18. Winter RAID Tag 0 - 17. bis 19.01.2022: Anreise nach St. Moritz / Briefing

17. Januar 2022

Damit ich auch Start zum Winter RAID am Donnerstag auch wirklich nicht verpasse, bin ich mit 'Isabella' schon heute Mittag losgefahren. Auf verschlungenen Wegen bin ich nach Malbun im Fürstentum Liechtenstein gefahren in der Hoffnung, etwas Schnee zu finden. Schnee war schon vorhanden, nur nicht dort, wo ich 'Isabella' legal bewegen durfte. So habe ich denn glattwegs das Fahrverbot eines schneebedeckten Feldweges übersehen und konnte dort nochmals das Querbeschleunigungsvermögen von 'Isabella' testen. Bei der Rückkehr stand doch tatsächlich eine uniformierte Person an der Strassenmündung, welche mich mit gezücktert Kelle und strafendem Blick aufhielt. Zu meinem grossen Erstaunen folgte er meiner Argumentation, dass 'Isabella' nun wirklich in keiner Art und Weise dem auf dem Verbotsschild aufgemaltem (modernen) Auto entspräche und liess mich lachend weiter fahren. Offensichltich gibt es auch Beamte mit Humor und einmal mehr durfte ich vom Oldtimer-Bonus (des Fahrzeuges!) profitieren.

Zuhinterst im Malbun habe ich ein Hotel gefunden, welches neben einem freien Zimmer auch einen Spa-Bereich sowie ein ausgezeichnetes Nachtessen anbieten konnte. Unter den Gästen war auch ein junges Paar mit eineiigen Zwillingsmädchen, ca. 4 Jahre alt. Alle schienen einen anstrengenden Tag gehabt zu haben , mindestens die Mädchen quengelten vor Müdigkeit ununterbrochen und brachten ihre Eltern an den Rande eines Nervenzusammenbruches. Irgendwann packte die Mutter beide Mädchen und brachte sie aufs Zimmer. Der Vater 'genoss' dann sein Bier zusammen mit dem lauwarmen Essen während 45 Minuten ganz alleine, bevor dann die Mutter zum Schichtwechsel zurückkam. Der Vater ging jetzt die Kinder hüten, während die Mutter ihr inzwischen lauwarm gewordenes Bier zusammen mit dem ebenso warmen Essen herunter würgte. Eigentlich hätte es für die beiden ein schöner Abend werden sollen ...

18. Januar 2022

So gegen 10 Uhr habe ich Malbun verlassen und bin via St. Luzisteig nach Bad Ragaz und dann weiter nach Vättis und ins Calfeisental gefahren. Dort gab es einige schneebedeckte und legal zu befahrende Strassenabschnitte. Voller Elan erklommen 'Isabella' und ich eine Strecke, welche zu einer abgelegenen Feriensiedlung führte. Auf Grund der vorhandenen, aber kaum mehr sichtbaren Spuren war diese Zufahrt schon länger nicht mehr befahren worden, was aber zu Beginn weder 'Isabella' noch mich störte. Allerdings wurde die Strecke steiler und schmaler und die Antriebsräder drehten immer häufiger durch. Mit dem letzten Quentchen Grip und mehr quer als längs ausgerichtet erreichte ich den obersten Punkt der bewaldeten Siedlungszufahrt und von da an ging es nochmals rund 300 Meter weiter, diesmal aber steil bergab. Runter ging's natürlich problemlos und bei den wenigen Häusern - welche allesamt verlassen waren - konnte ich sogar in mehreren Anläufen wenden. Trotz viel Anlauf kam ich mit 'Isabella' diese 300 Meter zurück nicht mehr den Berg hoch und musste die Schneeketten, resp. die Anfahrtshilfen montieren (siehe Facebook ). Danach klappte der 'Aufstieg' probemlos!

Ansonsten verliefen alle Tests und Probefahrten bestens, lediglich den Keilriemen muss ich noch nachspannen. Jetzt bin ich in Davos und fahre morgen nach St. Moritz, wo ich dann als erstes den obligatorischen Antigen-Test machen muss. Mit Fabrizio habe ich um 17.00 Uhr an der Bar im Hotel Reine Victoria (Rallye-Hotel) abgemacht. Dann können wir zusammen nochmals alle Reglemente und Vorgaben besprechen, bevor wir dann zum 'Driver-Dinner' gehen. 

19. Januar 2022

Nach einer ruhigen Nacht bin ich wie geplant um 09:00 Uhr in Davos abgefahren und traf ebenso pünktlich in der Kulm-Apotheke in St. Moritz zum Antigen-Test ein. Dieser dauerte etwas länger, nicht wegen des Tests, sondern wegen der Neugierde der jungen Apothekerin, welche sich als ausgesprochenen Oldtimer-Fan outetet (betrifft wiederum nur das Fahrzeug ). Auf jeden Fall war das Resultat schon auf meinem Handy, bevor ich die Apotheke verlassen konnte.

Anschliessend fuhr ich nach Samedan, reinigte 'Isabella' in der neuen Jet-Waschanlage der Migros und eichte meinen Tripmaster auf der vom Veranstalter angegebenen Referenzstrecke. In St. Moritz Bad gab es anschliessend an der Sonne eine feine 'Würstli-Gerstensuppe'. Auch Fabrizio ist inzwischen angekommen und auch er hat einen negativen Corona-Test erhalten. Wir können also definitiv starten!

In Kürze beginnt der offizielle Teil der Rallye mit der Nummernausgabe und dem Fahrerbriefing. Dann gehts zum 'Driver Dinner'. Die Bar werden wir möglicherweise nicht mehr aufsuchen, da wir morgen fit sein wollen. Aber bekanntlich soll man niemals nie sagen ...

Es fahren total 35 Fahrzeuge am Start, darunter sind 10 Porsches. Es ist deshalb mit viel Rallye-Gegenverkehr zu rechnen (Begründung siehe in früheren Berichten zum Winter RAID ).