Alaska to Mexico 7. September 2023 - Day 11: Osoyoos to Leavenworth (326 km)

Gestern war die Rallye Truppe in zwei verschiedenen Hotels untergebracht. Unseres - eher bescheidenes aber sauberes - Hotel war direkt am Lake Osoyoos gelegen und unser Zimmer lag keine 20 Meter vom Strand entfernt. Ich stürzte mich in die Badehose und schwamm eiine Runde im ca. 25° Celsius warmem Wasser. Herrlich!

Gleich nach dem heutigen Start passierten wir die amerikanische Grenze. Der Zollbeamte arbeitete sehr langsam, dafür konstant. Mit anderen Worten: Er arbeitete konstant sehr langsam. Zum Glück waren wir eines der ersten Fahrzeuge unserer Truppe, so hielt sich die Waretezeit in Grenzen. Eine spezielle Kontrolle gab es nicht, er wollte nur die Pässe sehen und einlesen, das dafür seehr langsam.

Auf den heutigen Regularities waren wir mit allerlei Hindernissen konfrontiert. Zuerst ein wild gestikulierender Waldarbeiter, dann ein riesiger Holztransport und zu guter Letzt eine stattliche Kuhherde. Wir konnten alles irgendwie umschiffen, resp. in die Pampa ausweichen und kamen mit einigermassen passablen Zeiten ins Ziel. Allerdings stehen (nicht nur) wir immer noch etwas auf Kriegsfuss mit dem Tripmaster, resp. mit dem Abgleich der vorgegebenen Regularity-Zwischenstrecken. Auf der happigen, mehr als 30 km langen zweiten Regularity waren wir am 1. Timingpunkt 6 Sekunden zu früh, dann habe ich während der Regularity laufend alles nachgerechnet und bin absichtlich auf 13 Sekunden zu spät gefahren. Und siehe da: 0 Sekunden Differenz im Ziel. Auf der letzten Regularity habe ich das gleiche gemacht, aber wir kamen 3 Sekunden zu spät ins Ziel . Keine Ahnung warum, aber wir werden es sicher noch herausfinden.

'Luigi' läuft sehr gut, aber die zusätzliche elektrische Ölpumpe für den Ölkühler macht immer lautere Geräusche. Sie schaltet thermostatgesteuert viel zu früh ein und läuft fast pausenlos, auch wenn sie nicht müsste. Ich habe jetzt das Einschaltrelais entfernt, damit ich sie für die wirklich heissen Etappen schonen kann. Die Öltemperatur ist dann zwar auf einer langsamen Bergstrecke - wegen des fehlenden Fahrtwindes - auf bis zu 105° Celsius und die Wassertemperatur fast auf 100° gestiegen, was aber alles immer noch im grünen Bereich liegt.

Wir sind jetzt im Hotel Enzian in Leavenworth, einem bayrischen Retortendorf. Das ganze Dorf (2'000 Einwohner) lebt vom auf deutsche Urlauber ausgerichteten Tourismus. Es gibt mehrere Biergärten, Lederhosen- und Dirndl-Geschäfte, einen riesigen Maibaum und vermutlich erhalten wir heute zum Nachtessen Weisswürste .