Adriatic Adventure 25. September 2019 - Day 8: Rest Day in Dubrovnik

Meine senile Bettflucht hat mich bereits um 08:00 Uhr aus dem Bett geworfen und bald darauf sassen wir beim reichhaltigen Frühstück. Anschliessend suchte ich mit 'Luigi' einen Reifenfachhandel in der Nähe auf. Die Zufahrt war ziemlich abenteuerlich und entsprach überhaupt nicht dem in Google Maps beschriebenen Weg, resp. am Schluss hätte ich eine Treppe nehmen müssen, was wohl für Fahrzeuge mit Reifenproblemen nicht die optimalste Variante ist. Via diverse Umwege und mehrfachem Rückfragen gelangte ich an den richtigen Ort, packte beide Räder aus und übergab diese den staunenden Mitarbeitern zur Reparatur. Interessanterweise war jetzt ein Reifen platt, obwohl er seit dem Wechsel keinen einzigen Meter mehr selber zurückgelegt hatte. Die Ursache für das Ventil-Problem war bald gefunden. Die konisch verlaufenden Ventile passen gar nicht vollständig in die dafür vorgesehenen Löcher! Nachdem diese grösser gebohrt waren, wurden zwei neue Schläuche montiert, die Räder ausgwuchtet und wieder im Inneren von 'Luigi' verstaut. Nach einer ausgiebigen Foto-Session - auch die Mitarbeitenden der umliegenden Betriebe waren jetzt zugegen - fuhr ich zurück ins Hotel, ergänzte dort etwas Motorenöl, reinigte die Scheiben und räumte das Innere auf. 

Irene hatte sich inzwischen über Dubrovnik informiert und bald darauf sassen wir im Bus Richtung Zentrum. Dort angelangt traf uns fast der Schlag. Ein oder mehrere Kreuzfahrtschiffe haben tausende von Besuchern aller Nationalitäten, Farben, Formen und Grössen ausgespuckt, so dass wir kaum vorwärts kamen. Meist waren sie in Gruppen unterwegs und blieben für Erklärungen häufig an den engsten Stellen stehen. Die amerikanischen Besucher waren durchwegs vollschlank während man sich bei den japanischen Gruppen vor Schlägen mit dem Selfie-Stick in Acht nehmen musste. Als wir in einem Restaurant einen freien Tisch erblickten, setzten wir uns hin und liessen - unsere Getränkte schlürfend - den Menschenstrom an uns vorüber ziehen. Nach rund einer Stunde hatten wir genug gesehen und kämpften uns zurück zum Busbahnhof wo wir fast wider Erwarten gleich in den richtigen, aber ebenfalls überfüllten Bus einsteigen konnten.

Jetzt werden wr uns etwas ausruhen und gegen 18:00 Uhr mit unseren Schweizer Freunden in einem nahe gelegenen Restaurant zum Nachtessen gehen. Morgen müssen wir fit sein, denn es ist ein anstrengender Tag mit drei Sonderprüfungen und zwei Grenzübertritten nach Bosnien-Herzegowina und wieder zurück nach Kroatien angesagt.

Bosnien-Herzegowina und vor allem auch Montenegro haben bei uns einen zwiespältigen Eindruck hinterlassen. Landschaftlich sind diese Länder zwar schön, aber Abfälle liegen häufig an den Strassenrändern und viele Häuser - vor allem in den ländlichen Gebieten - machen einen verwahrlosten Eindruck. Ausserhalb der Städte hat es nur sehr wenig Verkehr und auch Menschen sind wenige zu sehen. Die sichtbaren, meist älteren und dunkel gekleideten Leute scheinen misstrauisch und irgendwie sind die Folgen der Kriegswirren aus den 80-er und 90-er Jahren beinahe greifbar. Fröhliche und/oder freundliche Gesichter haben wir nur selten gesehen.

Die jüngeren Einheimischen sind oft laut und fahren in der gleichen Art Auto wie bei uns, einfach mit älteren, teilweise fast schrottreifen Kisten. Die bevorzugte Kleidung ist auffallend häufig mit drei Streifen oder einem Raubtier oder einem Haken versehen und wird in sehr unterschiedlichen Pflege- und Vollständigkeitszuständen getragen. Die erwähnten Länder stehen ja beide an der Schwelle zur Aufnahme in die EU und näheren sich nicht zuletzt dank massiver finanzieller Unterstützung dem geforderten Niveau an. Ob sich aber alle ethischen und religiösen Differenzen in der gleichen Zeit auflösen lassen, bleibe dahingestellt. Bei nicht wenigen Orts- und anderen zweisprachig angeschriebenn Schildern war die eine Sprache schwarz übermalt und irgendwie kommt das Gefühl auf, dass ganze Konstrukt sei ein Dampfkochtopf bei welchem der Deckel mehr schlecht als recht hält. Hoffentlich irre ich mich! 

Ansonsten gefällt uns diese Rallye sehr gut, auch wenn die Sonderprüfungen recht herausfordernd sind und das sportliche Verhalten eines Teilnehmers fragwürdig ist. Die Stimmung innerhalb der Rallye-Gemeinschaft ist gut und einige Teilnehmer haben wir schon auf mehreren anderen Rallyes angetroffen und werden sie auf den kommenden Rallyes wieder antreffen.

Jetzt haben wir noch vier happige Rallye-Tage vor uns bevor wir dann am Sonntag hoffentlich gesund und pannenfrei in Triest eintreffen werden.

 

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Kommentare

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regina 25.09.2019 21:52

hallo ihr lieben......schön ist es, mitlesen und mitfiebern.....gute restreise🥰