The Trans America Challenge 12. Juni 2018 – Day 17: Aspen (Rest day)

Auf Grund der vielen Ausfälle des 15. Tages haben gestern alle ihre Fahrzeuge vor der Abfahrt besonders genau überprüft. Jedem aussergewöhnlichen Geräusch oder Knacken wurde besondere Beachtung geschenkt. So entstand auch bei einem Schweizer Teilnehmerpaar etwas Nervosität, weil aus dem Kofferraum ein nicht genau zu lokalisierendes Geräusch zu hören war. Der Fahrer kroch unter den Wagen, prüfte die elektrische Benzinpumpe, konnte dort aber nichts Verdächtiges finden. Darauf räumte er den ganzen Kofferraum inklusive Ersatzteile und Werkzeug aus und wurde fündig: Sein Rasierapparat hatte sich selbständig eingeschaltet …

Die Fahrt auf den Pike Peak war wegen Strassenbauarbeiten leider nur bis auf ca. 3’900 Meter über Meer möglich. ‚Luigi‘ meisterte den Aufstieg tapfer und hatte bezüglich Leistungsabfall keine nennenswerten Probleme. Hingegen lief der Motor sehr heiss, dies aber nur, weil wir fast im Schritttempo fahren mussten, denn vor uns fuhren drei Amerikaner, welche vor jeder Haarnadelkurve beinahe anhielten, die Kurve beobachteten und dann zögerlich mit der Umrundung derselben begannen. Das war in der Tat etwas mühsam, aber wir schafften es trotzdem bis zum Kontrollpunkt und ‚Luigi‘ durfte abkühlen. Wir hingegen mussten unsere warmen Jacken auspacken, denn es war nur um die 0 Grad warm. Nach einer Fotosession begannen wir mit dem Abstieg, der fast genau so lange dauerte wie der Aufstieg, da wir zum Schonen der Bremsen fast alles im ersten und zweiten Gang fuhren.

Den ganzen Tag über bewegten wir uns zwischen 2’200 und 3’600 Meter über Meer. ‚Luigi‘ lief prächtig, einmal mehr vor allem zwischen 2’700 und 3’200 Meter über Meer. Die Landschaften waren beeindruckend und vor allem die Überquerung des gut ausgebauten ‚Independence Pass‘ (Passhöhe auf 3’636 Meter über Meer) war ein Erlebnis!

Gestern hatten wir nur eine Regularity zu absolvieren, welche wir nach unseren aktuellen Ansprüchen ‚verhauen‘ haben. Ganze vier Strafsekunden haben wir auf dieser einen Prüfung gesammelt, genau gleich viel wie am Vortag, dort aber in vier Prüfungen (das war auch unser bester Tag). Trotzdem haben wir unsere Platzierung gut halten können.

Eine Überraschung gab es am Abend: Zu Beginn der Rallye konnte man sich im Team-Wettbewerb einschreiben. Zusammen mit einem britischen und einem weiteren Schweizer Paar haben wir das ‚Team 238‘ (entspricht unseren Startnummern 2, 3 und 8) gebildet. Von Beginn an waren wir irgendwo weit abgeschlagen im hinteren Mittelfeld und jetzt stehen wir plötzlich auf Platz 1 mit fast zehn Minuten Vorsprung! Und dies nur, weil wir jeden Abend fristgerecht angekommen sind und keine Time-Control verpasst haben. Das freut uns natürlich, aber noch haben wir fünf Rallye-Tage mit anspruchsvollen Prüfungen vor uns.

Heute werde ich nur noch etwas nach ‚Luigi‘ schauen, evt. das Armaturenbrett erneut abstauben und vermutlich einmal mehr mein Werkzeug ausleihen, was aber unter den Teilnehmern gegenseitig als selbstverständlich angesehen wird. Nachher geht’s an den Pool, während Irene zusammen mit anderen Schweizer Damen die Einkaufsmeilen von Aspen abschreiten wird.
Morgen dürfen wir gleich zu Beginn zwei Runden im ‚Aspen Motorsports Park‘ absolvieren. Vermutlich wird das auf einer geteerten Strecke sein, da werden wir mit ‚Luigi wahrscheinlich nur auf den Geraden punkten können und die Kurven mit wackelndem Hintern (der von ‚Luigi‘!) durchfahren. Aber wie sagte schon der berühmte Rallyefahrer Walter Röhrl: Die wahre Kunst der Fahrzeugbeherrschung erkennt man im instabilen Fahrzustand! Ich bin aber nicht sicher, ob Irene das genau so sieht devil  

Nachtrag um 21:30 Uhr: Wie üblich an Ruhetagen gab es kein organisiertes Abendessen und jede(r) musste für sich selber sorgen. Wir zwölf Schweizer fanden ein feines Restaurant in Aspen und haben uns die Bäuche voll geschlagen. Es war in der Tat oberstes Niveau, auch preislich. Generell ist Amerika teuer, die Schere zwischen arm und reicht scheint uns hier deutlich ausgeprägter als in der Schweiz zu sein. Aspen Colorado liegt auf 2’400 Meter über Meer und das Klima ist sehr angenehm. Die Temperaturen liegen tagsüber im Bereich von 20 bis 25 Grad Celsius, aber am meisten erstaunt, dass die Laubwaldgrenze bei 3’000 Meter über Meer liegt. Nadelhölzer sind auch auf 3’500 Meter über Meer zu finden. Die Luft ist irgendwie frisch und riecht gesund, vermutlich war Donald Trump gerade in dieser Höhe, als er den Beschluss fasste, das Pariser Klima-Abkommen aufzukünden.

Morgen haben wir nach dem Rundkurs auf dem ‚Aspen Motorsports Park‘ eine Regularity über mehr als 34 km zu absolvieren. Da unsere vorbereiteten Schnitttabellen nur bis 20 km reichten, habe ich jetzt auf dem Hotel-PC entsprechende Tabellen vorbereitet und ausgedruckt. Die zu fahrende Durchschnittsgeschwindigkeit erfahren wir erst vor der Abfahrt, aber papiermässig sind wir gerüstet und der Taschenrechner ist griffbereit.

Auf in den Kampf!

Die Höhe war für 'Luigi' kein Problem, die Leistung fiel nur unmerklich ab.
Die Höhe war für 'Luigi' kein Problem, die Leistung fiel nur unmerklich ab.
Die Höhe war für 'Luigi' kein Problem, die Leistung fiel nur unmerklich ab.
Beim genauen Hinschauen sieht man diverse Biker auf der Strecke. Lieber die als ich ...
Beim genauen Hinschauen sieht man diverse Biker auf der Strecke. Lieber die als ich ...
Beim genauen Hinschauen sieht man diverse Biker auf der Strecke. Lieber die als ich ...
Das ist schon manches Unwetter hinweg gefegt
Das ist schon manches Unwetter hinweg gefegt
Das ist schon manches Unwetter hinweg gefegt
Entspricht 4'302 Meter
Entspricht 4'302 Meter
Entspricht 4'302 Meter
Diesen Rat haben wir befolgt und sind praktisch ohne die Radbremsen nutzen zu müssen am Fusse des Berges angekommen
Diesen Rat haben wir befolgt und sind praktisch ohne die Radbremsen nutzen zu müssen am Fusse des Berges angekommen
Diesen Rat haben wir befolgt und sind praktisch ohne die Radbremsen nutzen zu müssen am Fusse des Berges angekommen
Es waren einige Kurven zu fahren ...
Es waren einige Kurven zu fahren ...
Es waren einige Kurven zu fahren ...