Alaska to Mexico 3. September 2023 - Day 7: Rest Day in Dawson Creek

Hier in Dawson Creek im Staate British Columbia sind wir jetzt recht nahe bei den Waldbrandgebieten. Über der ganzen Gegend liegt Rauch und die Sonne kommt fast nicht mehr durch. Auch ist der Brandgeruch deutlich zu spüren. Gestern wurde uns mitgeteilt, dass alle unsere Hotels für uns vorbereitet seien und nichts umgebucht werden muss. Allerdings werden wir teilweise andere Strecken als geplant fahren müssen.

Gestern morgen früh habe ich endlich den Fehler im Stromnetz gefunden! Noch in der Nacht ist mir in den Sinn gekommen, dass es der Hauptschalter nicht sein kann und habe die am Vorabend montierte Kabelbrücke wieder demontiert. Nach ausgiebigem Wackeln aller mit zugänglichen Leitungen im Motorenraum war plötzlich der Strom kurzzeitig weg. Mit der Zeit habe ich herausgefunden, dass sich der Kabelanschluss am Alternator leicht drehen kann. Je nach (Kleinst-)Drehung war Strom da oder nicht. Leider kann dieser Anschluss nicht von aussen nachgezogen werden ohne dass er sich dreht, sondern man muss dazu den Alternator auseinandernehmen. Das reichte zeitlich nicht mehr und so fuhren wir auf gut Glück los.

Jedes Mal wenn der Strom weg ging, musste ich nur noch aussteigen, die Haube öffnen und an diesem Kabelanschluss drehen. Dann war wieder Strom da und weiter ging die Fahrt. Mit Kabelbindern habe ich dann das Alternatoranschlusskabel so unter Zug gesetzt, dass der Strom dauerhaft blieb und wir bis zum Abend keinen Aussetzer mehr hatten. Von unterwegs aus habe ich bei Napa-Autoparts einen neuen Alternator bestellt und am Abend abgeholt.

Heute morgen habe ich den neuen Alternator eingebaut. Zum Glück waren an den Befestigungsteilen nur kleine Anpassungen nötig und nach rund 30 Minuten war alles gewechselt. Aber o weh : Der neue Alternator lieferte keinen Strom und es war auch keine Anleitung dabei, ob man den Hilfsanschluss beim neuen Alternator anschliessen muss oder nicht. Der bisherige Alternator benötigte keinen Hilfsanschluss, es hätte aber sein können, dass dieser intern anders verdrahtet war. Ich habe es mit und ohne Hilfsanschluss getestet, leider ohne Erfolg. Auch die anwesenden Mechaniker der Rallye-Organisation konnten sich keinen Reim darauf machen. Offenbar war der neue Alternator schon von Haus aus defekt ...

Gut, habe ich vor Jahren einmal Marcel Moser von der Fischer Classic Cars GmbH beim Auseinandernehmen und vor allem wieder beim Zusammenbauen eines Alternators über die Schultern schauen dürfen! Ich öffnete den Alternator, entfernte den vorderen Teil mit dem Rotor und gelangte so von der Innenseite an den losen Kabelanschluss. Diesen konnte ich nun gut festziehen. Auch das Zusammenbauen gelang recht schnell. Am meisten Zeit benötigte ich für das Suchen eines kleinen Drahtstiftes, mit welchem man während der Rotorenmontage von aussen die Kohlen niederdrücken kann.

Der langen Rede kurzer Sinn: Es ist jetzt wieder der alte Alternator montiert und hoffentlich definitiv repariert. Vorsichtshalber bin ich nochmals einen neuen Alternator kaufen gegangen (die sind hier recht günstig) und habe auch bei dem alles für eine spätere Montage vorbereitet. Nach einer ausgiebigen Probefahrt steht 'Luigi' jetzt wieder vollgetankt auf dem Parkplatz und ich bin recht zuversichtlich, dass das Stromproblem jetzt definitiv gelöst ist. Vor allem weiss ich, wo ich bei Bedarf ansetzen müsste.

Anschliessend ging es zur Einladung eines lokalen Rotary-Clubs, welcher Geld für das Projekt 'End Polio Now' sammelte. Auf dem Camping-Platz am Beginn des Alaska-Highways (Meile 0) gab es Hamburger und Würstchen. Dabei konnten wir auch (aufgemotzte) Oldtimer-Fahrzeuge der einheimischen Bevölkerung bestaunen. Auf dem Rückweg suchten wir eine Waschanlage auf und brachten 'Luigi' auf Hochglanz.

Wir haben jetzt total rund 3'500 km hinter uns gebracht. Morgen starten wir in den 8. Tag und fahren noch 3 Tage durch Kanada, bevor wir dann am Donnerstag in die USA einreisen. Heute machen wir keine grossen Sprünge mehr, lassen das Nachtessen ausfallen und gehen früh ins Bett.