1. Generations Rally Tag 1 - 25.03.2022: Lake District (kleine Rundfahrt, ca. 160 km)

Bei schönstem Wetter und nach einem reichhaltigen Frühstück sind wir mit 'Luisa' zur technischen Abnahme gefahren. Als erstes haben wir die Rallyeschilder und die Startnunmmern bekommen und montiert. Darauf wurde 'Luisa' von oben bis unten und von hinten bis vorne inspiziert und - erwartungsgemäss - ohne Probleme abgenommen. Auch den Noise-Test bestand 'Luisa' mit Bravour wie auch die nachfolgende Sicherheitsüberprüfung durch den englischen Motorsport-Verband. Keine Stunde später waren wir schon wieder im Hotel und fassten alle Unterlagen und Zubehör.

Sofort klemmten sich Luca und ich hinter das Roadbook und begannen mit den Vorbereitungen der Regularities und der Rundstreckenkurse. Für den ersten Nachmittag waren 2 Regularities mit total 4 Timing-Punkten sowie 2 Rundstreckenkusre angesagt. Um 12:45 Uhr fuhr das erste Fahrzeug los, während wir mit unserer hohen Startnummer 75 nochmals bis 13:50 warten mussten, bis wir auf die Strecke durften.

Die Freude auf die bevorstehenden Prüfungen währte leider nur kurz. Bereits nach 10 Kilometer fuhren wir auf eine stehende Wagenkolonne auf und am Himmel waren zwei Hubschrauber zu sehen. Via Veranstalter-WhatsApp erfuhren wir, dass sich auf dieser Strasse ein schwerer Verkehrsunfall (ohne Beteiligung von Rallyefahrzeugen) ereignet hatte und kein Durchkommen mehr möglich war. Alle Fahrzeuge - darunter rund 25 Rallye-Fahrzeuge - mussten wenden und zurückfahren. Im Konvoi (zumindest zu Beginn) mussten wir einen grossen Umweg fahren und verpassten dadurch die erste Regularity sowie zwei Rundkurse. Wegen des hohen Verkehrsaufkommen (und der Unfähigkeit einzelner Rallye-Teilnehmer) zog sich der Konvoi immer mehr auseinander, bis letztendlich kaum mehr einer wusste, wo wir fahren sollten. Mit Hilfe des Map-Books und Freund Google fanden wir jedoch die richtige Time-Control auf Anhieb und konnten uns dort wieder in die Etappe einklinken.

Die zweite Regularity mit 3 Timing-Punkten konnten wir ordungsgemäss fahren und Luca hat seine Navigationskünste bestens unter Beweis gestellt. Aus den 3 Timing-Punkten resultierten total nur 4 Strafsekunden! Die Rückfahrt ins Hotel mussten wir recht zügig absolvieren, da die vorgegebene Zeit ziemlich sportlich ausgelegt war. 'Luisa' liess jedoch nichts anbrennen und brachte uns sicher an den Ausgangspunkt zurück, sogar ein Tankstopp lag noch drin. Im Hotel angkommen, begannen wir gleich mit der Vorbereitung des morgigen Tages und mussten bald feststellen, dass die heutige Halbtages-Etappe im Vergleich zu den morgigen Aufgaben geradezu ein 'Blueschtfährtli' war. Morgen stehen fünf Regularites (davon zwei Kartennavigationen) mit mehr als 10 Timing-Punkten sowie 4 Rundkursen an. Das kann ja heiter werden blush!

Wir schafften es gerade noch halbwegs rechtzeitig zum Abendessen, welches nicht nur sehr viel Zeit in Anspruch nahm, sondern auch unsere geschmacklichen Gewohnheiten einer ernsthaften Prüfung unterzog. Luca konnte die angekündigte Seebrasse gerade noch rechtzeitig gegen ein Stück Geflügel umtauschen, während ich krampfhaft versuchte, an den direkt aus dem Wasser gezogenen Chicorée-Stengeln geschmacklichen Gefallen zu finden (Versuch ist misslungen ...). 

Ranglistenmässig sind wir derzeit weit vorne, was aber wegen der besonderen Umstände gar nichts bedeutet. Alle Teilnehmenden, welche wegen der Umleitung gewisse Prüfungen nicht fahren konnten, haben eine einheitliche Strafe von 3 Sekunden pro verpasste Prüfung erhalten und wir sind nicht sicher, ob wir unter realen Bedingungen ebensowenig Strafsekunden geschafft hätten. Wie dem auch sei: Morgen werden wir alle sehr gefordert sein und abgerechnet wird bekanntlich erst am Schluss!   

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