The 7. Peking to Paris Motor Challenge Ab März 2017 - Vorbereitungen

März 2017

Nach Erhalt der Anmeldeunterlagen habe ich uns sofort angemeldet und kurz darauf die definitive Zusage erhalten. Keine 30 Tage später war der Anlass schon wieder ausgebucht (120 Fahrzeuge). Offenbar macht der Veranstalter hier etwas richtig!

September 2017

Die neuen Regulations sind angekommen. Darin ist das ganze Zulassungs- und Bewertungsprozedere für die Teilnehmer und das Fahrzeug enthalten. In erster Linie geht es darum, die Fahrzeuge so aufzubereiten, dass sie dann tatsächlich in der angemeldeten Klasse starten dürfen. Das haben wir schon 2013 und 2016 geschafft und so sollte es uns keine besonderen Schwierigkeiten bereiten. Zum Glück wird das Vorhandensein unserer Nespresso-Maschine nicht bemängelt und auch eine volle Appenzeller-Flasche nicht als Doping qualifiziert, solange nur die Teilnehmer und nicht auch das Fahrzeug davon nippen.

Oktober 2018

Soeben habe ich erfahren, dass 'Isabella' nach der Himalayan-Challenge in Mumbai erfolgreich verladen wurde und am 21. November in Southhampton ankommen solte. Wenn alles klappt, können Röbi und ich ab Dezember mit den Vorbereitungen für diese Rallye beginnen, denn Anfang März muss 'Isabella' bereits wieder bereit für die Verschiffung nach Peking sein.

Dezember 2018

'Isabella' ist in England angekommen und steht rund 150 km nordöstlich von London in einem Warenhaus. Also nichts wie hin und abholen, da der Transporteur derzeit keine Lieferung in die Schweiz geplant hat. Die Rückfahrt verlief zügig und problemlos. Rund 20 km vor Seuzach hörte ich ein mir bekanntes Geräusch, diesmal von der rechten Seite der Hinterachse. Auch dieses Radlager begann sich langsam aber sicher zu verabschieden. Bis nach Hause hat es aber noch gehalten.smiley 

Januar 2019

'Isabella' ist bereit! Alle Radlager sind gewechselt und hinten durch stärkere Exemplare ersetzt worden, die Kardanwelle revidiert und neu ausgewuchtet, diverse Verstärkungen kontrolliert, alle Verschleissteile kontrolliert/ersetzt, alle Öle und Zündkerzen ersetzt und vor allem: Eine neue Standheizung mit 4 KW Leistung ist eingebaut, welche bis über 3'000 Meter ü. Meer funktionieren sollte. Da das Camp der letzten Nacht in der Mongolei auf rund 2'200 Meter ü. Meer liegt, werden wir froh um diese Aufwärmmöglichkeit sein.

Die Chinesen überschlagen sich einmal mehr in der Ausarbeitung neuer Richtlinien und Vorschriften für den Fahrzeugtransport. Jetzt dürfen auch keine Feuerlöscher mehr mitgeführt werden und restlos alles Gepäck muss im Kofferraum untergebracht werden, auch hinter den Sitzen und auf der Hutablage darf nichts liegen. Wenigstens dürfen wir die Bremsflüssigkeit und Öle in den Leitungen, resp. im Motor und Getriebe lassen ... 

Februar 2019

Nach den neuesten Informationen dürfen Feuerlöscher jetzt doch mit verschifft werden, sofern diese in Originalzustand sind und in den Original-Halterungen stecken. Auch dürfen nun maximal 15 Liter Motorenöl, aber nur in maximal 5 Liter grossen Behältern und mit Originalverschluss mitgenommen werden. Ebenso ist Geriebeöl bis maximal 3 Liter gestattet. Hingegen ist die Mitnahme des Allerweltheilmittels WD-40 in Sprayform nicht gestattet. Das macht aber nichts, denn diesen gibt es auch in China zu kaufen.

Sogar die offizielle Rallye-Apotheke des Veranstalters darf jetzt mit verschifft werden, aber nur im von den chinesischen Behörden geprüften Original und ohne individuelle Medikamente oder ähnliches. Von der Campingausrüstung düfen nur die für maximal 2 Personen zugelassenen Zelte im Auto mitgegeben werden, Schlafsäcke und Wolldecken sind nicht gestattet.

Die hinter diesen Bestimmungen liegende Logik habe ich bis jetzt noch nicht restlos durchschaut, aber es geht ja auch noch eine Weile, bis wir zur Rallye starten ...

