The 8. Peking to Paris Motor Challenge 22. Juni 2024 - Day 36: Aix-les-Bains - Dijon (289 km)

Fast den ganzen Tag über hat es geregnet und die Scheibenwischer kamen des öfteren an die Grenze ihrer Belastbarkeit. Inzwischen sind ihre Geräusche fast lauter als alle anderen, aber sie wischen immer noch!

Die beiden Regularities gelangen uns als Tagesdritte gut, aber den gestern auf dem Col de Agnello eingefahrenen Rückstand konnten wir nicht mehr aufholen und verbleiben in der Team-Wertung auf dem 2. Platz . Gemäss inoffizieller Rangliste sind wir auf dem 6. Platz in der Kategorie der Vorkriegsfahrzeuge und auf dem 2. Platz in unserer Klasse. Alle Wertungen wurden heute beendet und morgen ist nur noch eine Überführungsetappe ohne Wertung nach Paris ins Ziel. 

Meine gesetzten Ziele haben wir - sofern wir morgen in Paris ankommen (und davon gehe ich aus) - mehr als erreicht:

• 1. Luca gesund und munter - evt. etwas müde - bei seinen im Ziel wartenden Eltern und Freundin 'abzuliefern'.
• 2. Als Team inklusive Fahrzeug auf eigener Achse und mit eigenen Kräften über die Ziellinie zu fahren
• 3. Den 'Gold-Medal-Status' zu erreichen
• 4. Unter die ersten 10 in unserer Kategorie zu kommen

Was will man unter den gegebenen Umständen noch mehr? Wir haben ein Fahrzeug mit vollem 'Kampfgewicht' von 2.8 Tonnen über mehr als 14'500 km von Peking nach Paris gefahren, haben alle menschlichen und technischen Herausforderungen gemeistert und dürfen mit etwas Stolz auf das erreichte Ergebinis schauen ! Einmal mehr geht der Dank an Marcel Moser von der Fischer Classic Car GmbH, welcher mit der guten Fahrzeugvorbereitung und unter Zeitdruck die Grundlage für unseren Erfolg gelegt hat.

Die zu Beginn aufgetretenen technischen Schwierigkeiten waren im Vergleich zur Dauer der Rallye und im Vergleich zu dem, was andere erlebt haben, absolut mariginal. Den kleinen Kontakt mit der Leitplanke am 2. Tag anlässlich des plötzlich auf die Strasse fahrenden Chinesen haben wir - um die Daheimgebliebenen nicht zu beunruhigen - vorsichtshalber verschwiegen (Röbi bekommt wieder etwas Arbeit, wenn er will ) und die temporär installierte Benzinpumpe verrichtet nach wie vor bestens ihren Dienst.

Der heutige Abend stand ganz im Zeichen des Abschiedsnehmen innerhalb unserer Rallye-Gruppe und es war ein eindrücklicher und ergreifender Abend. Morgen wird die Truppe innert Minuten auseinanderfallen, denn dann haben alle - verständlicherweise - nur noch Augen und Ohren für die wartenden Angehörigen.

Vielleicht endet meine Berichterstattung schon heute, vielleicht auch nicht. Am Montag werde ich 'Dumbo' nach Sarnen (OW) zum Empfang der Schweizer Teams fahren. Ab ca. 17:00 Uhr sollte ich vor Ort sein. Luca wird mit dem TGV direkt nach Hause fahren, da er am Dienstag morgen früh wieder an der Arbeit erscheinen muss. Vielleicht wird ihm das wie Ferien vorkommen .

Herzlichen Dank allen, welche meine Berichte verfolgt und in der einen oder anderen Art und Weise darauf reagiert haben!