16. Winter RAID 17. Januar 2019 - Von St. Moritz über Madonna di Campiglio nach Trento

Unter grosser Anteilnahme der Gäste und Bevölkerung von St. Moritz sind wir um ca. 12:30 Uhr gestartet und haben den Weg Richtung Bernina unter die Räder genommen. Das Wetter war wie angekündigt eine Mischung von allem Möglichen, leider fiel auch auf dem Bernina zu wenig Schnee, so dass wir unseren 4-Rad-Antrieb nirgends gewinnbringend einsetzen konnten. 'Willbald' lief recht gut, auch wenn mit zunehmender Höhe ein spürbarer Leistungsverlust zu verzeichnen war. Auf der Südseite des Bernina ging der Schnee bald in Regen über und in Tirano war es bereits 10° warm.
Bei der ersten Hidden-End-Prüfung kurz vor Aprica hatten wir ein kleines Durcheinander mit den Stoppuhren und dem Tripmaster und fuhren darauf nach Gefühl weiter. Das 30 Sekunden vor uns gestartete Fahrzeug war schnell eingeholt und als diese uns bemerkten, beschleunigten sie derart, dass wir sie kaum 10 Sekunden später aus den Augen verloren. Der Zufall wollte es, dass wir beim Abendessen am gleichen Tisch wie sie sassen und zu leicht späterer Stunde haben sie uns gebeichtet, dass sie von allem überhaupt keine Ahnung hatten und einfach nur 30 Sekunden vor uns im Ziel sein wollten. Wir werden morgen sehen, wer weniger Strafpunkte gesammelt hat.

Auf dem Passo Tonnale schneite es wieder und es war derart dichter Nebel, so dass man kaum über Schritttempo fahren konnte. Die Scheibenwischer von 'Willibald' gaben sich alle Mühe und nur mit viel Glück haben wir die Schlauchprüfung auf der Passhöhe gefunden. Diese war recht tricky und ist uns vermutlich gar nicht so schlecht gelungen, zumindest haben wir die Strecke korrekt befahren, was offenbar lange nicht allen gelungen ist.

Auf dem Weg runter vom Pass wurden wir mehrfach überholt, insbesondere von der Porsche-Fraktion. Einige dieser Porsches durfen wir schon von vorne und hinten kennen lernen und offenbar geniessen diese ihre Mehrkilometer mit sichtlicher Freude, auch wenn sie dann teilweise erst verspätet zum Nachtessen erscheinen.

Auch wir waren an einer Stelle bezüglich der Streckenführung etwas verunsichert und mussten die Karte zu Rate ziehen. Schnell fanden wir eine Abkürzung und zurück auf die richtige Strecke. Dass dabei noch ein paar Treppenstufen zu befahren waren, hat den Vorwärtsdrang von 'Willbald' nicht wirklich beeinflusst, ganz im Gegensatz zu einem uns nachfolgenden Porsche, der gerade noch stoppen und wenden konnte. Bis jetzt (23:15 Uhr) haben wir ihn noch nicht wieder gesehen.

'Willibald' zeigte im Laufe des Tages zunehmend ein paar Macken und ich bin jetzt nicht sicher, ob ein weiblicher Name nicht angebrachter gewesen wäre. Im Standgas starb er regelmässig, aber nicht immer ab, dafür lief er unter Last immer besser, vor allem auf Bergstrecken. Wir konnten noch keine Gesetzmässigkeiten dieses etwas speziellen Verhaltens erkennen, aber letztendlich brachte er uns zuverlässig und wohlbehalten ins Ziel! Vielleicht macht der Name 'Wilhemine' doch mehr Sinn? Andererseits sind der Benzin- und Ölverbrauch auf derart hohem Niveau, was wiederum mehr an einen männlichen Vetreter dieser Spezies denken lässt. Rund 5 km vor dem Ziel war das Verhalten wieder total gesittet, als hätte nie etwas anderes statt gefunden. Wir werden sehen, wie es weiter geht, wir haben ja noch 2 Rallye-Tage vor uns!
 

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