2. Generations-Rally Day 2: Rallyetag 2 (285 km)

Wirklich toll haben wir heute nicht gearbeitet, aber wir sind unfallfrei und gesund angekommen. Doch alles der Reihe nach ...

Der morgendliche Start bei üblichem Regen-/Nieselwetter um 08:24 Uhr mit einer kurzen pylonenbehafteten Rennstrecke klappte noch ganz gut und auch die erste Regularity gelang zwar nicht sehr gut, aber wenigstens knapp zufriedenstellend (3s und 2s). Auf der 2. Regularity musste nicht nach Symbolen sondern nach textuellen Hinweisen gefahren werden. Bei den ersten 2 Timingpunkten waren wir noch sehr gut dabei (1s und 0s), aber nacher machte uns unser englisches Sprachverständnis einen Strich durch die Rechnung: Beim Hinweis 'Track on left' hätte man nicht links abzweigen dürfen, sondern hätte diese Einmündung von links lediglich zur Kennnis nehmen sollen. Nun ja, wir haben es dann auch gemerkt, mussten aber noch eine ganze Weile weiterfahren, bis wir auf halbwegs befestiger Strecke wenden konnten. Die Rück- und Weiterfahrt erfolgte dann deutlich schneller als geplant, aber wir konnten die verlorene Zeit nicht mehr aufholen und kassierten beim 3. Timingpunkt die maximale Strafzeit von 60 Sekunden sad (wurde aber später als sog. Streichresultat wieder gestrichen smiley).

Natürlich stimmte die Anzeige unseres Tripmaster überhaupt nicht mehr mit der Realität überein, so dass wir vom 3. zum 4. und letzten Timingpunkt nach Gefühl fahren mussten. Wenigstens liess uns dieses nicht im Stich und wir kamen mit nur 4 weiteren Strafsekunden ins Ziel.

Beim nächsten Rundkurs bin ich bei einer Pylone falsch abgebogen, musste zurücksetzen und auch da verloren wir ein paar Sekunden mehr als nötig. Da 'Isabella' auf den Rundkursen so oder so nicht vorne mithalten kann, hielt sich auch hier der Schaden in Grenzen.

Etwas später stimmte das Roadbook nicht mehr mit unseren Tripmaster-Angaben überein. Das Problem lag aber nicht am Roadbook sondern an unseren beiden Tripmastern, welche zwischenzeitlich immer wieder aussetzten. Da beide Tripmaster am gleichen Sensor hängen, konnte das Problem nur am Sensor selber liegen. Zum Glück habe ich an einem der beiden Tripmaster eine GPS-Antenne als Backup für solche Fälle angehängt und so konnten wir wenigstens wieder halbwegs nach Roadbook navigieren. Aber für das ambitiöse Fahren einer Regularity ist die GPS-Messung zu wenig genau und so haben wir auf der letzten Regularity des Tages nochmals weitere rund 15 Strafsekunden kassiert.

Trotzdem gelangten wir in der vorgegebenen Zeit im Hotel an und machten uns sogleich auf die Fehlersuche. Der Sensor ist beim Getriebeausgang montiert und durch ein zusätzliches Abdeckblech komplett vor mechanischen Beschädigungen geschützt. Die Halterung war ebenfalls in Ordnung, nur die Leuchtdiode, welche jeweils bei einem Impuls kurz aufleuchtet, brannte dauernd, also auch dann, wenn die Kardanwelle gar keinen Impuls auslöste. Die Verkabelung zeigte ebenfalls keine durchgescheuerten Stellen und so liegt der Fehler vermutlich am Sensor selber. Einen Ersatzsensor habe ich leider nicht dabei und es wäre auch von der Zeit her knapp geworden, diesen zu montieren. Dafür habe ich einen GPS-gesteuerten Ersatz-Tripmaster dabei, welchen ich morgen montieren werde. So haben wir wenigstens wieder 2 Tripmaster, auch wenn sie deshalb nicht genauer anzeigen. Wir werden morgen wohl wieder ziemlich nach Gefühl korrigieren müssen ...

Die heutigen Wegstrecken waren landschaftlich sehr reizvoll, schmal und sporadisch von Schlaglöchern begleitet. Da es in letzter Zeit ausgiebig geregnet hatte, mussten wir diversen grossen Wasserlachen ausweichen und auch einige wasserführende Ford's passieren. Unsere Rallye wurde in der ganzen Gegend vorangekündigt und so begrüssten und bejubelten uns am Strassenrand immer wieder zahlreiche Engländer, was uns beim Navigieren zusätzliche Sicherheit gab. Nur schade, dass an der Stelle wo wir am Morgen falsch abbogen, niemand stand!

Zurück im Hotel haben wir noch den morgigen Tag vorbereitet. Dieser endet zwar schon um ca. 12:00 Uhr, aber es gibt nochmals 3 Regularities (davon 2 Kartennavigationen) und 3 Tests zu fahren.

Da im Hotel heute noch eine Hochzeitsgesellschaft untergebracht ist, wurden wir vom grossen Speisesaal in einen kleineren und sehr niedrigen Saal umplatziert. Da auch die Bestuhlung an den Tischen 'optimiert' wurde, hatten alle 150 Teilnehmenden irgendwie drin Platz. Der Lärmpegel war jedoch so hoch, dass Luca und ich nach der Hauptspeise fluchtartig den Raum verliessen. 

Zur Vorspeise gab es eine in einem Teigkörbchen eingelegte Zwiebel mit irgeneiner Flüssigpaste. Anschliessend gab es eine riesige und sehr gut geschmorte Haxe, wobei wir uns am Tisch über die tierische Herkunft nicht ganz einig wurden. Es könnte Schwein oder Schaf gewesen sein (für Lamm war sie zu gross) . Begleitet wurde die Haxe von gestampften Kartoffeln und einem nicht näher definierten Kohl-Gemüse. Einigen Engländern hat das alles sehr geschmeckt wink

Morgen wird es also nochmals happig. Trotz aller heutigen Missgeschicke sind wir auf den 5. Platz in der Kategorie der Vorkriegsfahrzeuge vorgestossen und werden morgen nochmals unser Bestes geben!

Spätestens um 15:00 Uhr müssen wir im Hotel abfahren, damit es uns am gleichen Abend auf die Fähre nach Amsterdam reicht.

 

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Kommentare

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Fabrizio 26.03.2023 15:05

Ihr habt ganz sicher euer Bestes gegeben. Wenn dann auch noch die Technik streikt wird es schwierig. Mal abwarten, eventuell haben andere ja auch noch Strafpunkte kassiert.
Die Hoffnung stirbt zuletzt. 👍😉