8. März 2019

Wie geplant wurde 'Isabella' heute Morgen in Seuzach abgeholt und zusammen mit anderen Fahrzeugen von europäischen Teilnehmern nach England gebracht. Dort werden die Fahrzeuge in Container verladen und nach China verschifft wo sie hoffentlich am 1. Juni 2019 für uns bereit stehen werden.

Ende März 2019

Endlich habe ich vom Rallye-Organisator alle LOI's (Letter of invitation) erhalten. Um die Visa für China, Mongolei und Russland zu erhalten, sind solche Einladungsschreiben nötig. Darauf sind die genaue Route, alle Übernachtungsorte sowie allfällige Ein-/Ausreiseorte vermerkt. Ebenso die Bestätigung, dass wir Teilnehmer schon alles im voraus bezahlt haben und im Notfall über genügend liquide Mittel verfügen. Ebenso sind englischsprachige Bestätigungen der Kranken- und Unfallversicherungen nötig, für Russland muss noch separat erwähnt sein, dass auch der Rücktransport im Todesfall inbegriffen ist. Obwohl wir China mit dem Auto verlassen, müssen wir einen gültigen Rückflug für denjenigen Tag vorweisen, an welchem wir die Grenze zur Mongolei überqueren. Es ist nicht das erste Mal, dass die westliche Logik mit der chinesischen Verwaltungsmentalität auf Kriegsfuss steht. Aber da kann man nichts machen, schliesslich wollen wir etwas von ihnen und sie nichts von uns (ausser unser Geld natürlich).

1. April 2019 (kein Scherz!)

Soeben habe wir von unserem Visa-Agenten erfahren, dass der Visumantrag für Russland nicht akzeptiert werde. Wir haben ein Double-Entry-Visum beantragt, weil wir von Russland aus einen Abstecher nach Kasachstan machen und anschliessend ein zweites Mal nach Russland einreisen möchten. Das macht die ganze Angelegenheit nochmals um Faktoren komplizierter (habe zwar keine Ahnung, warum). Auf unserem LOI (Letter of invitation) für Russland seien die Grenzorte der Ein-/Ausreise zu wenig klar hervorgehoben, so dass man unserem Wunsch nicht entsprechen könne. Also habe ich (und alle anderen Schweizer) nochmals beim Rallye-Organisator nachgehakt und tatsächlich bekam ich zwei Tage später einen neuen LOI, welchen ich sofort an den Visa-Agenten weitergeleitet habe. Hoffentlich klappt es jetzt!

4. April 2019

Vom Spediteur meiner 'Isabella' habe ich die Daten und Nummern der Schiffstransporte erhalten. Von England nach Singapur ist 'Isabella' auf der NYK Venus (Voyage No. 060E) und von Singapur nach China auf der Conti Champion (Voyage No. 108E), wo sie am 4. Mai ankommen sollte. Ich kann also die Route genau verfolgen und auch herausfinden, ob es sich bei den Schiffen um was Gescheites oder nur um 'Seelenverkäufer' handelt. Glücklicherweise trifft Ersteres zu!

24. April 2019

Die lang ersehnten Visa sind eingetroffen! Für das russische Visum mussten wir zwar nochmals einen angepassen Letter of Invitation senden, aber mit diesem hat es dann tatsächlich geklappt. Nun sollten wir alle Unterlagen zusammen haben so dass dem kommenden Abenteuer nichts mehr im Wege stehen sollte smiley

15. Mai 2019

Soeben haben wir erfahren, dass die russischen Behörden bei jedem Hotel-Aufenthalt alle unsere Pässe komplett kopieren wollen (auch die leeren Seiten!). Als Vorbereitung sollen wir wengistens 1 vollständige Kopie bereits jetzt erstellen und dann beim Start in Peking dem Veranstalter abgeben, damit dieser die nötigen Kopien schon in Peking vorbereiten kann. So über den Daumen gepeilt ergibt das pro Pass 22 Blätter mal 10 Hotels mal 270 Personen, also total rund 60'000 Blätter oder 120 Packungen à 500 Blatt. Mir wird langsam klar, warum der Veranstalter soviele Begleitfahrzeuge braucht. Haben nicht vor Jahren viele gescheite Köpfe prophezeit, dass im Zeitalter der elektronischen Datenverarbeitung der Papierverbrauch massiv zurückgehen würde?

