Alaska to Mexico 9. September 2023 - Day 13: Rest Day in Walla Walla

Gestern Abend wurde es nicht sehr spät, da die Hotel-Bar pünktlich um 23:00 Uhr geschlossen wurde. Wir hatten es aber trotzdem sehr lustig und ich ging noch lange nicht als Letzter ins Bett. Die Arbeitseinstellung mancher Amerikaner ist schon etwas zurückhaltend. Es sind zwar alle sehr nett, aber effizient arbeiten geht deutlich anders.

In den Hotels, in welchen wir mehr als 1 Nacht verbracht haben, wird das Zimmer an den Folgetagen - aus Respekt gegenüber der Umwelt (!) - nur noch auf Verlangen auf Vordermann gebracht. Sonst nehmen es die Amerikaner mit der Umwelt nicht so genau. Plastik dominiert den Alltag überall und die mögliche Mehrfachverwendung von Geschirr und Besteck scheint noch nicht überall angekommen zu sein.

Auch Wassersparen scheint nicht im Trend zu liegen: Die WC-Schüsseln weisen häufig das Format einer Kleinkinderbadewanne auf und werden nach jedem Spülgang wieder bis auf wenige Zentimeter unter den Rand gefüllt. Da bei älteren Männern - wie ich von einem guten Freund gehört habe - die Patronentasche manchmal länger ist als das Gewehr, kann es bei nicht ganz aufrechter Sitzhaltung zu einem unfreiwilligen Wasserkontakt kommen. Eine dosierte Wasserspülung ist nicht möglich und so gehen wohl Tag für Tag hunderttausende Liter Trinkwasser buchstäblich den Bach runter.

Die überall vorhandenen und ständig laufenden Klimaanlagen zwingen einem dazu, abends mit Pullover oder Jacke zum Essen zu gehen. Wenigstens können wir in unserem Hotelzimmer die Anlage jeweils ausschalten und dort wo es nicht geht, ziehen wir den Stecker raus. Bis jetzt hat sich nur Irene eine Erkältung geholt, welch aber bereits wieder am Abklingen ist.

Sehr gastfreundlich ist die Tatsache, dass es in der Hotellobby immer gratis Kaffee gibt und bei jedem Restaurantbesuch erhält man unaufgefordert ein Glas Wasser, welches bei Bedarf kostenlos nachgefüllt wird. Wer sich gesund ernähren will, muss vermutlich viel Aufwand betreiben. Der Verkauf von fertig zubereiteten und nur noch zu wärmenden Mahlzeiten ist im überwiegenden Angebot, selbstverständlich alles x-fach in Plastik verpackt. Die Restaurants sind alles andere als einladend eingerichtet, die Amerikaner gehen da wirklich nur zum Zwecke der Nahrungsaufnahme hin und verlassen die Lokalität nach dem Verspeisen des letzten Bissens (die Rechnung kommt schon vorher unaufgefordert).

Den heutigen Ruhetag haben wir sehr genossen. Um 09:00 Uhr habe ich Irene mit der schmutzigen Wäsche zu einem typisch amerikanischen Waschsalon gefahren und während sie wartete, habe ich 'Luigi' ein paar Kilometer weiter gewaschen und versucht, den Staub im Inneren zu entfernen (letzteres erwies sich als ein ziemlich hoffnungsloses Unterfangen). Ausser Wasser- und Ölkontrolle standen keine weiteren Arbeiten an, so schlenderten wir schon gegen 11:00 Uhr durch Walla Walla und besuchten eine grosse Old- und Youngtimershow in unmittelbarer Nähe unseres Hotels. Sehr eindrücklich, mit wieviel zeitlichem und wohl auch finanziellem Aufwand einige Amerikaner ihre Fahrzeuge pflegen. Bezüglich der Umbauten scheint hier so ziemlich alles erlaubt zu sein, die Beamten in unseren Strassenverkehrsämtern bekämen fast sicher Schnappatmung und Herzrasen!

Wir sind jetzt wieder auf dem Zimmer und bereiten alles für den morgigen Tag vor. Vermutlich werden wir früh schlafen gehen, damit wir morgen fit für die neuen Herausforderungen sind .