komplizierter zu fahren, was einige Teilnehmende zu längeren Abstechern ausserhalb der vorgesehenen Strecke motivierte. Da man ja nicht wusste, wo genau die Zeit gemessen wurde, merkten einige erst am maximalen Ende der Regularity - also nach rund 24 km - dass sie auf der falschen Strecke waren. Wenigstens ging niemand komplett verloren, aber einige werden die maximale Strafzeit von 60 Sekunden eingesammelt haben, darunter auch mindestens ein Team, welches bislang auif dem 3. Platz in der Gesamtwertung stand. Wir fuhren alles richtig, waren aber aus unerklärlichen Gründen 3 Sekunden zu früh im Ziel (so schlecht waren wir bis jetzt noch nie angry). Da wir aber bei den weiteren zwei Regularities jedes Mal einen 0-er hinlegten, kann sich das Tagesresultat doch noch halbwegs sehen lassen. Ja, ich weiss, unsere Ansprüche an uns selber sind etwas gestiegen ...

Wiederum haben wir viele kleine, teilweise seeehr abgelegene Dörfer durchquert und wurden von den nur noch spärlich vorhandenen Einwohnenden mit viel Gejohle empfangen. Wir sind jetzt im westlichsten und vermutlich höchstem Teil (ca. 1850 Meter ü. Meer) unserer Route und da ist der Frühling noch nicht richtig angekommen. Nur in den tieferen Lagen war es dann wieder deutlich wärmer und grüner.

Erneut übernachten wir in einem Paradores, diesmals in einer entsprechend umgebauten alten Klosteranlage mit eigenem Friedhof. Wir haben ein wunderschönes und sorgfältig restauriertes Eckzimmer erhalten, allerdings direkt über unserem Parkplatz. Wir werden morgen keinen Wecker stellen müssen, da es einige ältere Herren mit seniler Bettflucht hat, welche ihre Fahrzeuge schon mindestens 90 Minuten vor der Abfahrt starten, einfach um sicher zu sein, dass ihnen über Nacht niemand den Motor gestohlen hat.

Unser Mustang läuft nach wie vor einwandfrei und es macht Freude, mit ihm die gebirgigen Strecken zu fahren. Zwar schlagen bei den zeitweise etwas schlechteren Strassen manchmal die Auspuffrohre auf, aber dank der von mit eingebauten Abweisbleche nehmen sie keinen Schaden. Bei anderen Fahrzeugen sind schon einige Defekte aufgetreten, welche aber (fast) alle von den mitfahrenden Mechanikertrupps behoben werden konnten. Erst ein einziges Fahrzeug musste gestern aufgeladen werden und auch das konnte über Nacht wieder fahrtüchtig gemacht werden. Bin gespannt, ob es das heutige Tagesziel erreichen wird.

Das Mittagessen haben wir heute ausgelassen, daher haben wir bereits ziemlich Kohldampf und freuen uns auf das baldige Abendessen. 

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