The Road to Saigon 9. Februar 2018 – Day 6: George Town to Trang (405 km)

Heute fuhren wir bei schönstem Wetter und angenehmen Temperaturen Richtung thailändische Grenze los. Die erste Sonderprüfung fand in einer Reisfeldplantage statt. Die schmalen Wege waren jeweils von Bewässerungskanälen gesäumt, jeder zu grosse ‚Ausrutscher‘ führte unweigerlich in den Graben. Wir fuhren entsprechend vorsichtig, wurden weder von jemandem eingeholt noch haben wir einen anderen vor uns gestarteten Teilnehmer eingeholt (viel hat allerdings nicht gefehlt). Die zweite Sonderprüfung war wieder ein Rundkurs, den ich diesmal alleine fuhr. Der Beifahrer muss auf den Rundkursen nicht mehr im Fahrzeug sein, was viele Damen gerne nutzten und vom Pistenrand aus Fotos schossen.

Danach folgte der Grenzübertritt nach Thailand und wir konnten es kaum fassen: So speditiv haben wir noch selten eine Grenze überquert! Offenbar haben die monatelangen Vorbereitungen und das Einreichen ganzer Papierstapel Früchte getragen. Wir mussten nur unsere Pässe stempeln lassen, ein vorausgefülltes Formular unterschreiben (keine Ahnung, was darauf stand) und uns mit dem obersten Grenzbeamten vor dem Fahrzeug fotografieren lassen. Kein einziges anderes Papier wurde verlangt und auch das Fahrzeug wurde nicht kontrolliert. Nach 15 Minuten ging es weiter, allerdings nur ca. 500 Meter bis zum ersten Polizei-Checkpoint. Als einziges Fahrzeug wurden wir heraus gewunken und freundlich aufgefordert, am Strassenrand zu parkieren. Darauf stellten sich vier Polizisten, einer mit einem Maschinengewehr, vor dem Fahrzeug auf und liessen sich von einer anderen Person ausgiebig fotografieren. Jedes der Beamtenhandys kam zum Einsatz und wir standen sicher 5 Minuten da, bis alle Bilder auf allen Handys geknipst waren. Sehr freundlich wurden wir verabschiedet und nahmen weitere 170 km unter die Räder, bis wir dann kurz nach 15:00 Uhr in Trang im Hotel ankamen (wir haben noch 1 Stunde dazu gewonnen und sind der Schweiz jetzt nur noch 6 Stunden voraus). Die Zeit reichte gut für eine Massage und eine Runde faulenzen am Pool, bevor wir uns jetzt für den Abend bereit machen. Offenbar gibt es heute Live-Musik, zu der man auch tanzen könne. Da fällt mir gerade ein, dass allzu viel Bewegung meinen Bandscheiben schaden könnte. angel

Nachtrag um 21:30: Das Nachtessen (Buffet) war einfach spitze und wir konnten sogar draussen essen. Das ist jedes Mal erholsam, denn in den Speisesälen der Hotels ist es jeweils so kalt, dass man nur mit Pullover/Jacke überleben kann. Allerdings hat die Live-Musikband alle Register gezogen, insbesondere bezüglich Lautstärke, so dass wir die Flucht nach vorne, resp.ins Zimmer angetreten haben (und ich nicht tanzen musste …).

Die heutige Sonderprüfung in der Reisfeldplantage hatte es tatsächlich in sich. Mehrere Fahrzeuge haben nicht alle Kurven auf Anhieb geschafft und sind irgendwo gelandet. Glücklicherweise gab es aber weder Verletzte noch grösseren Blechschaden. Aber es wird nach wie vor auf dem Hotel-Parkplatz geschraubt, was das Zeug hält.

Die Rallye-Truppe hat heute Zuwachs erhalten. Ein Fernsehteam der BBC wird uns ab Morgen begleiten, filmen und Interviews führen. Nebst den Kameraleuten sind zwei junge Damen in sehr heissen Hot-Pants (Pleonasmus ist beabsichtigt und berechtigt) eingetroffen und haben schon fleissig Kontakt mit den Rallye-Teilnehmern aufgenommen. Wenn diese Damen morgen in der gleichen Kluft am Rand einer Sonderprüfung stehen, weiss ich dann nicht, welchen Kurven genau die Blicke einiger Männer folgen werden. Das könnte vielleicht die Rangliste nochmals etwas aufmischen. Ich bin für solche optischen Abstecher (nahezu) immun, da mich sowohl Irene wie ‚Isabella‘ genügend fordern. Schliesslich haben wir einen dritten Platz zu verteidigen!

Generell geht es Irene und mir gut, wir sind gesund, fit und freuen uns auf die kommenden Tage in Thailand. Auch innerhalb der Schweizer Truppe klappt es bestens, wir haben viel zu lachen und zu erzählen.  Auch ‚Isabella‘ geht es bestens, alle Systeme laufen einwandfrei uns selbst bei 38° Celsius treten keinerlei Überhitzungsprobleme auf. Morgen soll es gebrigiger und kurviger werden. Wir sind gerüstet!

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