23. Mai 2019

Soeben habe ich vom Versicherer Tysres alle Versicherungspolicen für die von uns bereisten exotischen Länder (alle ausser Europa) via Mail erhalten. Für die Mongolei und Kasachstan reicht 1 A4 Seite aus (inkl. dem Kleingedruckten), während für Russland und China 8, resp. 13 Seiten nötig sind. Diese Dokumente muss ich jetzt ausdrucken, auf Vollständigkeit prüfen (wie soll ich wissen, ob diese vollständig sind?) und mit auf die Rallye nehmen.  Die russische Police ist zudem in kyrillischer Schrift abgefasst, da kann ich lediglich das Fahrzeugkennzeichen, die Chassisnummer und den Hubraum erkennen. Inzwischen haben sich so viele Papiere angesammelt, dass ich dafür bald einen eigenen Rollkoffer mitnehmen muss und hoffentlich brauchen wir den ganzen Papierkram nie.

24. Mai 2019

(Hoffentlich) alles ist gepackt und bereit! Für die persönlichen Effekten reicht einmal mehr ein Handgepäckkoffer. Wir brauchen in der Tat nur zwei Garnituren Wechselkleider, etwas Unterwäsche, eine Badehose, einen abgespeckten Toilettenbeutel und Handwaschmittel. Abends gehe ich immer mit den Kleidern unter die Dusche, wasche zuerst diese und dann mich selber. Dann wird alles aufgehängt (nur die Kleider) und am anderen Morgen ist alles wieder trocken. In der Wüste Gobi kann ebenfalls geduscht werden, wobei das warme Wasser jeweils nur für die ersten 50 Personen reicht. Da wir häufig an einem See übernachten, baden die Männer dann dort in der Militärbadehose, was aber angesichts des kalten Wassers nicht lange auffällt.

In einem weiteren 30.6 kg schweren Koffer habe ich alle Ersatzteile und alles Zubehör eingepackt, welches wir nicht mit dem Auto verschiffen durften/konnten. Unter anderem die grosse Reiseapotheke, 50 Meter Stahlseil mit Karabiner (falls wir wieder wie 2013 auf ein Sumpfgebiet treffen sollten), Anfahrhilfen für schlammige Bergstrecken, diverse Navigationsgeräte, Schreibzeug, Satellitentelefon, Stoppuhren, Schnitttabellen, Gurtschneider sowie den Schlafsack mit Bodenmatte und Kopfkissen. Auch Röbi hat neben seinen persönlichen Effekten einen Koffer mit dem Nötigsten für das Übernachten in der Wüste gepackt. All das müssen wir in Peking noch irgendwie in unserer 'Isabella' unterbringen, lediglich die leeren Koffer werden wir verschenken. Vollbepackt und vollgetankt (150 Liter Benzin) werden wir wohl wieder mindestens 2.3 Tonnen auf die Waage bringen. Gut, haben wir die hinteren Radlager sowie die Vorderachse nochmals verstärkt. Zudem wollen wir dieses Mal ja deutlich disziplinierter fahren ... wink

 

Kommentare

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regina 29.05.2019 21:41

ciao ciao ihr zwei.....
5 wuche kai motorete i de garage, kai klassischi wunderschöni musik, kain benzingruch im kellergang.......das wird mir fehle:)
ich wünsche oi e wunderschöni zyt, passed uf oi uf und bis.......denn...baci r

Susanne Redondo 28.05.2019 21:21

Lieber Mäni
Wir wünschen dir und Röbi guten Flug morgen. Für die bevorstehende Challenge viel Spass, Ausdauer, Freude und gutes Gelingen.
Froied ois scho jetzt uf dini Brichterstattig.

Herzl. Grüess
Susanne und Cési

Bruno 28.05.2019 18:25

Lieber Manuel und lieber Röbi,
Morgen ist es soweit! Es steuert zwar vorerst noch ein Anderer und Ihr könnt hinten sitzen .... aber es ist doch irgendwie „Startschuss“. Wir wünschen Euch alles Gute, gutes Gelingen und viel Spass beim grossen Abenteuer.
Safe driving!
Jacqueline & Bruno

Valentin Lüthi 28.05.2019 13:30

Kaum vorstellbar, welchen adminitrativen Riesenaufwand so eine "Super-Rallye" mit sich bringt, lieber Manuel!
Marianne und ich wünschen Dir und Deinem Freund- und Teamkollegen Robert Huber ein unvergessliches, vor allem aber ein unfallfreies "Super-Langstrecken-Rallye"! Wir warten bereits gespannt auf Deine Erlebnisse! Take care!
Liebe Grüsse Valentin & Marianne

Bert Hofmänner 26.05.2019 16:24

Lieber Manuel
Ich wünsche euch für diese tolle Rallye viel Glück und dass ihr wohlbehalten und gut gelaunt in Paris ankommt!
Herzlich, Bert